Schleuse Riedenburg

Schleuse im Main-Donau-Kanal, Deutschland

Die Schleuse Riedenburg wurde in der Zeit von September 1977 bis November 1982 im Rahmen des Baues der Bundeswasserstraße Main-Donau-Kanal errichtet.[2] Sie ist als Flussschleuse gebaut.

Schleuse Riedenburg
Blick auf die Schleuse (2007)
Blick auf die Schleuse (2007)

Blick auf die Schleuse (2007)

Lage
Schleuse Riedenburg (Bayern)
Schleuse Riedenburg (Bayern)
Koordinaten 48° 58′ 31″ N, 11° 41′ 18″ OKoordinaten: 48° 58′ 31″ N, 11° 41′ 18″ O
Land: Deutschland
Ort: Riedenburg
Gewässer: Main-Donau-Kanal
Gewässerkilometer: km 150,83[1]
Daten
Betreiber: WSA Nürnberg
Zuständiges WSA: WSA Nürnberg
Bauzeit: September 1977[2] – November 1982
Schleuse
Typ: Binnenschleuse
Wird gesteuert von: WSV Leitzentrale Dietfurt
Nutzlänge: 190[1] m
Nutzbreite: 12[3] m
Höhe Oberwasser: 355 m ü. NN
Durchschnittliche
Fallhöhe:
8,4 m
Sonstiges

Schleuse Bearbeiten

Die Kammer der Schiffs-Einzelschleuse liegt bei Kanal-Kilometer 150,83 hat bei einer Kammerlänge von 200 m[4] eine nutzbare Länge von 190 m und eine Nutzbreite von 12 m. Das Oberwasser hat eine Höhe von 355 m ü. NN, die des Schleusen-Unterwassers liegt bei 346,6 m ü. NN. Die Schleusungs-Fallhöhe beträgt 8,4 Meter.

Entgegen der Fließrichtung wird, als eine Stufe der Pumpenkette der Donau-Main-Überleitung, Wasser von der Donau, üblicherweise in der Nacht, in den Dürrlohsee geleitet. Im selben Gebäude ist das Kraftwerk Riedenburg der Rhein-Main-Donau AG.

Steuerung Bearbeiten

Die Schleuse hat einen eigenen Kommandostand, wird aber seit 2007 aus der Revierzentrale der WSV in Dietfurt fernbedient. Von dort aus werden auch die Schleusen Berching, Schleuse Dietfurt und Kelheim ferngesteuert. Ab 2024 soll die Steuerung von zwölf Schleusen aus der Leitzentrale Nürnberg erfolgen, später die aller 16 Kanalschleusen.[5]

Die Schleuse ist, außer bei Betriebsstörungen wie beispielsweise Unfällen, Wartungsarbeiten oder Eisgang, ganzjährig rund um die Uhr betriebsbereit und nachts beleuchtet. Im Ober- und Unterwasser bestehen jeweils Schleusenvorhäfen für die Berufsschifffahrt, Warteplätze mit Sprechstellen für die Freizeitschifffahrt und Slipanlagen für Kleinfahrzeuge. Kleinfahrzeuge werden nur tagsüber und meist zusammen mit der Großschifffahrt abgefertigt. Muskelkraftgetriebene Wasserfahrzeuge werden nicht geschleust; für diese steht auf der Kraftwerksseite an den Slipstellen ein bepfandeter Transportwagen zum händischen Umsetzen bereit.

Betriebsstörungen Bearbeiten

  • Am 29. Januar 2014 rammte ein mit Kohle beladenes Gütermotorschiff bei der Einfahrt die Schleuse und schlug leck.[6]
  • Am 18. Juni 2016 blieb ein Kreuzfahrtschiff mit nicht eingefahrenem Steuerstand nahe der Schleuse an einer Brückenbaustelle hängen. Passagiere und Besatzung kamen mit dem Schrecken davon, das Schiff blieb liegen und es kam zu einem Rückstau an Schiffen, die die Unfallstelle nicht passieren konnten.[7]
  • Am 30. November 2017 geriet ein mit Düngemittel beladenes Gütermotorschiff an der Schleuse in Brand. Der Schiffsverkehr kam vorübergehend zum Erliegen.[8]
  • Am 5. Juni 2019 beschädigte die Viking Idi bei der Einfahrt den Kantenschutz des unterwasserseitigen Tores der Schleuse schwer, was in der Folge zu einer zweiwöchigen Sperre des Main-Donau-Kanals und einem Stau von über 100 Binnenschiffen führte.[9][10]
  • Am 28. Juni 2019 beschädigte ein bisher nicht ermitteltes Schiff den Kantenschutz des oberen Tores, was eine einwöchige Sperre des Kanals und einen Stau von 79 Binnenschiffen zur Folge hatte.[11][12]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Staustufe Riedenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Streckenatlas Main-Donau-Kanal. (PDF; 11,9 MB) Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, S. 6, abgerufen am 23. Februar 2018.
  2. a b Zeittafel Main-Donau-Kanal. Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. September 2007; abgerufen am 24. Februar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wsa-nuernberg.wsv.de
  3. Abstiegsbauwerke an Bundeswasserstraßen. (PDF; 44 kB) Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, S. 4, abgerufen am 23. Februar 2018.
  4. Schleuse Riedenburg. Hans Gruener, abgerufen am 23. Februar 2018.
  5. Pressebericht Nordbayern.de vom 27. Mai 2017
  6. Schiffsunfall an der Schleuse Riedenburg im Januar 2014
  7. Pressebericht Mittelbayerische Zeitung vom 18. Juni 2016
  8. Schiffsbrand an der Schleuse Riedenburg im November 2017
  9. Franz Neumeier: Viking-Schiff beschädigt Schleuse: Main-Donau-Kanal gesperrt. www.cruisetricks.de, 6. Juni 2019, abgerufen am 18. Juni 2019.
  10. Kaputte Schleuse Riedenburg: Mehr als 100 Schiffe stecken fest. www.br.de, 17. Juni 2019, abgerufen am 18. Juni 2019.
  11. Defekte Schleuse Riedenburg: 54 Schiffe stehen auf der Donau im Stau. 1. Juli 2019, abgerufen am 2. Juli 2019.
  12. Nach Schiffsunfall in Riedenburg: Schleuse wieder in Betrieb. www.nordbayern.de, abgerufen am 7. Juli 2019.