SC Rapperswil-Jona Lakers
Die SC Rapperswil-Jona Lakers (kurz SCRJ) sind ein Schweizer Eishockeyclub im Sankt-Gallischen Rapperswil-Jona am Zürichsee. Die erste Mannschaft spielt seit 2018 erneut in der National League.
SC Rapperswil-Jona Lakers | |
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Grösste Erfolge | |
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Vereinsinformationen | |
Geschichte | Schlittschuh Club Rapperswil (SCR) (1945–1973) Schlittschuh Club Rapperswil-Jona (SCRJ) (1973–2005) Rapperswil-Jona Lakers (2005–2015) Schlittschuh Club Rapperswil-Jona Lakers (SCRJ Lakers) (seit 2015) |
Standort | Rapperswil-Jona, Schweiz |
Spitzname | Rappi, Rosenstädter |
Vereinsfarben | rot, weiss, blau |
Liga | National League |
Spielstätte | St. Galler Kantonalbank Arena |
Kapazität | 6’100 Plätze (davon 4’000 Sitzplätze) |
Geschäftsführer | Markus Bütler |
Cheftrainer | Jeff Tomlinson |
Kapitän | Andrew Rowe |
Saison 2018/19 | 12. Platz |
GeschichteBearbeiten
Die AnfängeBearbeiten
Der Schlittschuh Club Rapperswil (SCR) wurde am 17. Januar 1945 gegründet. Ein Jahr später, am 6. Januar 1946, absolvierte man auswärts gegen St. Gallen das erste offizielle Spiel. Die Heimspiele wurden auf dem gefrorenen Zürichsee in der Garnhänke ausgetragen. Die Spieler stellten anfänglich den Vorstand und bereiteten das Eisfeld in langer Nachtarbeit auf. Die Witterungsverhältnisse liessen sehr wenige Spiele zu, trainiert wurde deshalb auf der Dolder-Kunsteisbahn in Zürich. Bereits zu Anfangszeiten säumten gegen 1000 Schaulustige die Spiele von Rappi. Erste Erfolge erzielten die Rapperswiler bereits in der Saison 1950/51 mit dem Schweizer Meistertitel Serie B, 1953/54 mit dem Regionalmeister Serie A und dem Aufstiegsspiel in die Nationalliga B, welches man jedoch in der Verlängerung gegen Montana Lausanne auswärts mit 0:1 knapp verlor.
Erste KunsteisbahnBearbeiten
Am 21. Oktober 1961 erstellte Walter Denzler in privater Initiative zwischen Rietland und Strandweg eine Kunsteisbahn, welche ein neues Rapperswiler Eishockey-Zeitalter einläutete. Die Rapperswiler engagierten mit Otto Schubiger erstmals einen bezahlten Spielertrainer und trennten den administrativen und sportlichen Bereich des Clubs. Der damals 37-jährige Schubiger galt als konditionsstärkster und schnellster Schweizer Spieler. 1964/65 stieg der Club zu seinem 20-jährigen Jubiläum in die Nationalliga B auf. Damals besuchten regelmässig 2'500 Zuschauer die Spiele im Lido. Nach zwei Saisons in der zweithöchsten Liga stieg der SCR jedoch bereits wieder ab.
Umbenennung in SCRJBearbeiten
In den 1970er-Jahren begann eine finanzielle Durststrecke des Clubs. Wohl aus diesen Gründen wurde 1973 der Clubname um einen weiteren Buchstaben auf SCRJ erweitert. Damit drückte der Name aus, was der SCR schon immer war: Ein Club mit Verankerung in Rapperswil und Jona. Nach Jahren der sportlichen Mittelmässigkeit wurde 1976 das Halbprofitum eingeführt und im Winter 1976/77 gelang der Wiederaufstieg in die Nationalliga B, der ausschliesslich mit eigenem Nachwuchs zustande kam.
Konsolidierung in der NLBBearbeiten
Im folgenden Jahrzehnt konnte sich der Club in der Nationalliga B sportlich konsolidieren. Noch immer spielte der SCRJ aber unter freiem Himmel. Dies änderte sich 1984, als man das Eisfeld mittels einer Kunststoff-Traglufthalle überdecken liess. Damit wurde auch der Drohung des Verbandes begegnet, dem SCRJ die Spielbewilligung für Nationalligaspiele wegen fehlender Überdachung zu entziehen.
1987/88 konnte schliesslich die Eishalle Lido mit damals 4'000 Plätzen eröffnet werden.
Aufstieg in die NLABearbeiten
Auf dem Höhepunkt einer jahrelangen gezielten Aufbauarbeit unter der Führung des neuen Präsidenten Bruno Hug erreichte der Club im Winter 1993/94 sein höchstes sportliches Ziel: Unter leidenschaftlicher Anteilnahme der Bevölkerung und geführt vom finnischen Trainer Pekka Rautakallio gelang der ersten Mannschaft, rechtzeitig zum 50-jährigen Bestehen der Aufstieg in die oberste Spielklasse. Ab der Saison 1994/95 spielte die Mannschaft somit in der Nationalliga A.
Am 13. Juli 2000 wurde die SCRJ Sport AG gegründet, die sich als Aktiengesellschaft um die Organisation des Eishockeysports kümmert. Das Kapital der aus der SCRJ Sport AG hervorgegangenen Lakers Sport AG betrug zum Ende der Saison 2008/09 CHF 2'350'000.[1]
Umbenennung in LakersBearbeiten
Zur Saison 2005/06 wurde der alte Vereinsname SC Rapperswil-Jona durch den neuen Namen Rapperswil-Jona Lakers ersetzt. Zeitgleich führte der Club neue, eisblaue Trikots ein. Diese Änderungen führten zu Auseinandersetzungen der Clubleitung mit einer bedeutenden Fraktion an traditionsbewussten Fans. Gleich im ersten Jahr in den neuen Farben erreichten die Lakers den Playoff-Halbfinal. Es war der bisher grösste Erfolg des Clubs. Das nicht mehr den NLA-Anforderungen entsprechende alte Stadion „Lido“ wurde nach der Saison 2005/06 komplett umgebaut. Nach dem Umbau wurde es in Diners Club Arena umbenannt. Sportlich ging es im neuen Stadion allerdings nur noch bergab. Von 2009 bis 2015 verpasste man sieben Mal in Serie die Playoffs.
Abstieg und Neuaufbau in der NLBBearbeiten
In der Saison 2014/15 gipfelte die Baisse schliesslich im Abstieg in die NLB, nachdem man in der Ligaqualifikation den SCL Tigers unterlegen war. Während der Serie gegen Langnau war Rapperswil-Jonas Verwaltungsratspräsident Lucas H. Schluep von seinem Amt zurückgetreten, nachdem es Drohungen gegen ihn gegeben hatte. In der dritten Partie gegen die Tigers war Schluep mit einem Zuschauer aneinandergeraten.[2]
Um sich mit den Fans zu versöhnen, benannte man sich nun wieder in SC Rapperswil-Jona Lakers um. Im Logo wurde die Welle durch das «e» aus dem alten Logo ersetzt. Zusätzlich spielen die Lakers seit der Saison 2015/16 wieder in rot, wie sie das in den 1990er-Jahren bereits getan hatten. Der Liga-Neuling konnte die Qualifikation der Saison 2015/16 für sich entscheiden, im Final musste sich die Mannschaft von Trainer Jeff Tomlinson dem HC Ajoie mit 2:4-Siegen geschlagen geben. Weil das Budget auf die Saison 2016/17 etwas gekürzt wurde, bekam die Mannschaft nochmals ein neues Gesicht. Die Lakers spielten eine mässige Qualifikation, konnten sich in den Playoffs jedoch steigern und scheiterten im Finale nur knapp mit 3:4 am SC Langenthal.
Im Februar 2018 gewannen die SC Rapperswil-Jona Lakers im ausverkauften Stadion den Swiss Ice Hockey Cup 2017/18 mit einem 7:2-Finalsieg gegen den HC Davos. Erst zum zweiten Mal konnte ein Club aus der Nationalliga B den Cup gewinnen.[3] Im April 2018 gewann die Mannschaft unter Trainer Tomlinson zudem die Meisterschaft in der Swiss League und zog damit in die Ligaqualifikation gegen den EHC Kloten ein.[4] In einer äusserst umkämpften Serie setzte man sich im siebten Spiel in der Klotener Swiss Arena mit 2:1 nach Verlängerung durch und stieg erneut in die National League auf.
In der schwierigen ersten NL-Saison wurden die SCRJ Lakers mit nur zehn Siegen aus 50 Spielen letzter. Auch in den Playouts waren die Lakers nur wenig konkurrenzfähig, weshalb man gegen den HC Davos mit 1:4 verlor. Da sich der SC Langenthal jedoch von der Liga-Qualifikation zurückzog, verblieben die Rapperswiler in der obersten Liga.
Saisonstatistik seit 1994Bearbeiten
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SpielerBearbeiten
Kader der Saison 2019/20Bearbeiten
Stand: 6. Januar 2020
Nr. | Nat. | Spieler | Pos. | Geburtsdatum | im Team seit | Geburtsort |
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51 | Noël Bader | G | 31. Januar 1996 | 2018 | Langenbruck, Schweiz | |
60 | Melvin Nyffeler | G | 16. Dezember 1994 | 2017 | Volketswil, Schweiz | |
13 | Mauro Dufner | D | 14. Februar 1995 | 2019 | Schweiz | |
46 | Dominik Egli – A | D | 20. August 1998 | 2019 | Frauenfeld, Schweiz | |
17 | Igor Jelovac | D | 1. Februar 1995 | 2020 | Schweiz | |
11 | Fabian Maier | D | 5. November 1991 | 2016 | Schweiz | |
8 | Julian Payr | D | 23. Juli 2000 | 2020 | Feldkirch, Österreich | |
41 | Leandro Profico | D | 28. Februar 1990 | 2014 | Chur, Schweiz | |
20 | Flurin Randegger | D | 1. Mai 1988 | 2019 | Basel, Schweiz | |
22 | Rajan Sataric | D | 1. April 1992 | 2020 | Solothurn, Schweiz | |
55 | Daniel Vukovic – C | D | 19. Februar 1986 | 2019 | North York, Ontario, Kanada | |
10 | Roman Červenka | C | 10. Dezember 1985 | 2019 | Prag, Tschechoslowakei | |
32 | Kevin Clark | RW | 29. Dezember 1987 | 2019 | Winnipeg, Kanada | |
23 | Nico Dünner – A | C | 19. April 1994 | 2019 | Emmenbrücke, Schweiz | |
89 | Nando Eggenberger | LW | 7. Oktober 1999 | 2019 | Chur, Schweiz | |
85 | Sandro Forrer | W | 6. November 1997 | 2019 | Steckborn, Schweiz | |
24 | Marco Lehmann | RW | 19. März 1999 | 2020 | Lauperswil, Schweiz | |
77 | Lukáš Lhoták | C | 11. April 1993 | 2020 | Prag, Tschechien | |
91 | Michael Loosli | W | 19. Februar 1995 | 2019 | Boll BE, Schweiz | |
12 | Steve Moses | RW | 9. August 1989 | 2020 | Leominster, Massachusetts, USA | |
16 | Martin Ness | C | 28. März 1993 | 2018 | Basel, Schweiz | |
19 | Andrew Rowe | C | 22. Januar 1988 | 2019 | Spring Lake, Minnesota, USA | |
86 | Kay Schweri | W | 28. Dezember 1996 | 2018 | Zürich, Schweiz | |
18 | Jeremy Wick | RW | 13. Juni 1989 | 2020 | Grand Valley, Ontario, Kanada |
Trainerstab
Name | Nationalität | Geburtstag |
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Jeff Tomlinson | Kanada | 23. April 1970 |
Niklas Gällstedt | Schweden | 7. Februar 1967 |
Sven Berger | Schweiz | 6. Februar 1988 |
Triple-Sieger 2018Bearbeiten
Cupsieger Swiss League Meister Aufsteiger in die NL |
Torhüter: Kevin Liechti, Melvin Nyffeler, Sascha Rochow Verteidiger: Sven Berger, Thomas Büsser, Cyrill Geyer (A), Nico Gurtner, Jorden Gähler, Frédéric Iglesias, Fabian Maier, Leandro Profico, Rajan Sataric, Florian Schmuckli Angreifer: Jared Aulin (A), Fabian Brem, Corsin Casutt, Lars Frei, Michael Hügli, Cédric Hüsler, Dion Knelsen, Sven Lindemann, Jeremy Morin, Jan Mosimann, Martin Ness, Josh Primeau, Antonio Rizzello (C), Jan Vogel Cheftrainer: Jeff Tomlinson Assistenztrainer: Robin Farkas |
Ehemalige SpielerBearbeiten
- Doug Gilmour
- Jason Spezza
- Timo Meier
- Michael Del Zotto
- Pavel Brendl
- Kristian Huselius
- Mike Richard
- Stacy Roest
- Mariusz Czerkawski
- David Aebischer
- Mike Bullard
- Gilles Thibaudeau
- Pekka Rautakallio
- Mikko Eloranta
- Mathias Seger
- Andreas Ritsch
- Claudio Micheli
- Reto Suri
- Brian Hills
- Michel Riesen
- Christian Berglund
- Niklas Nordgren
- Dale McTavish
- Sanny Lindström
- Thierry Paterlini
- Niklas Persson
- Nicklas Danielsson
- Johan Fransson
Gesperrte TrikotnummernBearbeiten
- # 6 Cyrill Geyer[5]
SpielstätteBearbeiten
Das Stadion Lido wurde 1987 gebaut. Nach dem Aufstieg in die NLA 1994 erfuhr das Stadion leichte Anpassungen an die neuen Anforderungen. 2006 wurde das Stadion komplett umgebaut, wobei sich die Firma Diners Club mit 1,5 Millionen Franken an den Baukosten beteiligte und sich damit die Namensrechte der neuen Diners Club Arena für zehn Jahre sicherte. 2016 erwarb die St. Galler Kantonalbank die Namensrechte.
Die St. Galler Kantonalbank Arena bietet eine Kapazität von 6'100 Plätzen, wovon 4'000 Sitzplätze sind.
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ moneyhouse.ch: Lakers Sport AG, Rapperswil. Eintrag im Handelsregister, Zugriff am 2. Juli 2009.
- ↑ Martin Müller: Rücktritt nach Drohungen im Internet. In: Zürichsee-Zeitung. 4. August 2015 (zsz.ch [abgerufen am 28. März 2017]).
- ↑ Stephan Roth, Nicole Vandenbrouck: Rapperswil ist Cupsieger 2018! In: Blick.ch. 4. Februar 2018, abgerufen am 4. Februar 2018.
- ↑ blick.ch
- ↑ Die SCRJ Lakers ziehen das Trikot von Cyrill Geyer zurück. In: swisshockeynews.ch. 5. Oktober 2018, abgerufen am 8. Januar 2020.