Sabina Elisabeth Oelgard von Bassewitz

deutsche Schriftstellerin

Sabina Elisabeth Oelgard Gräfin von Bassewitz (* 15. Dezember 1716[1] in Dalwitz; † 7. Februar 1790 ebenda) auch Sabine Gräfin von Bassewitz war eine deutsche Schriftstellerin.

Sabine (Sabina) Gräfin von Bassewitz von François-Hubert Drouais

Leben Bearbeiten

Sie entstammte der alten mecklenburgischen Familie Bassewitz und war Tochter des Geheimen Rats Joachim Otto von Bassewitz (1686–1733) und der Catharina Ilsabe von Bassewitz (1693–1717)[2]. Am 15. Juli 1733 heiratete sie ihren Cousin, den großfürstlichen holsteinischen Kammerherrn Graf Bernhard Matthias von Bassewitz (1706–1783). Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem Tod des Ehemanns am 29. Dezember 1783 ging das Gut Dalwitz in ihren Besitz über. Hier verbrachte sie ihren Lebensabend, pflegte Umgang mit der ebenfalls verwitweten Herzogin Louise Friederike von Mecklenburg-Schwerin (1721–1791) und starb 1790 auf dem Gut Dalwitz.

Wirken Bearbeiten

Sie galt Zeitgenossen als „Frau von großen und seltnen Talenten“[3], beschäftigte sich schon zeitig mit den Werken der Philosophen Christian Wolff und Gottfried Wilhelm Leibniz. Von Bassewitz verfasste 1772 das Vorwort zum Werk Freye Betrachtungen über die Psalmen David’s von Friderike Elisabeth von Grabow. Sie schrieb zudem Gedichte, darunter eine Ode auf ihre überstandene Brustkrebserkrankung, die sie nahezu ausschließlich mithilfe von Queckenwurzeln besiegt haben soll.[4] In einer anderen Ode befasste sich von Bassewitz, die selbst als gute Klavierspielerin galt, mit der Musik.[5] Auch die anonyme Schrift Das wirksamste Hülfsmittel für das entkräftete Mecklenburg aus dem Jahr 1768 wird von Bassewitz zugeschrieben.

Von Bassewitz stand mit zahlreichen Gelehrten ihrer Zeit in brieflichem Kontakt, so mit Johann Joachim Spalding und Voltaire, mit dem sie unter anderem über seine Histoire de Charles XII schrieb. Ihre Briefe wurden für die „Reinheit und Eleganz des Styls, die Schärfe, die Bekanntschaft mit unsrer Litteratur, und das Herz dieser seltnen Frau [von Bassewitz]“ bewundert.[4]

Werke Bearbeiten

Digitalisat, Universitätsbibliothek Rostock
  • (anonym) Das wirksamste Hülfsmittel für das entkräftete Mecklenburg: der gegenwärtigen ansehnlichen Convocations-Versammlung angerathen, von einem wohlgesinnten Patrioten. 1768
  • Briefwechsel unter anderem mit Voltaire und Spalding
  • Gedichte und Oden

Literatur Bearbeiten

  • Bassewitz, Sabine Elisabeth Oelgard von. In: Elisabeth Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Ein Lexikon. Metzler, Stuttgart 1981, ISBN 3-476-00456-2, (Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte 9), S. 16.
  • Friedrich Schlichtegroll: Nekrolog auf das Jahr 1790. Justus Perthes, Gotha 1791, S. 141–146.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genealogisches Reichs- und Staats-Handbuch auf das Jahr 1802. Erster Theil. Barrentrapp und Wenner, Frankfurt am Main 1802, S. 495.
  2. Adolph Graf von Bassewitz: Aus dem Leben des Reichsgrafen Henning Friedrich von Bassewitz mit einigen Nachrichten über die Familie Bassewitz der wendischen Linie. [o. O.], 1859, Seite 46–47.
  3. Schlichtegroll, S. 141.
  4. a b Schlichtegroll, S. 142.
  5. Schlichtegroll, S. 144.