Schwand bei Nürnberg

Gemeindeteil von Schwanstetten

Schwand bei Nürnberg (fränkisch: Schwond[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Schwanstetten im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Schwand bei Nürnberg
Koordinaten: 49° 18′ N, 11° 7′ OKoordinaten: 49° 18′ 12″ N, 11° 7′ 21″ O
Höhe: 338–370 m ü. NHN
Fläche: 12,93 km²[1]
Einwohner: 3210
Bevölkerungsdichte: 248 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 90596
Vorwahl: 09170
Luftaufnahme von Schwand (2020)
Luftaufnahme von Schwand (2020)

Lage Bearbeiten

Schwand liegt südlich von Leerstetten und ist größtenteils von Waldgebieten umgeben. Der Hembach durchfließt den Ort im Süden und mündet im benachbarten Rednitzhembach in die Rednitz. Im Osten gibt es ein Gewerbegebiet. Die Kreisstraße RH 1 führt zu einer Anschlussstelle der B 2 bei Rednitzhembach (2,3 km westlich) bzw. nach Leerstetten (2,9 km nördlich). Die Kreisstraße RH 35 verläuft nach Harrlach (5 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Furth (2,2 km östlich) und nach Harm (1,6 km nordwestlich).[3]

Geschichte Bearbeiten

Der Entstehungszeitpunkt der Rodungssiedlung ist unbekannt. Erstmals erwähnt wurde Schwand 1186, als die damalige Kirche von Bischof Otto von Eichstätt geweiht wurde.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Schwand 54 Anwesen (8 Ganzhöfe, 1 Halbhof, 3 Köblergüter, 25 Gütlein, 3 Güter jeweils mit Tafernwirtschaft, 1 Zapfenwirtschaft, 9 Leerhäuser, 1 Badhaus, 1 Schmiedgütlein, 2 Mahl- und Sägmühlen). Das Hochgericht sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft und Grundherrschaft über alle Anwesen übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Schwand aus. Außerdem gab es noch ein Wildmeistereihaus, ein Amtsknechtshaus, eine Pfarrkirche, ein Pfarrhaus, eine Schule und ein Hirtenhaus.[5] Es gab 56 Untertansfamilien.[6][7]

Von 1797 bis 1808 unterstand Schwand dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Schwand gebildet. 1818 entstand die Ruralgemeinde Schwand. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Schwabach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Schwabach (1919 in Finanzamt Schwabach umbenannt). Ab 1862 gehörte Schwand zum Bezirksamt Schwabach (1939 in Landkreis Schwabach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Schwabach (1879 in Amtsgericht Schwabach umbenannt).[8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 12,925 km².[1]

Am 1. Juli 1972 kam Schwand an den Landkreis Roth. Am 1. Mai 1978 schlossen sich Schwand und die Nachbargemeinde Leerstetten im Zuge der Gebietsreform zur neuen Gemeinde Schwanstetten zusammen,[9] die von Schwand den Titel Markt erhielt.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

  • 1910: 0679 Einwohner[10]
  • 1925: 0651 Einwohner
  • 1933: 0661 Einwohner
  • 1939: 0691 Einwohner[11]
  • 1961: 1009 Einwohner[9]
  • 1970: 1339 Einwohner[9]
  • 1987: 2676 Einwohner[12]
  • 2013: 3210 Einwohner[13]

Baudenkmäler Bearbeiten

In Schwand gibt es 26 Baudenkmäler, darunter die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer.

Vereine Bearbeiten

Neben vielen anderen Vereinen gibt es einen Sportverein, den 1. FC Schwand.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schwand bei Nürnberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 826 (Digitalisat).
  2. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 71. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: šwånd.
  3. Schwand bei Nürnberg im BayernAtlas
  4. http://www.schwanstetten.de/index.php?id=26 Geschichte von Schwand
  5. F. Eigler: Schwabach, S. 422f.
  6. Johann Bernhard Fischer: Schwand bei Nürnberg. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 310 (Digitalisat).
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 231.
  8. F. Eigler: Schwabach, S. 485.
  9. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 733.
  10. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/schwabach.htm
  11. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Schwabach. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  12. http://gov.genealogy.net/ShowObjectSimple.do?id=SCHERGJN59NH
  13. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schwanstetten.de