UC 9

U-Boot der Kaiserlichen Marine vom Typ UC
(Weitergeleitet von SM UC 9)

UC 9 war ein U-Boot der Kaiserlichen Marine vom Typ UC I, das im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde. Zuerst diente es als Schulboot in Kiel, im September 1915 wurde es zu U-Flottille Flandern beordert.

UC 9 p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Klasse UC-1-Klasse / Typ UC I
Bauwerft AG Vulkan, Hamburg
Baunummer 53
Stapellauf 11. Juli 1915
Indienststellung 15. Juli 1915
Verbleib Am 21. Oktober 1915 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 33,99 m (Lüa)
29,62 m (KWL)
Breite 3,15 m
Tiefgang (max.) aufgetaucht: 3,04 m
getaucht: 6,3 m
Verdrängung aufgetaucht: 168 t
getaucht: 183 t
 
Besatzung 15 Mann
Maschinenanlage
Maschine dieselelektrisch
6-Zyl-Daimler-Diesel
Siemens-Schuckert-Elektromotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat Diesel: 90 PS
E-Motor: 175 PS
Propeller 1 × dreiflügelig ⌀ 1,08 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius 800 sm
Tauchzeit 23–36 s
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
5,22 kn (10 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
6,2 kn (11 km/h)
Bewaffnung

Geschichte Bearbeiten

UC 9 wurde bei der Hamburger Vulkanwerft gebaut und lief dort am 11. Juli 1915 vom Stapel. Bereits vier Tage später erfolgte die Indienststellung des Bootes unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Paul Schürmann. Zunächst wurde das U-Boot zur Schulung eingesetzt. Schürmann behielt das Kommando auch, als das Boot vom 21. bis 23. September 1915 Kiel nach Flandern überführt wurde, um von dort aus auf Feindfahrt zu gehen.

Der erste und einzige derartige Einsatz begann am 20. Oktober 1915. UC 9 sollte im Gebiet um das Feuerschiff Long Sands vor der Themsemündung Minen legen.[1] Von diesem Einsatz kam das Boot nicht zurück. Vermutlich ging es etwa auf Position 51° 47′ N, 1° 37′ OKoordinaten: 51° 47′ 0″ N, 1° 37′ 0″ O unter.[2] Die Ursache des Verlustes ist unbekannt, jedoch wird eine zu früh aufgestiegene Ankertaumine als wahrscheinlich angesehen. Mit UC 9 gingen alle 15 Personen an Bord unter.[1] Die Leiche des Besatzungsmitgliedes Karl Neuhaus wurde von den Briten am 12. November 1915 gefunden.

Besatzung beim Untergang Bearbeiten

Besatzung von UC 9[3]
Dienstgrad Name Vorname Geburtsort
Obermatrose Behrend Wilhelm Hakenau
Obermaschinenmaat Bohne Friedrich Stendal
Bootssteuermannsmaat Duwe Adolf Hof Meteln
Obermatrose Eckhoff Hans Altona
Heizer Jork Richard Borsdorf
Matrose Käsler Friedrich Sarkau
FT. Obergast Keitel Willy Gera
Maschinenaspirant Neuhaus Karl Bendorf
Obersteuermann Outzen Gustav Flensburg
Bootsmannsmaat Peters Ernst Föhr
Maschinistenanwärter Preuss Ernst Gnesen
Oberleutnant zur See Schürmann Paul Kiel
Heizer Siekmann Georg Lage
Maschinenmaat Soltau Hans Fuhlenhagen
Matrose Weller Paul Bietegast
Maschinenmaat Willandsen Wilhelm Flensburg

Literatur Bearbeiten

  • Harald Bendert: Die UC-Boote der Kaiserlichen Marine 1914–1918. E. S. Mittler & Sohn, 2001, ISBN 3-8132-0758-7.
  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 3: U-Boote, Hilfskreuzer, Minenschiffe, Netzleger und Sperrbrecher. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1985, ISBN 3-7637-4802-4.
  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7 (Genehmigte Lizenzausgabe Bernard & Graefe Verlag Bonn).
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes Verlag, Gräfelfing 1998, ISBN 3-924896-43-7.

Quelle Bearbeiten

  • United States National Archive (NARA) Mikrofilm, KTB UC 4 1915/08/16–1915/10/20 Rolle 63, Item 61909, Seite 87

Weblinks Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Kemp: U-Boot-Verluste. S. 16.
  2. Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe. S. 57. Kemp und Herzog geben fälschlich 1°37′W an, eine Position im Landesinneren Englands.
  3. U-Boot-Ehrenmal Möltenort. Abgerufen am 24. Februar 2020.