Salukokoasche

Siedlung in Russland

Salukokoasche (russisch Залукокоаже, kabardinisch Дзэлыкъуэ къуажэ) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Republik Kabardino-Balkarien (Russland) mit 9859 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Siedlung städtischen Typs
Salukokoasche
Залукокоаже (russisch)
Дзэлыкъуэ къуажэ (kabardinisch)
Föderationskreis Nordkaukasus
Republik Kabardino-Balkarien
Rajon Solski
Gegründet 1904
Frühere Namen Abukowo (bis 1920)
Siedlung städtischen Typs seit 1976
Bevölkerung 9859 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 700 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 86637
Postleitzahl 361700
Kfz-Kennzeichen 07
OKATO 83 215 551
Geographische Lage
Koordinaten 43° 54′ N, 43° 13′ OKoordinaten: 43° 54′ 0″ N, 43° 13′ 20″ O
Salukokoasche (Europäisches Russland)
Salukokoasche (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Salukokoasche (Republik Kabardino-Balkarien)
Salukokoasche (Republik Kabardino-Balkarien)
Lage in Kabardino-Balkarien

Geografie Bearbeiten

Die Siedlung liegt am Nordrand des Großen Kaukasus gut 50 km Luftlinie nordwestlich der Republikhauptstadt Naltschik unweit der Grenze zur Region Stawropol, etwa 20 km von der Großstadt Pjatigorsk entfernt, am Oberlauf der Solka, eines rechten Nebenflusses der Kuma.

Salukokoasche ist Verwaltungszentrum des Rajons Solski, der den nordwestlichen Teil der Republik einnimmt. Der größte Teil der Einwohner des Rajons wie auch der Siedlung sind Kabardiner.[2]

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde 1904 von kabardinischen Umsiedlern aus dem Aul Abukokuasche (russisch Abukowo) bei Kislowodsk (heute Perwomaiskoje) gegründet[3] und trug zunächst den gleichen Namen.

1913 in dem Gebiet zu Unruhen unter den kabardinischer Kleinbauern, die sich gegen eine von den Behörden sanktionierte Landnahme durch kabardinische Gestütsbetreiber sowie Kosaken richtete und später als Solka-Aufstand bezeichnet wurden. Daran war unter anderem der spätere Parteifunktionär der Bolschewiki Sergei Kirow beteiligt, der sich in diese Zeit im Nordkaukasus aufhielt, und für den deshalb in der sowjetischen Periode im Ort ein Denkmal errichtet wurde.

Am 14. Mai 1920 erhielt der Ort seinen heutigen Namen, eine Umformung der kabardinischen Wörter dsel (‚Weide‘), kue (‚Tal‘) und kuasche (‚Siedlung‘); der Name steht also für eine „Siedlung in einem mit Weiden bewachsenen Flusstal“.

Im Zweiten Weltkrieg war Salukokoasche vom 2. August 1942 bis 11. Januar 1943 von der deutschen Wehrmacht okkupiert.

Seit 1976 besitzt Salukokoasche den Status einer Siedlung städtischen Typs.[4]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1959 2567
1970 3636
1979 4364
1989 6110
2002 9276
2010 9859

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Salukokoasche liegt in einem Landwirtschaftsgebiet, in dem vorrangig Obst und Gemüse und Weizen angebaut sowie Viehzucht betrieben wird.

Durch den Ort führt die entlang dem Kaukasusnordrand in Richtung Aserbaidschan führende Fernstraße M29 (auf diesem Abschnitt zugleich Europastraße 117) auf dem Abschnitt zwischen Pjatigorsk (wo sich die nächste Bahnstation befindet) und Baksan.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Ethnische Zusammensetzung Kabardino-Balkariens 1897–2002 (russisch)
  3. Rajons Solski (Memento des Originals vom 23. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pravitelstvokbr.ru im Webportal der Regierung Kabardino-Balkariens (russisch)
  4. Salukokoasche auf der Webseite des Geographischen Instituts der RAN (russisch)