Schieten (Solingen)

Ortsteil von Solingen

Die Ortslage Schieten im Solinger Stadtbezirk Gräfrath geht auf eine alte Ortsbezeichnung zurück.

Schieten
Stadt Solingen
Koordinaten: 51° 13′ N, 7° 6′ OKoordinaten: 51° 13′ 0″ N, 7° 5′ 30″ O
Höhe: etwa 250 m ü. NHN
Postleitzahl: 42653
Vorwahl: 0212
Schieten (Solingen)
Schieten (Solingen)

Lage von Schieten in Solingen

Blick über Schieten
Blick über Schieten

Lage und Beschreibung Bearbeiten

Schieten befindet sich nordöstlich des Ortskerns von Gräfrath nahe der Stadtgrenze zu Wuppertal-Vohwinkel. Der Ort liegt auf einem Höhenzug, der nach Osten zur Wupper hin abfällt, und dessen höchste Punkt sich südöstlich von Schieten am Gräfrather Lichtturm befindet. Diese Stelle gilt mit 276 m ü. NHN zudem als höchste Erhebung im Solinger Stadtgebiet. Die zu Schieten gehörenden Gebäude befinden sich an der nach dem Ort benannten Straße Schieten, die von der westlich gelegenen Lützowstraße abzweigt. Am Nordrand des Ortes befindet sich das zum Staatsforst Burgholz gehörende Waldgebiet Klosterbusch. Durch das Waldgebiet fließt in einem kleinen Kerbtal der Steinbach, der im Osten in die Wupper mündet. Seine Umgebung ist als Naturschutzgebiet Steinbachtal mit Teufelsklippen ausgewiesen.

Benachbarte Ortslagen sind bzw. waren Steinbeck, Steinsiepen, Flockertsholz, Flockertsberg, Oben zum Holz sowie Grünewald mit dem Haus Grünewald. Auf dem Gemeindegebiet von Wuppertal befinden sich die Ortslagen Roßkamp, Boltenheide und Schieten (Wuppertal) in unmittelbarer Nähe.

Etymologie Bearbeiten

Die Herkunft des Ortsnamens ist nicht genau bekannt. Wahrscheinlich ist der Name jedoch auf ‚scheiden‘, ‚Scheide‘ = Grenze zurückzuführen.[1] Neben der Gemarkungsgrenze kann auch eine Wasserscheide gemeint sein.[2]

Geschichte Bearbeiten

In dem Kartenwerk Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies aus dem Jahre 1715 ist der Ort mit einer Hofstelle verzeichnet und als Schieten benannt (das weiter nördliche liegende, auf dem heutigen Gebiet Wuppertals ist von Ploennies als a. Scheidt beschriftet). Schieten wurde in den Ortsregistern der Honschaft Ketzberg innerhalb des Amtes Solingen geführt. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als a. Scheit und die Preußische Uraufnahme von 1844 als Schieten. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort als Schieten verzeichnet.[3]

Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Heide zur Bürgermeisterei Gräfrath. 1815/16 lebten 76 Einwohner im Ort. 1830 lebten im Ort 90 Menschen.[4] 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft (Ketz-)Berg innerhalb der Bürgermeisterei Gräfrath.[4][5] Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit zehn Wohnhäuser, eine Fabrik bzw. Mühle und acht landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 98 Einwohner im Ort, allesamt evangelischen Bekenntnisses.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit 14 Wohnhäusern und 97 Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für den zu der Zeit Schiete genannten Ort elf Wohnhäuser mit 71 Einwohnern angegeben.[7]:S. 98 1895 besitzt der Ortsteil 13 Wohnhäuser mit 81 Einwohnern,[8] 1905 werden zwölf Wohnhäuser und 72 Einwohner angegeben.[9]

Die Häuser Schieten 7 und Schieten 8 sind seit 1984 als Baudenkmal geschützt.[10]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Solingen-Schieten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wolfgang Stock: Wuppertaler Straßennamen. Thales Verlag, Essen-Werden 2002, ISBN 3-88908-481-8
  2. Wilfried Heimes: Die Anfänge der Gemarkung Sonnborn im Bergischen Land und deren Entwicklung, 1961
  3. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  4. a b Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  5. a b Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  6. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  10. Stadt Solingen: Denkmalliste Solingen. 1. August 2018, abgerufen am 12. Oktober 2021.