Südfriedhof (Frankfurt am Main)

Friedhof in Frankfurt am Main im Stadtteil Sachsenhausen

Der Südfriedhof ist ein Friedhof in Frankfurt am Main im Stadtteil Sachsenhausen. Der Friedhof wurde im Jahre 1868 als Ersatz für den geschlossenen Alten Sachsenhäuser Friedhof in der Brückenstraße/Schifferstraße eröffnet.

Trauerhalle am Südfriedhof
Grabmal des Architekten Oskar Sommer

Lage Bearbeiten

Der Friedhof liegt im südlichen Teil von Sachsenhausen und grenzt östlich an die Darmstädter Landstraße an. Gegenüber liegt das Hotel-Hochhaus Leonardo Royal Hotel Frankfurt. Unweit zum Friedhofsareal liegt südlich die Sachsenhäuser Warte,[1] und nördlich die Binding-Brauerei sowie das Gebiet der ehemaligen Henninger Brauerei. Der Friedhof befindet sich in unmittelbarer Nähe der Einflugschneise des Flughafens Frankfurt.

Der Friedhof hat eine Größe von 13 Hektar und ist die Grabstätte von etwa 13.000 Verstorbenen. Darunter befinden sich auch deutsche und französische Gefallene des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71, Gefallene des Ersten Weltkrieges und des Zweiten Weltkrieges und zivile Opfer der Luftangriffe auf Frankfurt am Main.

Geschichte Bearbeiten

Seit 1508 befand sich der Sachsenhäuser Friedhof am Südende der Brückengasse bei der Elisabethkapelle. Nach der Einführung der Reformation in Frankfurt 1533 diente der Friedhof ausschließlich der Bestattung von lutherischen Verstorbenen, da es zunächst fast keine Angehörigen anderer Konfessionen mehr gab. Erst ab 1812 durften auch Katholiken auf dem Sachsenhäuser Friedhof beerdigt werden.

Nach der Schleifung der Frankfurter Stadtbefestigung Anfang des 19. Jahrhunderts wuchs die früher dörfliche Vorstadt Sachsenhausen rasch, so dass der alte Friedhof bald zu klein wurde. Außerdem bildete er ein Verkehrshindernis, das der Verlängerung der Brückengasse in Richtung Südbahnhof im Wege stand.

1864 beschloss der Rat daher, einen neuen Friedhof vor den Toren Sachsenhausens zu errichten. Der Friedhof wurde im Jahre 1868 eröffnet und der alte Friedhof geschlossen. Er dient heute als Grünanlage.

Die Trauerhalle im Stile des florentinischen Barocks wurde vom damaligen Stadtinspektor Koch entworfen und erst später im Jahre 1896 errichtet. Die Inneneinrichtung wurde von dem Historienmaler Leopold Bode vorgenommen. Die Trauerhalle wurde im Zweiten Weltkrieg weitestgehend zerstört und 1950 wieder aufgebaut. Der Friedhof wurde als Parkfriedhof angelegt und ist in seinem Konzept und in seiner Gestaltung in Teilen einem englischen Landschaftsgarten nachempfunden.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Auf dem Frankfurter Südfriedhof befinden sich die Gräber einiger bekannter Persönlichkeiten.

Denkmalschutz Bearbeiten

 
Das zentrale Ehrenmal aus gelbem Sandstein trägt die Skulptur einer überlebensgroßen sitzenden Frau, die als trauernde Germania aufgefasst werden kann. Inschrift: „Die Kriegerkameradschaft Frankfurt a. M. ihren 1870-1871 dahier verstorbenen Kameraden“.

Eine Vielzahl von Gräbern aber auch der Eingangsbau sowie die Ehrenmale stehen unter Denkmalschutz.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Südfriedhof – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten

  1. Falk-Stadtplan Frankfurt a. M./Offenbach a. M. Falk Verlag, Ostfildern 2011.
  2. Franz Oppenheimer starb 1943 in Los Angeles. Seine Urne wurde 2007 in ein Ehrengrab auf dem Frankfurter Südfriedhof überführt.
  3. Das Grab befand sich ursprünglich auf dem alten Sachsenhäuser Friedhof und wurde 1898 auf den Südfriedhof überführt.

Koordinaten: 50° 5′ 23,9″ N, 8° 41′ 34,4″ O