Salonius (* ca. 400; † 475) war vor dem Jahr 441 Bischof von Genf.[1] Er war ein Sohn des späteren Bischofs Eucherius von Lyon und wurde gemeinsam mit seinem Bruder Veranus im Kloster in Lérins ausgebildet. In Lérins lernte er die wichtigsten Vertreter der Askese aus Südgallien kennen.[2] Salonius nahm 441 am Konzil in Orange, 442 an der Synode in Vaison und 451 an der in Arles teil.[1] Der Gedenktag von Salonius ist der 28. September.

Salonius wird gemeinsam mit Bischof Sagittarius immer wieder in den Quellenberichten von Gregor von Tours erwähnt. Das meiste, was heute aus den Quellen des 6. Jahrhunderts bekannt ist, kommt von Mitgliedern der Kirche.[3] Vorsicht muss jedoch bei Hagiographien und bei den Erzählungen von Gregor von Tours gelten. Laut Gregor von Tours begannen Salonius und Sagittarius mit dem Erlangen ihrer Bischofswürde mit Rauben, Blutvergießen, Mord, Unzucht und anderen Verbrechen.[4] Dazu überfielen sie noch Victor, den Bischof von Saint-Paul-Trois-Châteaux, zerrissen ihm die Kleider und erschlugen seine Diener.[4] Die Quellenberichte von Salonius und Sagittarius sind ein Beispiel der klerikalen Beteiligung an militärischen Unternehmungen zur Zeit der Merowinger.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Salonius von Genf - Ökumenisches Heiligenlexikon. Abgerufen am 7. Juli 2021.
  2. Salonius. Abgerufen am 7. Juli 2021.
  3. L. SARTI: The military, the clergy and Christian faith in sixth-century Gaul, in: Sennis et al. (ed.), Early Medieval Europe 25.2 (Oxford, 2017), S. 162–185.
  4. a b Gregor von Tours, Hist. V.20. Gregorii Turonensis Opera. Libri historiarum X, hrsg. und übers. von Rudolf Bechner (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Band 3), Darmstadt 1970.