Schleifmühle (anhören/?), heute Haus Nr. 22 der Wiesentheider Straße 22, ist ein Einöde auf der Gemarkung des Hauptortes von Geiselwind im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.

Schleifmühle
Koordinaten: 49° 47′ N, 10° 27′ OKoordinaten: 49° 46′ 46″ N, 10° 27′ 13″ O
Höhe: 360 m ü. NHN
Postleitzahl: 96160
Vorwahl: 09556
Karte
Lage der Schleifmühle (fett) im Geiselwinder Gemeindegebiet
Bild von Schleifmühle

Geografische Lage Bearbeiten

Schleifmühle liegt im Nordosten des Geiselwinder Gemeindegebiets an der Reiche Ebrach. Im Nordwesten beginnt das Gebiet des Marktes Ebrach im oberfränkischen Landkreis Bamberg, die Gemarkung von Kleinbirkach liegt der Mühle am nächsten. Auf der Flur der Schleifmühle liegt außerdem das Freizeit-Land Geiselwind, das hier in den 1960er Jahren entstand. Südöstlich erhebt sich die Schnackenmühle, während im Süden die Bundesautobahn 3 an der Mühle vorbeiführt. Im Nordwesten liegt die Theuerleinsmühle.

Geschichte Bearbeiten

Der Ortsname der Mühle verweist auf die ehemalige Nutzung der Anlage. So handelte es sich um ein „wassergetriebenes Schleifwerk“. Erst nach 1834 wurde die namensgebende Funktion nicht mehr erwähnt. Vermutlich hatte die Schleifmühle wegen der moderneren Waffentechnik ausgedient. Wahrscheinlich wurde die Mühle von den Fürsten zu Schwarzenberg betrieben, die hier ihre Waffen erneuern ließen.[1]

Erstmals erwähnt wurde die Mühle in einem Zinsbuch der Herren von Schwarzenberg im Jahr 1506. Damals wurde unter anderem ein „Acker bey der awe Mühl“ genannt. Bereits im Jahr 1600 ist die Familie Hannemann als Besitzer der Mühle nachzuweisen. Sie besaßen das Grundstück bis ins Jahr 1968. Im Jahr 1817 ließ sich die Familie eine Lizenz ausstellen, wonach die Mühle nun zur Getreideherstellung umgewandelt wurde.[2]

Die Mühle wurde später als Lohmühle weiterbetrieben, blieb allerdings nur sehr kurz in Betrieb und wurde vor 1900 wieder aufgegeben. Nun etablierten die Hannemanns auf den 16 ha umfassenden Wald- und Feldfluren um das Anwesen eine große Tierhaltung in Gebäuden mit Holzleichtbauweise. Mit der Einheirat von Wilhelm Klein im Jahr 1934 wurde die Tierhaltung aufgegeben. In den 1960er Jahren erwarb der Rentner Franz Trosbach die großen Ländereien um die Mühle und plante hier einen internationalen Campingplatz zu etablieren aus dem sich später das Freizeit-Land entwickelte.[3]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schleifmühle (Geiselwind) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ortmann, Wolf Dieter: Landkreis Scheinfeld. S. 171.
  2. Müller, Erwin: Geiselwind mitten in Franken. S. 89.
  3. Müller, Erwin: Geiselwind mitten in Franken. S. 90.