San Vicente (Potosí)

Ort in San Vicente (Potosí)

San Vicente ist eine Ortschaft im Departamento Potosí im Hochland des südamerikanischen Anden-Staates Bolivien.

San Vicente
Blick über San Vicente
Blick über San Vicente
Basisdaten
Einwohner (Stand) 724 Einw. (Volkszählung 2012)
Höhe 4498 m
Postleitzahl 05-0802-0102-5001
Telefonvorwahl (+591)
Koordinaten 21° 16′ S, 66° 19′ WKoordinaten: 21° 16′ S, 66° 19′ W
San Vicente (Bolivien)
San Vicente (Bolivien)
San Vicente
Politik
Departamento Potosí
Provinz Provinz Sur Chichas
Klima
Klimadiagramm San Vicente
Klimadiagramm San Vicente

Lage im Nahraum Bearbeiten

San Vicente ist zentraler Ort im Kanton San Vicente und liegt im Landkreis (bolivianisch: Municipio) Atocha in der Provinz Sur Chichas. Die Ortschaft liegt auf einer Höhe von 4498 m und ist ein altes Minendorf, in dessen Umgebung Zink und Silber abgebaut werden. Die Minen liegen in der Hand von "Emusa", einem Minenkonsortium aus der kanadischen Firma Pan American Silver und der bolivianischen COMIBOL[1].

Geographie Bearbeiten

San Vicente liegt auf dem bolivianischen Altiplano im nördlichen Teil der Anden-Gebirgskette der Cordillera de Lípez. Das Klima der Region ist arid und weist ein Tageszeitenklima auf.

Die mittlere Jahrestemperatur der Region liegt bei etwa 4 °C (siehe Klimadiagramm San Vicente), mit einem Monatsdurchschnittswert von knapp unter 0 °C im Juni/Juli und 7 °C im Dezember und Januar. Der Jahresniederschlag beträgt niedrige 190 mm, wobei die Monate April bis Oktober nahezu niederschlagsfrei sind. Nur von November bis März fallen nennenswerte Niederschläge, mit einem Maximum von 50 mm Monatsniederschlag im Januar.

Verkehrsnetz Bearbeiten

San Vicente liegt in einer Entfernung von 369 Straßenkilometern südwestlich von Potosí, der Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos.

Von Potosí aus führt die Fernstraße Ruta 5 in südwestlicher Richtung 208 Kilometer bis Uyuni, von dort die Ruta 21 über weitere 96 Kilometer nach Südosten bis Atocha. Von Atocha aus führt eine Landstraße in südöstlicher Richtung entlang der alten Bahnlinie 23 Kilometer bis Escoriani und verlässt die Bahnlinie dann in südwestlicher Richtung. Sie erreicht nach dreizehn Kilometern Portugalete und nach weiteren 29 Kilometern San Vicente. Von dort aus führt eine unbefestigte aber recht gut ausgebaute Landstraße in südwestlicher Richtung in das 88 Kilometer entfernte San Pablo de Lípez.

Bevölkerung Bearbeiten

Die Einwohnerzahl des Ortes ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten um mehr als die Hälfte angestiegen:

Jahr Einwohner Quelle
1992 keine Daten Volkszählung[2]
2001 50 Volkszählung[3]
2012 724 Volkszählung[4]

Die Region weist einen hohen Anteil an Quechua-Bevölkerung auf. Im Municipio Atocha sprechen 60,1 Prozent der Bevölkerung die Quechua-Sprache.[5]

Butch Cassidy und Sundance Kid Bearbeiten

BW

Auf dem örtlichen Friedhof steht eine Gedenktafel, die an den Tod von Butch Cassidy und Sundance Kid im Jahr 1908 in San Vicente erinnert. Angeblich wurden die beiden US-Banditen auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt, nachdem sie einen Geldtransport nahe Tupiza überfallen hatten und in San Vicente mit ihrer Beute Rast eingelegt hatten. Im Jahr 1992 exhumierte man an der angegebenen Stelle die Gebeine der „US-Desperados“; der anschließende DNA-Test ergab jedoch, dass es sich bei den geborgenen Überresten um einen deutschen Ingenieur namens Gustav Zimmer handelte, einen Zeitgenossen der beiden Banditen. Das namenlose Grab ist jedoch weiterhin Ziel ausländischer Touristen, ohne dass die Ortschaft bisher Kapital daraus schlagen konnte.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Our treatment begins at San Vicente (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bnamericas.com (englisch)
  2. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 1992
  3. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 2001
  4. INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 2012 (Memento des Originals vom 22. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/censosbolivia.ine.gob.bo
  5. INE-Sozialdaten 2001 (PDF; 5,5 MB)

Weblinks Bearbeiten