Sandersdorf-Brehna
Sandersdorf-Brehna ist eine Stadt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 51° 37′ N, 12° 14′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Anhalt-Bitterfeld | |
Höhe: | 90 m ü. NHN | |
Fläche: | 81,84 km2 | |
Einwohner: | 14.310 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 175 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 06792 (Sandersdorf und Zscherndorf), 06794 (Glebitzsch), 06796 (Brehna), 06809 (Petersroda, Roitzsch) | |
Vorwahlen: | 03493, 034954, 034956 | |
Kfz-Kennzeichen: | ABI, AZE, BTF, KÖT, ZE | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 82 340 | |
Stadtgliederung: | 13 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Bahnhofstraße 2 06792 Sandersdorf-Brehna | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Andy Grabner | |
Lage der Stadt Sandersdorf-Brehna im Landkreis Anhalt-Bitterfeld | ||
GeografieBearbeiten
Sandersdorf-Brehna liegt ca. 5 km westlich von Bitterfeld-Wolfen. Im Gemeindegebiet befinden sich einige Tagebaurestlöcher.
GemeindegliederungBearbeiten
Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Beyersdorf, Brehna, Carlsfeld, Glebitzsch, Heideloh, Köckern, Petersroda, Ramsin, Renneritz, Roitzsch, Sandersdorf, Torna und Zscherndorf.
GeschichteBearbeiten
Die selbständigen Gemeinden Glebitzsch, Petersroda, Roitzsch und die Stadt Brehna ließen sich – in der Ausnutzung der freiwilligen Phase der Gemeindegebietsreform in Sachsen-Anhalt – zum 1. Juli 2009 in die Einheitsgemeinde Sandersdorf eingliedern.[2]
Es wurde zeitgleich vereinbart, die aufnehmende Gemeinde Sandersdorf in „Sandersdorf-Brehna“ umzubenennen und dieser die Stadtrechte des eingemeindeten Brehnas zu übertragen.[3]
Bildung der Einheitsgemeinde SandersdorfBearbeiten
Die Orte Heideloh, Ramsin, Renneritz, Sandersdorf und Zscherndorf fanden sich 1992 zur Verwaltungsgemeinschaft Sandersdorf zusammen. Am 1. Juli 2004 wurde die Verwaltungsgemeinschaft Sandersdorf aufgelöst und es entstand daraus die Einheitsgemeinde Sandersdorf.[4]
Eingemeindungen in die anderen OrtschaftenBearbeiten
- 1928 wurde Juliushof nach Beyersdorf eingemeindet. Im Jahr 1950 bildeten die drei Gemeinden Beyersdorf, Glebitzsch und Köckern die Gemeinde Glebitzsch.
- Ebenfalls 1950 wurde die Gemeinde Torna nach Brehna eingemeindet.[5]
Übersicht der EingemeindungenBearbeiten
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Beyersdorf | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Glebitzsch |
Brehna | 1. Juli 2009 | Eingemeindung nach Sandersdorf |
Glebitzsch | 1. Juli 2009 | Eingemeindung nach Sandersdorf |
Heideloh | 1. Juli 2004 | Eingemeindung nach Sandersdorf |
Juliushof | 1928 | Eingemeindung nach Beyersdorf, (Devastierung) 1983 |
Köckern | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Glebitzsch |
Petersroda | 1. Juli 2009 | Eingemeindung nach Sandersdorf |
Ramsin | 1. Juli 2004 | Eingemeindung nach Sandersdorf |
Renneritz | 1. Juli 2004 | Eingemeindung nach Sandersdorf |
Roitzsch | 1. Juli 2009 | Eingemeindung nach Sandersdorf |
Torna | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Brehna |
Zscherndorf | 1. Juli 2004 | Eingemeindung nach Sandersdorf |
EinwohnerentwicklungBearbeiten
Jahr | 1880 | 1910 | 1964 | 1985 | 2005 | 2009 | 2013 | 2015 |
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Einwohner | 1.000 | 2.948 | 5.440 | 8.400 | 9.905 | 9.748 | 14.635 | 14.951 |
PolitikBearbeiten
Stadtrat und BürgermeisterBearbeiten
Der Gemeinderat von Sandersdorf-Brehna besteht aus 28 Mitgliedern in fünf Fraktionen und einem fraktionslosen Mitglied, die aus der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 hervorgegangen sind:
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze | Sitze 2014 |
CDU | 37,6 % | 10 | 14 |
AfD | 11,8 % | 3 | – |
Die Linke | 9,7 % | 3 | 4 |
SPD | 4,7 % | 1 | 2 |
Grüne | 3,3 % | 1 | – |
FDP | 2,1 % | 1 | – |
Unabhängiges Bündnis | 23,1 % | 7 | 4 |
andere Wählergruppen | 7,4 % | 2 | 4 |
Gesamt | 100 % | 28 | 28 |
Wahlbeteiligung: 58,4 |
Zusätzliches Mitglied ist der Bürgermeister der Gemeinde.
Bürgermeister Andy Grabner wurde im April 2015 mit 91,4 % der Stimmen für eine zweite Amtszeit bestätigt.[7]
WappenBearbeiten
Das Wappen wurde am 7. August 1939 durch den Oberpräsidenten der Provinz Sachsen verliehen.
Blasonierung: „In Schwarz eine gestürzte silberne Spitze, belegt mit den gekreuzten roten Berghämmern über einem roten Seeblatt.“
Gestalter des Wappens war der Magdeburger Staatsarchivrat Otto Korn.
PartnerschaftenBearbeiten
Mit folgenden Gemeinden unterhält Sandersdorf-Brehna Partnerschaften:[8]
- Altmannstein in Bayern (Ortschaft Sandersdorf)
- Semoy in Frankreich (Ortschaft Brehna)
- Langweid am Lech in Bayern (Ortschaft Roitzsch)
GedenkstättenBearbeiten
- Massengrab auf dem Ortsfriedhof für 181 Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und in den umliegenden Rüstungsfabriken zur Zwangsarbeit gezwungen wurden, die zu ihrem Tod führte
Kultur und SehenswürdigkeitenBearbeiten
Siehe: Liste der Kulturdenkmale in Sandersdorf-Brehna
- Evangelische Kirche Sandersdorf
- Katholische Kirche Sandersdorf
- Strandbad Sandersdorf an einem Tagebaurestloch
- Flugplatz und Kirche in Renneritz
- Lindenstein Sandersdorf
- Sport- und Freizeitzentrum Sandersdorf
- Paul-Othma-Haus
SportBearbeiten
Es gibt in Sandersdorf-Brehna mehrere Sportvereine. Der größte ist die SG Union Sandersdorf. Seit 2011 ist die Stadt mit dem Basketballteam der BSW Sixers in der 2. Liga Pro B vertreten.
BildungBearbeiten
In Sandersdorf-Brehna gibt es sechs Kindertagesstätten. Des Weiteren gibt es eine Grundschule im Ortsteil Stadt Brehna, im Ortsteil Sandersdorf und eine im Ortsteil Zscherndorf, zu denen jeweils auch ein Kinderhort gehört. Des Weiteren befindet sich im Ortsteil Roitzsch eine Sekundarschule, die im Jahre 2014 erst erweitert wurde. Außerdem gibt es drei Bibliotheken in Sandersdorf-Brehna.
Wirtschaft und InfrastrukturBearbeiten
Seit 1859 verläuft die Bahnstrecke Berlin–Halle durch die südlichen Stadtteile. Die DB Station&Service betreibt den Bahnhof Roitzsch (Kr Bitterfeld) und den Haltepunkt Brehna. Es verkehren wochentags im 30-Minuten-Takt, am Wochenende im 60-Minuten-Takt Züge der S-Bahn-Linie S 8 nach Halle (Saale) Hauptbahnhof und Bitterfeld. Jeweils alle 120 Minuten gibt es umsteigefreie Verbindungen nach Dessau Hauptbahnhof und Lutherstadt Wittenberg Hauptbahnhof. Die wiedereröffnete Bahnstrecke Bitterfeld–Zörbig dient nur dem Güterverkehr.
Durch das Stadtgebiet führt die Bundesautobahn 9, die über die Anschlussstellen Bitterfeld-Wolfen (Kreuzung mit der Bundesstraße 183) sowie Halle (Saale) (Kreuzung mit der Bundesstraße 100) zu erreichen ist.
Der Flugplatz Renneritz besitzt eine 1000 Meter lange Grasbahn und wird hauptsächlich für den Segelflug benutzt. Außerdem ist der Flughafen Leipzig/Halle nur 35 km entfernt.
Im Mai 2018 gab der Wellpappenproduzent Progroup bekannt, in Sandersdorf-Brehna für 375 Mio. € eine Fabrik für Wellpappenrohpapier zu errichten.
PersönlichkeitenBearbeiten
Söhne und Töchter der StadtBearbeiten
- Johann Gottfried Schnabel (Pseudonym: Gisander; * 7. November 1692; † zwischen 1744 und 1748), Schriftsteller der Aufklärung
- Johannes Göderitz (* 24. Mai 1888 in Ramsin; † 27. März 1978 in Braunlage), Architekt, Stadtplaner, Baubeamter und Hochschullehrer
- Kurt Waitzmann (* 30. Januar 1905; † 21. Mai 1985 in Berlin), Schauspieler und Synchronsprecher
- Wolfgang Naucke (* 8. Juni 1933), Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer
- Dieter Engelhardt (* 18. August 1938 in Heideloh), Fußballspieler
- Horst Jankhöfer (* 26. Januar 1942), Handballnationalspieler
- Werner Peter (* 25. Mai 1950), Fußballspieler
- Erhard Mosert (* 10. November 1950), Fußballspieler
Weitere PersönlichkeitenBearbeiten
- Paul Othma (* 14. November 1905 in Radzionkau, Provinz Schlesien; † 20. Juni 1969 in Brehna), Sprecher der Arbeiteraufstände vom 17. Juni 1953, lebte bis zu seinem Tod in Sandersdorf
LiteraturBearbeiten
- Bitterfeld und das untere Muldetal (= Werte der deutschen Heimat. Band 66). 1. Auflage. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2004, ISBN 978-3-412-03803-8.
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2019 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009
- ↑ Gebietsänderungsvertrag zwischen Sandersdorf und Brehna
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- ↑ Datenbank Zensus 2011, Sandersdorf-Brehna, Stadt, Alter + Geschlecht
- ↑ http://www.mz-web.de/bitterfeld/buergermeisterwahl-in-sandersdorf-brehna-der-einzige-kandidat-ist-der-sieger-1233398
- ↑ Website der Gemeinde, abgerufen am 8. Januar 2018