Saül ist eine französische Gemeinde mit 317 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Übersee-Département Französisch-Guayana im Norden Südamerikas.

Saül
Staat Frankreich
Region Französisch-Guayana
Département (Nr.) Französisch-Guayana (973)
Arrondissement Saint-Laurent-du-Maroni
Gemeindeverband Ouest guyanais
Koordinaten 3° 38′ N, 53° 12′ WKoordinaten: 3° 38′ N, 53° 12′ W
Höhe 16–640 m
Fläche 4475,00 km²
Einwohner 317 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 0 Einw./km²
Postleitzahl 97314
INSEE-Code

Geografie Bearbeiten

Die Gemeinde Saül liegt zentral in Französisch-Guayana und 153 Meter über dem Meeresspiegel. Die Dorfsiedlung befindet sich bei einer kleinen Lichtung mitten im dichten tropischen Regenwald im Hochland Guayanas. Saül liegt sehr abgelegen und ist nur über die Luft erreichbar.

Der höchste Punkt bildet mit 640 Metern der Mont Continent. Der Fluss Mana entspringt im Gemeindegebiet von Saül.

Verkehr Bearbeiten

 
Flugplatz von Saül

Saül ist nicht an das Straßennetz von Französisch-Guayana angeschlossen und somit für Menschen nur über die Luft oder zu Fuß über Bergpfade erreichbar. Der Flugplatz Saül wurde 1953/1954 erbaut und kann vom Flughafen Félix Éboué (ehemals Rochambeau) nahe Cayenne sowie dem Flugplatz Maripasoulas aus angeflogen werden.

Seit einigen Jahren ist ein Projekt in Planung, das vorsieht, das Dorf Saül durch eine Straßenverbindung nach Maripasoula an das Straßennetz Französisch-Guayanas anzugliedern.

Wirtschaft Bearbeiten

Da Saül vom Straßennetz abgeschnitten ist, basiert die Wirtschaft Saüls hauptsächlich auf Öko- und Forschungstourismus. Im Juli 2008 stellte die REXMA-Gruppe einen Antrag für eine bergbauliche Genehmigung zur Erschließung von Goldfunden bei Saül. Im Oktober des gleichen Jahres verschob die französische Regierung die Entscheidung über die Genehmigung aus Umweltgründen. Am 26. Oktober 2012 vergab der Französische Industrieminister Arnaud Montebourg jedoch die Genehmigung zum Goldabbau.

Kritik Bearbeiten

Die Bewohner Saüls sowie der Botaniker Scott Mori, Politiker wie Chantal Berthelot und José Gaillou, IUCN und viele Organisationen, wie die Fédération Guyane Nature Environnement oder der Deutsche Verein Rettet den Regenwald protestieren gegen diese Entscheidung.[1] Sie befürchten die Zerstörung von Teilen des Nationalparks Guyana und eine Verringerung der Wasserqualität durch Bergbauabwässer.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Guyanas Naturschätze sind mehr wert als Gold. Abgerufen am 20. Februar 2013.