Sarah Sauermann

deutsche Politikerin (AfD), MdL

Sarah Sauermann (* 7. Juni 1988 in Wolfen) ist eine deutsche Politikerin und ehemalige Abgeordnete im Landtag von Sachsen-Anhalt. Sie errang 2016 ein Direktmandat für die Alternative für Deutschland (AfD), trat aber Ende Mai 2017 aus der AfD-Fraktion aus und war bis 2021 fraktionslose Abgeordnete.

Leben Bearbeiten

Nach dem Abitur 2007 absolvierte Sauermann ein Studium der Architektur, das sie 2013 mit dem akademischen Grad Master abschloss. Sie war danach kurzzeitig Referentin im Landesverwaltungsamt Magdeburg und Sachbearbeiterin Hochbauplanung im Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA) in Halle (Saale). Ab 2014 war sie freiberuflich tätig.[1]

Sauermann wohnt in Dessau.[1] Sie ist ledig. Der AfD-Landtagsabgeordnete Daniel Roi war ihr Lebensgefährte.[2][3]

Politik Bearbeiten

Sauermann trat 2013 in die Alternative für Deutschland ein. Sie war Mitglied im AfD-Kreisverband Anhalt-Bitterfeld.[1] Sie war von 2014 bis 2016 Mitglied im Stadtrat Raguhn-Jeßnitz und im Ortschaftsrat Raguhn.[4] Von 2014 bis März 2018 war sie Mitglied im Kreistag Anhalt-Bitterfeld.[1][5]

Sauermann bestritt ihren Landtagswahlkampf mit Stimmungsmache gegen Flüchtlinge mit Bezug auf die Kölner Silvesternacht 2015.[6] Sie gewann bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2016 mit 30,8 Prozent der Erststimmen den Wahlkreis Bernburg (Wahlkreis 21) und zog als Direktkandidatin in den Landtag von Sachsen-Anhalt ein.[7] Sie wurde eine von zwei weiblichen der 25 Abgeordneten der AfD in Sachsen-Anhalt.[8] Sie ist Mitglied im Petitionsausschuss.[1]

Sie war von März bis November 2016 Mitglied im Vorstand der Landtagsfraktion.[9][10] Ende Mai 2017 gab Sauermann ihren Austritt aus der Fraktion bekannt. Als Begründung gab sie an, ein Verbleib in der Fraktion sei nicht länger mit ihrem Gewissen vereinbar und eine konstruktive Arbeit im Sinn der Sache sei unmöglich.[11] Sie galt als Kritikerin des damaligen Fraktionsvorsitzenden André Poggenburg.[12] Am 25. Mai 2016 hielt Sauermann ihre bisher letzte Rede im Landtagsplenum, eine parlamentarische Anfrage stellte sie noch im August 2017. Danach war sie krankheitsbedingt politisch inaktiv. Ihr wurde öffentlich vorgeworfen, dass sie während dieser Zeit weiterhin die Bürokostenpauschale sowie die Abgeordnetendiät erhielt. Jedoch gibt es keine vorgegebene Mindestanwesenheit im Landtag.[13][5] Im Januar 2019 stellte Sauermann einen Aufnahmeantrag bei der CDU.[14] Ihr Wahlkreisbüro war bereits im November 2018 aufgelöst.[5]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Sarah Sauermann. In: landtag.sachsen-anhalt.de. Abgerufen am 24. Februar 2020.
  2. Hagen Eichler: Poggenburgs Polit-Einsteiger. volksstimme.de, 19. März 2016, abgerufen am 30. Mai 2017.
  3. Sauermann tritt aus AfD-Fraktion aus (Memento vom 2. November 2017 im Internet Archive), mdr.de, 29. Mai 2017, abgerufen am 29. Mai 2017.
  4. Mandat niedergelegt: AfD-Politikerin Sauermann kehrt Raguhn-Jeßnitz den Rücken. naumburger-tageblatt.de, 20. April 2016, abgerufen am 30. Mai 2017.
  5. a b c Hagen Eichler: Sie kassiert 8.450 Euro im Monat: Ex-AfD-Abgeordnete Sauermann schwänzt Landtagsarbeit. mz-web.de, 24. November 2018, abgerufen am 25. November 2018.
  6. AfDler in den Landtagen: AfD-Abgeordnete – Angstmacher, Biedermänner, Ex-Kommunisten, sueddeutsche.de, 17. März 2016.
  7. Landtagswahlen 2016 Sachsen-Anhalt. tagesschau.de, 13. März 2016, abgerufen am 30. Mai 2017.
  8. Sebastian Friedrich und Bernd Linke: Reaktionär, rassistisch, rechts: Die Entwicklung der Alternative für Deutschland (AfD) in Sachsen-Anhalt und Stendal, Studien 1/2018, beratungsnetzwerk-sachsen-anhalt.de, S. 31.
  9. Jan Schumann: Geheim-Treffen der AfD: Poggenburg führt Fraktion im Landtag an. Mitteldeutsche Zeitung, 20. März 2016, abgerufen am 16. Juni 2021.
  10. Hagen Eichler: Niederlage für Daniel Roi: AfD-Chef Poggenburg gewinnt internen Machtkampf. mz-web.de, 30. November 2016, abgerufen am 29. Mai 2017.
  11. Hagen Eichler: Sauermann tritt aus: Deutschlands größte AfD-Fraktion schrumpft. mz-web.de, 29. Mai 2017, abgerufen am 29. Mai 2017. Eine Landtagssprecherin sagte lediglich, Abgeordnete könnten „in freier Eigenverantwortlichkeit“ entscheiden, wie sie ihr Mandat wahrnehmen.
  12. Michael Bock: Erste Landtagsabgeordnete verlässt AfD. volksstimme.de, 29. Mai 2017, abgerufen am 29. Mai 2017.
  13. Michael Bock: Ex-AfD-Abgeordnete wird im Landtag vermisst. volksstimme.de, 27. November 2018, abgerufen am 7. September 2019.
  14. Verdächtiges Päckchen im Landtag Abgeordnete Sarah Sauermann im Fokus der Ermittlungen, mz-web.de, 31. Januar 2019