Rudolf Abicht

deutscher Theologe, Slawist und Orientalist

Rudolf Abicht (* 9. August 1850 in Namslau; † 12. Februar 1921 in Breslau) war ein deutscher Theologe, Slawist und Orientalist.

Leben Bearbeiten

Abichts Vorfahren stammten aus Thüringen. Sein Vater Theodor Abicht war ein evangelischer Pfarrer, seine Mutter Bertha Hoffmann. Rudolf Abicht wurde in Namslau in Niederschlesien geboren. In dieser Stadt diente sein Vater in den Jahren 1849–1854 als deutscher Pfarrer in der evangelischen St.-Andreas-Kirche.[1] Er absolvierte ein Studium in Berlin, Halle und Breslau und arbeitete anschließend als Pfarrer in wechselnden schlesischen Gemeinden. Am 30. Mai 1876 heiratete er eine Frau namens Eugenie, die eine Tochter des Obersteigers Ernst Schwand und der Friederike Auguste Anders war. Zuletzt wirkte er an der Breslauer Elftausend-Jungfrauen-Kirche, wo er 1912 entpflichtet wurde.

Werke Bearbeiten

Abicht hatte eine außergewöhnliche Sprachbegabung. Ab 1892 arbeitete er an der Breslauer Universität als Lektor für polnische und russische Werke. Er wurde 1900 und Professoren ernannt und habilitierte sich sieben Jahre später für slawische Philologie. Bei seinen ersten eigenen Publikationen beschäftigte er sich mit der orientalischen, danach ausschließlich mit der slawischen Philologie. Seine Texte kamen überwiegend im Archiv für slawische Philologie. Dabei nannte er bedeutende Belege für den Codex Suprasliensis. Darüber hinaus verfasste er Texte über die weißrussische Sprache und ein sprachwissenschaftlich gegliedertes Lehrwerk zur polnischen Sprache, die jedoch nicht in den Druck gingen. Seine sorgfältig geschriebenen, inhaltsreichen Werke, die mitunter eigenständige und kühne Überlegungen enthielten, wurden nie entsprechend gewürdigt.

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Karl Fuhrmann: Namslauer Kirchbüchlein für die evangelische Gemeinde, Verlegt in Evangelischen Kreiswohlfahrtsfienst. Namslau 1925.