Drütte

Stadtteil von Salzgitter
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Drütte ist einer der insgesamt 31 Stadtteile der kreisfreien Stadt Salzgitter in Niedersachsen, gelegen in der Ortschaft Ost.

Drütte
Ortswappen von Salzgitter-Drütte
Koordinaten: 52° 9′ N, 10° 27′ OKoordinaten: 52° 9′ 0″ N, 10° 27′ 0″ O
Höhe: 92 m
Fläche: 4,55 km²
Einwohner: 401 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1942
Eingemeindet nach: Watenstedt-Salzgitter
Postleitzahl: 38239
Vorwahl: 05341
Karte
Lage von Drütte in Salzgitter

Geschichte Bearbeiten

 
Michaeliskirche in Salzgitter-Drütte

Drütte wurde 830–840 unter dem Namen Tritidi erstmals erwähnt[1] und ist heute ein kleines Dorf.

Drütte gehörte bis zum 31. März 1942 zum Landkreis Wolfenbüttel und wurde durch einen Verwaltungsakt am 1. April 1942 ein Teil der Großstadt Watenstedt-Salzgitter. Am 23. Januar 1951 wurde diese amtlich in Salzgitter umbenannt. In Salzgitter-Drütte befindet sich die Salzgitter AG, mit vielen Tochterunternehmen wie zum Beispiel der Deutsche-Erz-und-Metall-Union oder der Salzgitter Flachstahl GmbH, die für den Konzern flachgewalzte Stähle für den nationalen und internationalen Markt produziert sowie als Vormateriallieferant für andere Konzerngesellschaften tätig ist. Die Salzgitter AG in Drütte ist ein Nachfolgeunternehmen der Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring“, ursprünglich 1937 für die Rüstungs- und Waffenherstellung des Dritten Reiches gegründet. Siehe auch KZ Salzgitter-Drütte und Zwangsarbeiter-Begräbnisstätte Jammertal.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Salzgitter-Drütte – Bevölkerungsentwicklung seit 1821
Jahr Einwohner
1821 176
1848 207
1871 189
1910 219
1925 230
1933 220
1939 344
1946 499
1950 719
Jahr Einwohner
1960 743
1970 620
1980 409
1990 415
2000 469
2006 451
2010 426
2012 409
2014 396
Jahr Einwohner
2016 412
2018 401
2019 421
2020 424
2021 422
2022 423
2023 401

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Quellen: Die Bevölkerungszahlen von 1821 bis 2000 basieren auf dem Statistischen Jahrbuch des Referats für Wirtschaft und Statistik der Stadt Salzgitter.[2] Die Bevölkerungsstatistik ab 2001 basiert auf den statistischen Monatsberichten der Stadt Salzgitter (Einwohner mit Hauptwohnsitz) gemäß Melderegister zum Monatsende Dezember.[3]

Politik Bearbeiten

Ortsrat Bearbeiten

Wappen Bearbeiten

Das Wappen von Salzgitter Drütte zeigt im unteren Teil des diagonal geteilten Schildes einen Pflug mit Sumpfpflanzen auf grünem Grund. Der grüne Hintergrund weist, wie auch der Pflug, auf die Landwirtschaft hin, die seit Hunderten von Jahren in Drütte betrieben wird. Die Sumpfpflanzen symbolisieren die Auelandschaften, an denen der Ort lag und die trockengelegt wurden. Im oberen Teil ist auf blauem Grund eine Blechwalze abgebildet, die auf das Hüttenwerk verweist, das Ende der 30er Jahre auf Teilen der Gemarkung Drütte errichtet worden war. Das Blau steht für Stahl und Blech. Das Wappen wurde im Dezember 2007 von einer Bürgerversammlung als Ortswappen von Salzgitter-Drütte angenommen.[4]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Kirche in Drütte Bearbeiten

Flachsrotten in Drütte Bearbeiten

 
Flachsrotte in Salzgitter-Drütte

Flachsrotten wurden in Drütte seit dem Jahre 1607 genutzt. Diese Flachsrotte liegt an der südlichen Ortsgrenze direkt neben dem Brückenbach, sie ist etwa 8 m breit und 75 m lang. Die Flachsrotte kann über die Bundesstraße 248 oder den von Immendorf nach Thiede verlaufenden Radweg 31 erreicht werden. Auf beiden Seiten der Flachsrotte gibt es alten Baumbestand, aber auch viele junge Bäume, Büsche und Sträucher haben hier ausgetrieben. Der ökologische Wert dieser ehemaligen Flachsrotte ist für Pflanzen, Kleintiere und Vögel von großer Bedeutung.

Insektenhotel an den Flachsrotten in Drütte Bearbeiten

 
Insektenhotel in Salzgitter-Drütte

Für das Insektenhotel wurde ein Standort nahe der Flachsrotte gewählt, weil dort Wasser vorhanden ist und an diesem Standort eine ökologische Vielfalt angestrebt wird. Der Bau ist nach Süden ausgerichtet, um so eine optimale Erwärmung durch die Sonne zu erreichen. Im Stroh hinter dem Weidengeflecht können Florfliegen, Schmetterlinge, Marienkäfer und ebenfalls Ohrkneifer leben. Hohlsteine dienen verschiedene Wespenarten, etwa Schlupfwespen oder Grabwespen, als Unterschlupf. Auf der Rückseite sind zwei Kästen für Fledermäuse angebracht.

Verkehr Bearbeiten

 
Relaisstellwerk Df im Betriebsbahnhof Salzgitter-Drütte, 2023

Der Bahnhof Drütte, an dem die Bahnstrecke Salzgitter-Drütte–Salzgitter-Lebenstedt von der Bahnstrecke Leiferde–Salzgitter-Bad abzweigt, wird heute ohne Personenzughalt durchfahren. Der aktiv bediente Bahnhalt in Immendorf liegt jedoch in der Nähe. Außerdem bedienen Busse der KVG Braunschweig den Ort.

Westlich des Ortes liegt der Flugplatz Salzgitter-Drütte.

Literatur Bearbeiten

  • Literatur über Drütte Katalog der DNB
  • Flachsrotten – Historische Elemente der Kulturlandschaft, Hrsg.: Braunschweigische Landschaft e. V., Jahrgang 1998, Autoren: Arbeitsgemeinschaft Drütte
  • Hotel mit mehr als 1000 Betten in Drütte, Salzgitter Zeitung vom 14. November 2009, Autoren: Alexandra Ritter und Arbeitsgemeinschaft Drütte

Weblinks Bearbeiten

Commons: Drütte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kirstin Casemir: Die Ortsnamen des Landkreises Wolfenbüttel und der Stadt Salzgitter. Verlag für Regionalgeschichte, 2003, ISBN 3-89534-483-4, S. 129–132.
  2. Referat für Wirtschaft und Statistik: Statistisches Jahrbuch der Stadt Salzgitter. Stadt Salzgitter, abgerufen am 20. Februar 2024 (Gesamtzahl Wohnberechtigter (Haupt- und Nebenwohnsitz) © Stadt Salzgitter).
  3. Referat für Wirtschaft und Statistik: Statistische Monatsberichte der Stadt Salzgitter. Stadt Salzgitter, abgerufen am 20. Februar 2024 (Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung © Stadt Salzgitter).
  4. Drütte hat sich ein eigenes Wappen gegeben, Salzgitter Zeitung vom 17. Dezember 2007