Samidorphan ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Opioidantagonisten. Der Wirkstoff bindet mit hoher Affinität kompetetiv insbesondere an μ-Opioidrezeptoren.

Strukturformel
Struktur von Samidorphan
Allgemeines
Freiname Samidorphan
Andere Namen
  • 17-(Cyclopropylmethyl)-4,14-dihydroxy-6-oxomorphinan-3-carboxamid
  • ALKS-33
  • RDC-0313
Summenformel C21H26N2O4
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 852626-89-2
PubChem 11667832
ChemSpider 23259667
DrugBank DB12543
Wikidata Q7409428
Eigenschaften
Molare Masse 370,44 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Eigenschaften Bearbeiten

Samidorphan bindet an die μ-, κ- und δ-Opioidrezeptoren. Es wirkt als ein Antagonist an den μ-Opioidrezeptoren und besitzt eine partielle agonistische Aktivität an den κ- und δ-Opioidrezeptoren.[2]

Auch die beiden humanen Hauptmetaboliten, die N-dealkylierte Substanz und das N-Oxid, binden an die μ-, κ- und δ-Opioidrezeptoren. Während das Samidorphan-N-Oxid am μ-Opioidrezeptor ebenfalls antagonistisch wirkt, entfaltet der N-dealkylierte Metabolit dort eine agonistische Aktivität.

Rezeptor-Substrat-Dissoziationskonstante Ki (nM)[2]
Name μ-Opioidrezeptor κ-Opioidrezeptor δ-Opioidrezeptor
Samidorphan 0,052 0,23 2,7
N-dealkylierter Metabolit 0,26 23 56
N-Oxid 8 110 280

Samidorphan zählt chemisch zu den Morphinanen. Es ähnelt dem Naltrexon.

Pharmazeutisch wird Samidorphan als Salz der L-Äpfelsäure, Samidorphan-L-malat,[3] eingesetzt, einem weißen bist fast weißen kristallinen Pulver. Die pKa-Werte betragen 8,3 (Amin) und 10,1 (Phenol).[2]

Therapeutische Verwendung Bearbeiten

Samidorphan ist in fester Kombination mit dem atypischen Neuroleptikum Olanzapin unter dem Namen Lybalvi seit 2021 in den USA zugelassen für die orale Behandlung von Schizophrenie und Bipolar-I-Störungen bei Erwachsenen.[2]

Eine experimentell verwendete Kombination ist Samidorphan mit dem µ-Opioidrezeptoragonisten Buprenorphin, die zur Behandlung von Depressionen untersucht wird.[4]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. a b c d Presrcibing information - Lybalvi, Alkermes Inc., Mai 2021.
  3. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Samidorphan-L-malat: CAS-Nummer: 1204592-75-5, EG-Nummer: 807-011-7, ECHA-InfoCard: 100.234.369, PubChem: 53362094, ChemSpider: 28529312, Wikidata: Q27236541. Molare Masse: 504,54 g·mol−1
  4. Ergänzung der antidepressiven Therapie durch Anregung des Opioidsystems mit Buprenorphin/Samidorphan, Deutsches Gesundheitsportal, 12. Dezember 2018.