Schmirn

Gemeinde im Bezirk Innsbruck-Land, Tirol

Schmirn ist eine Gemeinde mit 874 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.

Schmirn
Wappen Österreichkarte
Wappen von Schmirn
Schmirn (Österreich)
Schmirn (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck-Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Hauptort: Außerschmirn
Fläche: 62,64 km²
Koordinaten: 47° 5′ N, 11° 34′ OKoordinaten: 47° 4′ 46″ N, 11° 33′ 53″ O
Höhe: 1407 m ü. A.
Einwohner: 874 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 14 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6154
Vorwahl: 05279
Gemeindekennziffer: 7 03 49
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Schmirn 58b
6154 Schmirn
Website: www.schmirn.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Vinzenz Eller (Allgemeine Liste)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(11 Mitglieder)

7 Allgemeine Liste Schmirn – Bgm. Vinzenz Eller, 4 Allgemeine unabhängige Gemeindeliste Leite – Leite

Lage von Schmirn im Bezirk Innsbruck-Land
Lage der Gemeinde Schmirn im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte)AbsamAldransAmpassAxamsBaumkirchenBirgitzEllbögenFlaurlingFritzensFulpmesGnadenwaldGötzensGries am BrennerGries im SellrainGrinzensGschnitzHall in TirolHattingInzingKematenInnsbruckKolsassKolsassbergLansLeutaschMatrei am BrennerMiedersMilsMuttersNattersNavisNeustift im StubaitalOberhofen im InntalObernberg am BrennerOberperfussPatschPettnauPfaffenhofenPolling in TirolRanggenReith bei SeefeldRinnRumSt. Sigmund im SellrainScharnitzSchmirnSchönberg im StubaitalSeefeldSellrainSistransSteinach am BrennerTelfes im StubaiTelfsThaurTrinsTulfesUnterperfussValsVölsVoldersWattenbergWattensWildermiemingZirlTirol
Lage der Gemeinde Schmirn im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Einblick in das Schmirntal
Einblick in das Schmirntal
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie Bearbeiten

Schmirn liegt im Schmirntal, einem östlichen Seitental des Wipptals. Das Gemeindegebiet erstreckt sich von St. Jodok bis zum Kamm der Tuxer Alpen im Norden, reicht im Südosten bis an den Tuxer Kamm der Zillertaler Alpen mit dem 3476 m hohen Olperer und im Süden bis an den Valser Kamm.

Das Siedlungsgebiet ist durch verstreute Rotten, Weiler und Einzelhöfe geprägt, wobei der Ortsteil Schmirn das Zentrum der Gemeinde darstellt. Der südliche Teil von St. Jodok gehört zur Gemeinde Vals.

Das Tal wird vom Schmirnbach durchflossen, der in St. Jodok in den Valser Bach mündet.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Außerschmirn (698)
  • Innerschmirn (176)

Nachbargemeinden Bearbeiten

Navis Wattenberg
Steinach am Brenner   Tux (SZ)
Vals Finkenberg (SZ)

Geschichte Bearbeiten

Das Gemeindegebiet wurde bereits in der Zeit vor der Römischen Besatzung von Tux aus über das Tuxer Joch als Weidegebiet genutzt. Dies wird durch eine 1890 gefundene Bronzetafel belegt.

Schmirn wurde 1249 erstmals urkundlich als Vallis Smurne erwähnt. Der im 12. Jahrhundert begründete Prämonstratenserkonvent Stift Wilten war hier seit dem Mittelalter begütert und verfügte über eine eigene Urkundenlade Güter zu Schmirn und Vals.[2] Es liegt womöglich der vulgärlateinische Flurname *Smurna (‚morastiges, schlammiges Gebiet‘) zugrunde.[3] Nach der Nutzung als Almgebiet wurden im Mittelalter Schwaighöfe errichtet. Um das Tal zu verlassen, musste man über das Tuxer Joch gehen oder einen steilen Weg nach St. Jodok benutzen.

Seit 1811 ist Schmirn eine selbständige Gemeinde. Da der Weg über das Tuxer Joch stark begangen war, gehörte Hintertux bis 1926 zur Gemeinde Schmirn. Das Tal wurde 1955 elektrifiziert, eine Zufahrtsstraße wurde 1972 errichtet.[4]

Im Jahr 2012 wurde Schmirn in die Liste der „Bergsteigerdörfer“ des Österreichischen Alpenvereins aufgenommen.[5]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

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Einwohnerentwicklung von Schmirn

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Außerschmirn mit der Pfarrkirche Schmirn
 
Wallfahrtskirche Maria zur Kalten Herberge
 
Widum Schmirn
 
Obere Schnatter-Mühle
  • Katholische Pfarrkirche Schmirn hl. Josef
  • Wallfahrtskirche Maria zur Kalten Herberge
  • Obere Schnatter-Mühle

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Die Landwirtschaft ist durch Kleinbetriebe gekennzeichnet. Von den 87 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 69 im Nebenerwerb betrieben.[6] Neben der Landwirtschaft gibt es noch 16 Arbeitsplätze im Produktionssektor und 33 im Dienstleistungssektor (Stand 2011).[7]

Von den über 400 Erwerbstätigen, die 2011 in Schmirn lebten, arbeiteten 58 in der Gemeinde, beinahe neunzig Prozent pendelten aus.[8]

Verkehr Bearbeiten

  • Bahn: Die Gemeinde hat über die Haltestelle St. Jodok der Brennerbahn Anschluss an den Eisenbahnverkehr.

Vereine Bearbeiten

  • Musikkapelle Schmirn
  • Sportverein Schmirn
  • Gemischter Chor Schmirn
  • Männerchor Schmirn
  • Schützenkompanie Schmirn
  • Freiwillige Feuerwehr Schmirn
  • Jungbauernschaft Schmirn

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Für den Gemeinderat werden elf Mandatare gewählt:

Partei 2022[9] 2016[10] 2010[11][12]
% Mandate % Mandate % Mandate
Allgemeine Liste Schmirn – Bgm. Vinzenz Eller (LISTE BGM) 64,81 7 49,42 5 48,68 6
Allgemeine unabhängige Gemeindeliste Leite (LEITE) 35,19 4 25,70 3 21,03 2
Frischer Wind nicht kandidiert 13,84 2 17,38 2
Bürgerliste Schmirn nicht kandidiert 11,04 1 12,91 1

Bürgermeister Bearbeiten

Bei den letzten beiden Bürgermeisterwahlen, die gemeinsam mit den Gemeinderatswahlen stattfinden, wurde Vinzenz Eller als einziger Kandidat zum Bürgermeister gewählt.[13][9]

Wappen Bearbeiten

Folgendes Wappen wurde der Gemeinde 1980 verliehen: In Grün eine weiße Kirche auf schwarzem Einberg.[14]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schmirn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. XXXVIII.
  3. Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S. 198 ff.
  4. Michael Fritz: Schmirn. Verein "fontes historiae – Quellen der Geschichte", abgerufen am 8. Februar 2021.
  5. Bergsteigerdörfer
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Schmirn, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 8. Februar 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Schmirn, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 8. Februar 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Schmirn, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 8. Februar 2021.
  9. a b Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Schmirn. Land Tirol, abgerufen am 11. August 2022.
  10. Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 8. Februar 2021.
  11. Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 8. Februar 2021.
  12. Gemeinderatswahl 2010. Abgerufen am 8. Februar 2021 (österreichisches Deutsch).
  13. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2016 | Gemeinde Schmirn. In: wahlen.tirol.gv.at. Land Tirol, abgerufen am 13. September 2016.
  14. Tiroler Wappen, Schmirn. Die Fischnaler Wappenkartei, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. Februar 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/wappen.tiroler-landesmuseen.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)