Romain Gary

französischer Schriftsteller

Romain Gary (Geburtsname Roman Kacew oder Katsev, in offiziellen französischen Dokumenten Romain Kacewgari[1]; * 8. Maijul. / 21. Mai 1914greg. in Vilnius, Russisches Kaiserreich; † 2. Dezember 1980 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Regisseur, Übersetzer und Diplomat. Im Zweiten Weltkrieg war er Pilot der Luftwaffe der Freien Französischen Streitkräfte (Forces françaises libres). Gary schrieb ganz überwiegend auf Französisch, auch wenn die englische Fassung einiger seiner Werke zuerst erschienen ist.[2]

Romain Gary (1961)
Gedenktafel an Romain Garys Wohnhaus in Wilna

Leben Bearbeiten

Roman Kacew wuchs in seiner Geburtsstadt, Vilnius, und später in Warschau, Polen, als Sohn einer jüdischen[3] Familie auf. Als er elf Jahre alt war, verließ sein Vater, Arieh-Leib Kacew[4], die Familie und heiratete ein zweites Mal. Roman blieb bei seiner Mutter, Nina Owczinski. 1928 zogen die Mutter und der Sohn nach Nizza, Frankreich, wo er das Gymnasium abschloss. Anschließend studierte er Rechtswissenschaft in Aix-en-Provence und Paris; er schloss sein Studium mit der Licence ab. 1935 erhielt er die französische Staatsangehörigkeit.

1938 ging Kacew zur französischen Luftwaffe und wurde in Salon-de-Provence ausgebildet, Kampfflugzeuge zu fliegen. Romain Gary wurde sein Kampfname bei der Luftwaffe, vermutlich nach dem von ihm bewunderten Schauspieler Gary Cooper. (Als er später Diplomat wurde, empfahl ihm das Außenministerium Quai d’Orsay, einen französischen Namen anzunehmen. Daraufhin beantragte Kacew die Legalisierung seines Kampfnamens, die mit Wirkung vom 9. Oktober 1951 in Kraft trat.[5])

In der Luftwaffe wurde Gary Ausbilder und leitete Schießübungen. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs 1940 floh er nach Großbritannien und trat der Luftwaffe der von Charles de Gaulle geführten Streitkräfte des Freien Frankreichs bei. Er avancierte zum Staffelkapitän der Bomberstaffel Lorraine und kämpfte in England, Äthiopien, Libyen und der Normandie. Für seine Verdienste wurde er zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt und mit dem Ordre de la Libération ausgezeichnet.

1945 heirateten Romain Gary und die britische Schriftstellerin und Journalistin Lesley Blanch.

Unmittelbar nach Kriegsende trat Gary in den Auswärtigen Dienst ein. Sein erster Einsatz erfolgte in der französischen Botschaft in Sofia, Bulgarien (1946–1947). Nach einer kurzen Dienstzeit im Außenministerium in Paris diente er in der Schweiz (1950–1951) und in der ständigen Vertretung Frankreichs bei den Vereinten Nationen (1951–1954) in New York. Nach einem Aufenthalt in London (1955) wurde er schließlich von 1956 bis 1960 Generalkonsul Frankreichs in Los Angeles, USA.

1961 beendete Gary seine diplomatische Laufbahn. Seine Frau, Lesley Blanch, ließ sich 1962 von ihm scheiden, nachdem er ein Verhältnis mit der US-amerikanischen Schauspielerin Jean Seberg eingegangen war. Das Geburtsdatum des gemeinsamen Sohnes, Alexandre Diego Gary, ließ Gary umdatieren auf einen Zeitpunkt nach der Heirat mit Seberg.

Während der folgenden zehn Jahre reiste er viel, schrieb das Drehbuch für Der längste Tag (1962) und drehte zwei Filme, Birds in Peru (1968) und Kill! (1971). 1970 wurde Jean Seberg erneut schwanger, die Tochter starb jedoch nach der Geburt. Die Ehe wurde im selben Jahr geschieden. Seberg versuchte sich an jedem folgenden Todestag ihres Babys das Leben zu nehmen. Im September 1979 wurde sie schließlich tot auf der Rückbank ihres Autos aufgefunden.

Gary erschoss sich am 2. Dezember 1980 in Paris. In seinem Abschiedsbrief hinterließ er folgende Nachricht:

Für die Presse. D-Day. Kein Zusammenhang mit Jean Seberg. Die Anhänger des gebrochenen Herzens mögen sich woanders hinwenden. Offensichtlich kann man dies einer nervösen Depression anlasten. Allerdings muss man dann zugeben, dass sie andauert, seitdem ich das Mannesalter erreicht habe, und dass sie mir erlaubt hat, mein literarisches Gesamtwerk zu vollenden. Warum also? Vielleicht muss man die Antwort im Titel meines autobiographischen Werkes suchen: „Ruhig wird die Nacht sein,“ und in den letzten Worten meines letzten Romans: „Man könnte es nicht besser sagen.“ Ich habe mich endlich vollständig ausgedrückt.[6]

Werk Bearbeiten

Bereits 1935 veröffentlichte Kacew in der französischen Zeitschrift Gringoire zwei Kurzgeschichten: L'orage über eine gescheiterte Ehe und die in Indochina spielende Erzählung La petite femme.[7] Obwohl die antisemitische Tendenz der Zeitschrift bekannt war, entschied er sich für die Publikation in diesem Blatt, vermutlich weil es eine hohe Auflage erzielte (bis zu eine Million Leser).

Im Jahr 1945, nachdem er in den diplomatischen Dienst eingetreten war, veröffentlichte Gary seinen ersten Roman, Éducation européenne, den er während des Krieges geschrieben hatte und der in 27 Sprachen übersetzt und mit dem Prix des Critiques ausgezeichnet wurde. Es ist die Geschichte eines vierzehnjährigen polnischen Jungen, der während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg einer Widerstandsgruppe beitritt und zum Mann heranwächst. Die deutsche Version wurde aus der amerikanischen Fassung übersetzt, die von Gary 1959 in Kalifornien selbst erstellt worden war.[8]

Für Les racines du ciel erhielt er im Jahr 1956 und für La vie devant soi 1975 den Prix Goncourt. Er ist der einzige Schriftsteller, der zweimal mit dem bedeutenden französischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Die zweifache Auszeichnung desselben Autors war in diesem Fall ausnahmsweise möglich, weil Gary La vie devant soi unter einem Pseudonym, Émile Ajar, veröffentlicht hatte und längere Zeit unbekannt war, wer Émile Ajar war. Erst nach Garys Freitod wurde bekannt, dass Ajar mit ihm identisch war.

Pseudonyme Bearbeiten

Das Pseudonym Émile Ajar, unter dem Gary zeitweise veröffentlichte, wird in einem seiner Bücher mit „Paul Pawlowitsch“ als bürgerlichem Namen in Verbindung gebracht, ein freier Schriftsteller, der 1940 in Nizza geboren sein soll. Pawlowitsch war ein Großcousin Garys.[9] Der Verlag Werner Classen in Zürich beteiligte sich 1977 an dem Verwirrspiel, indem er auf dem Waschzettel von Monsieur Cousin und die Einsamkeit der Riesenschlangen schrieb: „Émile Ajar, 1940 in Nizza geboren, bekennt in seinem Lebensbericht ‚Pseudo‘: ‚Ich habe meine Bücher alle in Kliniken geschrieben, auf Anraten der Ärzte, die mir sagten, dies hätte für mich einen therapeutischen Effekt. Zuerst rieten sie mir, Bilder zu malen, aber das hat zu nichts geführt.‘“[10]

Gary lüftete das Geheimnis erst nach seinem Tod in einem von ihm hinterlassenen Text.

Weitere von Romain Gary benutzte Pseudonyme waren Shatan Bogat, Lucien Brûlard und Fosco Sinibaldi.[11]

Zitate Bearbeiten

  • Zur Literaturtheorie: „Man soll (als Autor) keineswegs den Leser mit einem Fertigbrei, einem Nahrungsmittel versorgen (wollen). Im Gegenteil geht es um die Gesamtheit (menschlicher) Erfahrungen, wobei dem Leser die Möglichkeit gegeben wird, sich selbst für den Hauptaspekt eines Buchs zu entscheiden; also darum, dass ein Leser aus all den (vielen) Charakteren, welche die Protagonisten darstellen, denjenigen bezeichnet, welcher ihm am ehesten zum Kern seiner eigenen Vorstellungen zu passen scheint.“[12]
  • Patriotismus ist Liebe zu den Seinen. Nationalismus ist Hass auf die anderen.“ (Pour Sganarelle(1965): Le patriotisme c’est l’amour des siens. Le nationalisme c’est la haine des autres.)
  • Avantgardisten sind Leute, die nicht genau wissen, wo sie hinwollen, aber als erste da sind.“
  • „Bei der nächsten Sintflut wird Gott nicht Wasser, sondern Papier verwenden.“[13]
  • „Sind wir wirklich nicht mehr in der Lage, die Natur zu respektieren, diese lebendige Freiheit, die weder gewinnbringend noch nützlich ist, sondern ab und zu einfach da ist?“
  • „Wenn Toleranz und Achtung von Schwäche, Abscheu vor Gewalt und Unterdrückung und dieser ungelenke Versuch, Sensibilität und Herz höher zu stellen als alle Windungen der Logik als alle Leitsätze der Ideologie: wenn all das nur eine Doktrin, eine Philosophie, ein weiteres System auf unserem Weg wäre; dann hätte ich jene Farben lieber tausendfach an meinem Himmel ersterben lassen, als soviele Kameraden ihr Leben für sie geben sehen. Es sind nicht nur Ideen, für die ich eintrete.“[14]
  • „Für mich, lieber Elefant, Sir, stellen Sie in perfekter Weise all das dar, was heutzutage bedroht ist, und zwar bedroht im Namen des Fortschritts, der Nützlichkeit, des Materialismus oder sogar der Vernunft.“[15]

Ehrungen Bearbeiten

  • 1945: Prix des Critiques für seinen Roman Éducation européenne (General Nachtigall)
  • 1956: Prix Goncourt für seinen Roman Les racines du ciel (dt. Die Wurzeln des Himmels)
  • 1975: Prix Goncourt für seinen Roman La Vie devant soi (dt. Du hast das Leben noch vor dir) unter seinem Pseudonym „Émile Ajar“
  • Nach Romain Gary wurde das Centre Culturel Français Romain Gary in Jerusalem benannt.[16]
  • 2008: Denkmal in seiner Geburtsstadt Vilnius[17]

Werke Bearbeiten

Als Romain Gary Bearbeiten

Drehbücher (siehe unter Filmografie)

Erzählungen

  • Grüße vom Kilimandscharo. 14 Erzählungen und ein Roman[18] („Gloire à nos illustres pionniers“). Piper, 1959; dtv, München 1967 (übersetzt von Gert Wörner und Margarete Bormann)
    • Teilabdruck: Ein Verlangen nach Unschuld und Ich spreche vom Heldentum, unter dem Titel Ehre unseren berühmten Bahnbrechern. In: Klaus Möckel (Hrsg.): Ein Verlangen nach Unschuld. Humor und Satire aus Frankreich. 2. Aufl. Eulenspiegel, Berlin 1986, S. 75–90
    • Französische Ausgabe: Les oiseaux vont mourir au Pérou[19] (Collection Folio; 668). Gallimard, Paris 2009, ISBN 978-2-07-036668-2 (früherer Titel Gloire à nos illustres pionniers)
    • deutscher Auszug daraus: Ehre unseren berühmten Bahnbrechern. In Klaus Möckel (Hrsg.): Ein Verlangen nach Unschuld. Humor und Satire aus Frankreich. 2. Aufl. Eulenspiegel, Berlin 1986, S. 254–275 (aus: Gloire à nos illustres pionniers, Deutsch vom Hg. In den Piper/dtv-Ausg. 1959, 1967, s. o., nicht enthalten)
    • Englische Ausgabe: Hissing Tales. Michael Joseph Books, London 1966 (übersetzt von Richard J. Howard).
  • Das Gewitter. Erzählungen aus den Jahren 1935–1970 („L'orage“). Schirmer-Graf, München 2006 ISBN 978-3-86555-034-7 (übersetzt von Carina von Enzenberg und Giò Waeckerlin Induni)

Romane:

  • General Nachtigall. Roman[21] („L'éducation européenne“). Diana, Konstanz 1962 (übersetzt von Günter K. Leupold)
    • Englische, von Gary überarb. Ausgabe: Nothing important ever dies, 1960[22]. Corgi Books, London 1968 (Erstausgabe Forest of Anger. The Cresset Forest, London 1944)
    • Französische Ausgabe: L'Éducation européenne. Überarbeitete Fassung. Gallimard, Paris 2005, ISBN 2-07-036203-5[23]
  • Tulipe. (Collection Folio; 3197). Gallimard, Paris 1999, ISBN 2-07-040876-0 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1946)[24]
  • Kleider ohne Leute. Roman („Le grand vestiaire“). Fischer TB, Frankfurt 1982, ISBN 3-596-28053-2 (Nachdr. d. Ausg. Frankfurt/M. 1951; Übers. Richard Moering)
    • Französische Ausgabe: Le grand vestiaire (Collection Folio, 1678). Gallimard, Paris 2000, ISBN 2-07-037678-8 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1948)
    • Englische Ausgabe: The company of men („Le grand vestiaire“). White Lion Publ., London 1974, ISBN 0-85617-872-1 (übersetzt von Joseph Barnes)
  • Die Wurzeln des Himmels. Roman („Les racines du ciel“). 4. Aufl. Piper, München 1985 ISBN 3-492-00712-0 (Übers. Lilly von Sauter)
    • Französische Ausgabe: Les racines du ciel (Collection Folio; 242). Gallimard, Paris 2009 ISBN 978-2-07-036242-4 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1958)
    • Englische Ausgabe: The roots of heaven. White Lion, London 1973 ISBN 0-85617-892-6 (übersetzt von Jonathan Griffin)
  • Lady L. Roman. 6. Aufl. Piper, München 1986 ISBN 3-492-00792-9 (übersetzt von Gert Wörner; auch in Grüße vom Kilimandscharo)
    • Französische Ausgabe: Lady L. (Collection Folio, 304). Gallimard, Paris 2007 ISBN 978-2-07-036304-9 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1963)
    • Englische Ausgabe: Lady L. A Novel. Michael Joseph Books, London 1958
  • Frühes Versprechen. Roman[25]. Fischer TB, Frankfurt 2010, ISBN 978-3-596-18453-8 (früherer Titel Erste Liebe – letzte Liebe).
    • Französische Ausgabe: La promesse de l'aube. Endgültige, revidierte Fassung. Gallimard, Paris 2007, ISBN 978-2-07-036373-5 (Veränd. Nachdr. d. Ausg. Paris 1960)
    • Englische Ausgabe: Promise at Dawn. New Directions Publ., New York 1987, ISBN 0-8112-1016-2 (übersetzt von Romain Gary unter dem Pseudonym John Markham Beach; Nachdr. d. Ausg. New York 1961)
  • The Talent Scout. A novel („Les mangeurs d'étoiles“). Four Square, London 1965 (übersetzt von Romain Gary unter dem Pseudonym John Markham Beach)
    • Französische Ausgabe: Les mangeurs d'étoiles (La Comédie américaine, 1). Gallimard, Paris 2008, ISBN 978-2-07-037257-7 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1966)
  • Der Tanz des Dschingis Cohn. Roman („La danse de Gengis Cohn“). dtv, München 1970 (übersetzt von Herbert Schlüter)[26]
    • Französische Ausgabe: La danse de Gengis Cohn (Frère océan; 2). Gallimard, Paris 2006, ISBN 2-07-039302-X (Nachdr. d. Ausg. Paris 1967)
    • Rezension der Erstausgabe: N. N., online, Der Spiegel Nr. 32, 1967
    • Englische Ausgabe: The dance of Genghis Cohn. A novel (Schocken Books, New York 1982), ISBN 0-8052-0693-0 (Nachdr. d. Ausg. London 1969; übersetzt von Romain Gary und Camilla Sykes)[27]
  • La tête coupable. (Frère océan; 3). Gallimard, Paris 2005, ISBN 2-07-037204-9 (Collection Folio; 1204; Nachdr. d. Ausg. Paris 1968)
    • Englische Ausgabe: The guilty head. Genghis Cohn is alive and dancing in Tahiti. World Publ., New York 1969 & New American Library 1969
    • Rezension der engl. Ausg. von William D. Stahlman
  • Engel ohne Himmel. Roman. („Adieu Gary Cooper“). Piper, München 1966[28]
    • Französische Ausgabe: Adieu Gary Cooper (La Comédie américaine; 2). Gallimard, Paris 2008, ISBN 978-2-07-038452-5 (früherer Titel The ski bum; übersetzt von Romain Gary).
  • Der weiße Hund von Beverly Hills. Roman („Chien blanc“). Dtv, München 1975, ISBN 3-423-01072-X (übersetzt von Herbert Schlüter).
    • Französische Ausgabe: Chien blanc (Collection Folio; 50). Gallimard, Paris 2004, ISBN 2-07-036050-4 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1972).
    • Englische Ausgabe: White Dog. University Press, Chicago, Ill. 2004, ISBN 0-226-28430-1 (erstmals 1968 als Fortsetzung in der Zeitschrift Life, USA erschienen)[29].
  • Europa (Collection Folio; 3273). Gallimard, Paris 1999, ISBN 2-07-041096-X (Nachdr. d. Ausg. Paris 1972).
    • Englische Ausgabe: Europa. Doubleday, New York 1978, ISBN 0-385-01986-6 (übersetzt von Barbara Bray und Romain Gary).
  • Les enchanteurs (Collection Folio; 1904). Gallimard, Paris 2007, ISBN 978-2-07-037904-0 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1973).
    • Englische Ausgabe: The enchanters. Putnams, Nerw York 1975, ISBN 0-399-11488-2 (übersetzt von Helen Eustis).
  • Ach, Liebster, das macht doch nichts. Roman („Au-delá de cette limite, votre ticket n'est plus valable“). 5. Aufl. Ullstein, Frankfurt/M. 1979, ISBN 3-548-03419-5 (übersetzt von Gerhard Heller).
    • Französische Ausgabe: Au-delà de cette limite, votre ticket n'est plus valable. Gallimard, Paris 2009, ISBN 978-2-07-037048-1 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1975)
    • Englische Ausgabe: (The) way out. Michael Joseph, London 1977 ISBN 0-7181-1599-6 (übersetzt von Sophie Wilkins)[30]
  • Die Liebe einer Frau. Roman[31] („Clair de femme“). Schirmer-Graf, München 2009 ISBN 978-3-86555-069-9 (Übers. Leon Scholsky; Nachwort Sven Crefeld, mit Zeittafel und Werkverz.; früherer Titel Frauenlicht, Übers. Helmut Kossodo, Ullstein, 1983).
    • Französische Ausgabe: Clair de femme. Gallimard, Paris 2009, ISBN 978-2-07-037367-3 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1977).
  • Atemkraftwerk. Roman („Charge d'âme“). Ullstein, Frankfurt/M. 1981, ISBN 3-548-20117-2 (übersetzt von Helmut Kossodo).
    • Französische Ausgabe: Charge d'âme. Gallimard, Paris 1998, ISBN 2-07-040366-1 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1977; Überarbeitung der englischen Ausgabe The Gasp).
    • Englische Ausgabe: The Gasp. A novel. Weidenfeld & Nicolson, London 1973, ISBN 0-297-76558-2.
  • Les clowns lyriques. Gallimard, Paris 1989, ISBN 2-07-038172-2 (früherer Titel Couleurs du jour).
    • Englische Ausgabe: The colours of the dawn. A novel. White Lion Publ., London 1976, ISBN 0-85617-882-9 (übersetzt von Stephen J. Becker)
  • Gedächtnis mit Flügeln. Roman[32] („Les cerfs-volants“). Aufbau, Berlin 1989, ISBN 3-351-01500-3 (übersetzt von Jeanne Pachnicke).
    • neu unter dem Titel Die Jagd nach dem Blau, Rotpunktverlag Zürich, 2019. ISBN 978-3-85869-828-5 (übersetzt von Jeanne Pachnicke).
    • Französische Ausgabe: Les cerfs-volants. Gallimard, Paris 1990, ISBN 2-07-037467-X (Nachdr. d. Ausg. Paris 1980)
  • L'homme à la colombe. Version définitive. Gallimard, Paris 2004, ISBN 2-07-077246-2 (Veränd. Nachdr. d. Ausg. Paris 1958; s. u. Fosco Sinibaldi)

Sachbücher

  • Pour Sganarelle. Recherche d'un roman et d'un personnage (Frère océan; 1). Gallimard, Paris 2003, ISBN 2-07-022668-9 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1965; Essay über sein Schreiben).
  • Les Trésors de la mer Rouge. Gallimard, Paris 2009, ISBN 978-2-07-038693-2 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1971).
  • La nuit sera calme. Gallimard, Paris 2004, ISBN 2-07-036719-3 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1974; Gespräche mit François Bondy)[33]
  • Vie et mort d'Émile Ajar. Gallimard, Paris 1981, ISBN 2-07-026351-7 (posthum erschienen)
    • Englische Ausgabe: Life and Death of Émile Ajar. Übers. Barbara Wright, in Émile Ajar: L'Angoisse du roi Salomon, siehe dort (als Anhang); wieder in David Bellos (Übers., Hg.): Hocus Bogus. Romain Gary writing as Émile Ajar. Yale UP, (siehe Ajar, Pseudo.) S. 177–194
  • Ode à l'homme qui fut la France. Calmann-Lévy, Paris 1997[34]

Theater

  • Tulipe ou La protestation. Vorwort von Gabriel Garran. Reihe: Le manteau d'harlequin. Gallimard, Paris 2007 ISBN 2-07-078699-4[35]
  • Johnnie Coeur. Comédie en 2 actes et 9 tableaux. Gallimard, Paris 1961 (Dramatisierung seines Romans L'Homme à la colombe).
  • La bonne moitié. Comédie dramatique en deux actes. Gallimard, Paris 1979, ISBN 2-07-018540-0 (Dramatisierung seines Romans Le Grand Vestiaire).

Werkausgabe

Als Émile Ajar Bearbeiten

(Quelle: [37])

Als Fosco Sinibaldi Bearbeiten

  • L'homme à la colombe. Gallimard, Paris 1958 (Neuaufl. s. u. Romain Gary).

Als René Deville Bearbeiten

  • Direct flight to Allah. A novel. Collins, London 1975, ISBN 0-00-221145-9 (französische Ausgabe s. u. Shatan Bogat).

Als Shatan Bogat Bearbeiten

  • Les têtes de Stéphanie („Direct flight to Allah“). Gallimard, Paris 1974, ISBN 2-07-029017-4 (übersetzt von Françoise Lovat).[44]

Als Lucien Brûlard Bearbeiten

Pseudonym gebildet aus zwei Romanfiguren von Stendhal, seinem Vorbild: (Lucien Leuwen und Henri Brulard), zugefügt der Circonflex. Er hat es bei unveröffentlichten Frühschriften verwendet (russ. gari heißt frz. brûle!, „Brenne!“, Imperativ).

Filmographie Bearbeiten

Darsteller

Verfasser einer literarischen Vorlage

Verfasser eines Drehbuchs

Sonstige Produktionen Bearbeiten

Offener Brief

Theater:

  • Dschingis CohnBruno Max (Regie). Wien 2002, Theater zum Fürchten
  • Dschingis Cohn – Hildegard Plattner (Regie). Böblingen, März 2010, Musik- und Kunstschule[64]

Interview

  • André Bourin: Romain Gary, le nomade multiple. Entretiens avec R. G. (Les Grandes Heures). INA France Culture (RF), Paris 2006 (Harmonia mundi, 2 CDs (in Franz.)) 2h 28 Min.[65]
  • Ausstrahlung eines TV-Interviews mit Gary im Literatur-Programm Apostrophes im Frühjahr 1975 bei Antenne 2

Literatur Bearbeiten

Aufsätze

  • Anne Graczyk: Sens et fonction de l'espace fictionnel européen das "Éducation européenne" de Romain Gary 1945 et "L'Europe buissonnière" d'Antoine Blondin 1949. Vers une approche geocentrée du texte littéraire, in Europa zwischen Text und Ort. Interkulturalität in Kriegszeiten 1914–1954. L'Europe entre Texte et Lieu. Interculturalités en temps de guerre 1914–1954. Jahrbuch des Frankreichzentrums, 12. Hg. Universität des Saarlandes. Transcript, Bielefeld 2013, ISBN 3-8376-2357-2, S. 39–61
  • Nancy Huston: Romain Gary. Ein Fremdkörper in der französischen Literatur. In: Delf Schmidt (Hrsg.): Masken, Metamorphosen (Rowohlt Literaturmagazin; 45). Rowohlt, Reinbek 2000, ISBN 3-498-03908-3, S. 113–133.[66]
  • François Bondy: A man and his double. In: Melvin Lasky, François Bondy (Hrsg.): European notebooks. New societies and old politics 1954–1985. Transaction Publ., New Brunswick 2005, ISBN 0-7658-0271-6, S. 279–281[67]
    • ders.: On the death of a friend. Ebd. S. 275–278.[68]
  • Jan Brokken: Hoe een kameleon uiteenspatte. In: Baltische Zielen, 13. Aufl. Atlas Contact, Amsterdam 2010. ISBN 978 90 450 2359 5
  • Elvira Grötzinger: Le juif imaginaire. Romain Garys Dybbuk. In: Brigitte Sändig (Hrsg.): Zwischen Adaption und Exil. Jüdische Autoren und Themen in den romanischen Ländern. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 2001. ISBN 978-3-447-04434-9, S. 114–117 (in Deutsch; in google books lesbar)
  • Gabriele Klaus: Satirische Kurzgeschichten von Romain Gary im Französischunterricht der Oberstufe. In: Der fremdsprachliche Unterricht ISSN 0340-2207 Jg. 20, 1986, H. 77, S. 53–58[69]
  • Joachim Kronsbein: Spiel mit gebrochenem Herzen. In: Der Spiegel, Jg. 61 (2008), Nr. 26 vom 23. Juni, S. 154f[70]
  • Marko Martin: Der letzte Elefant. Zum 20.Todestag von Romain Gary. In: MUT, Dezember 2000, S. 66–70, ISSN 0027-5093.
  • Clara Lévy: Le double je(u) de Romain Gary. In: Diess.: Ecritures de l'identité. Écrivains juifs après la shoah. PUF, Paris 1998 ISBN 2-13-049686-5[71]
  • Ralph Schoolcraft: „Une éducation européenne“. De Roman Kacew à Romain Gary. In: Marie-Odile André, Johan Faerber, Tanguy Viel, Philippe Vilain: Premiers romans 1945–2003. Presses Sorbonne Nouvelle, Paris 2005, ISBN 2-87854-320-3 (in Franz.)
  • Joachim Umlauf: Romain Gary. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur (KLfG). Edition Text + Kritik, München 2008 ff (auch online verfügbar).
  • Astrid Poier-Bernhard: "La danse de Gengis Cohn", von und "in" Romain Gary, in Vom Zeugnis zur Fiktion. Repräsentation von Lagerwirklichkeit und Shoah in der französischen Literatur nach 1945. Reihe: KZ - memoria scripta, 2, Bereich: Romanische Literaturen und Kulturen. Hgg. Silke Segler-Meßner, Monika Neuhofer Peter Kuon. Peter Lang, Bern 2006, ISBN 978-3-631-54148-7, S. 337–348[72]
  • David Bellos: In the Worst Possible Taste: Romain Gary's „Dance of Genghis Cohn“, in: Joseph Sherman, Ritchie Robertson: The Yiddish presence in European literature : inspiration and interaction; selected papers arising from the Fourth and Fifth Mendel Friedman conferences in Yiddish. Oxford : Legenda, 2005, S. 13–21

Bücher

  • Guy Amsellem: Romain Gary. Les métamorphoses de l'identité. L'Harmattan, 2008[73]
  • Myriam Anissimov: Romain Gary. Le caméléon (Collection Folio; 4415). Editions Gallimard, Paris 2006, ISBN 2-07-041361-6 (ausführliche Biographie).
  • Myriam Anissimov: Romain Gary. L'enchanteur. Édition Textuel, Paris 2010, ISBN 978-2-84597-393-0.
  • David Bellos: Romain Gary. A tall story. Harvill Secker Random House, London 2010, ISBN 978-1-84343-170-1.
  • Anne-Berenike Binder: "Mon ombre est restée là-bas". Literarische und mediale Formen des Erinnerns in Raum und Zeit (Romania Judaica; 8) ISSN 1435-098X). Niemeyer, Tübingen 2008, ISBN 978-3-484-57008-5 (zugl. Dissertation, Universität Konstanz 2007)[74]
  • Dominique Bona: Romain Gary. Gallimard, Paris 1987 & 2001 ISBN 2-07-041761-1 (In Franz.).
  • Murielle Lucie Clément, Hg.: Autour des écrivains franco-russes. L'Harmattan, Paris 2008 ISBN 2-296-07574-6[75]
  • Maxime Decout: Album Romain Gary, [Paris] : Gallimard, [2019], ISBN 978-2-07-280543-1
  • Claudia Gronewald: Die Weltsicht Romain Garys im Spiegel seines Romanwerkes (Münstersche Beiträge zur romanischen Philologie; 18). Nodus, Münster 1997, ISBN 3-89323-568-X (zugl. Dissertation, Universität Münster 1997; Inhaltsangabe).
  • Timo Obergöker: Écritures du non-lieu. Topographies d'une impossible quête identitaire. Romain Gary, Patrick Modiano et Georges Perec. Peter Lang, Frankfurt 2004, ISBN 3-631-52613-X (zugl. Dissertation, Universität Nancy 2003)[76]
    • ders.: Autobiographie et francisation. Le cas de Romain Gary et d’Albert Cohen. In: Magdalena Silvia Mancas, Dagmar Schmelzer, Hrsg.: Der 'espace autobiographique' und die Verhandlung kultureller Identität. Ein pragmatischer Ort der Autobiographie in den Literaturen der Romania. Meidenbauer, München 2011, S. 73–88.
  • Astrid Poier-Bernhard: Romain Gary im Spiegel der Literaturkritik Niemeyer, Tübingen 1999, ISBN 3-631-35273-5 Inhalt
    • dies.: Romain Gary: Das brennende Ich. Literaturtheoretische Implikationen eines Pseudonymenspiels. Reihe: Mimesis, 26. Niemeyer, Tübingen 1996, ISBN 3-484-55026-0 Inhalt
  • Julien Roumette (u. v. a. m.): Romain Gary: L'ombre de histoire. (Littératures, 56) Presses universitaires de Mirail PUM, Toulouse 2007, ISBN 978-2-85816-954-2[77]
  • Ralph Schoolcraft: Romain Gary: The man who sold his shadow. University of Pennsylvania Press, Philadelphia, Pa. 2002, ISBN 0-8122-3646-7 (umfassendste Biographie, in Engl.)

Mediale Produktionen über Gary Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

  1. Journal officiel der franz. Regierung vom 16. Oktober 1951
  2. Huston geht davon aus, dass Gary fast alles auf Französisch geschrieben hat, auch wenn er einen Text zuerst auf Englisch publizierte. Die jeweilige Übersetzung (z. T. auch als Überarbeitung) hat Gary in unterschiedlichem Maß geleistet, oft mit anderen Übersetzern zusammen. Genaueres bei Nancy Huston: Tombeau de Romain Gary. Actes Sud, Arles 1995, ISBN 2-7427-0313-6 (2004, ISBN 2-7427-3790-1), S. 101, Anm. 12. Nur die LIFE-Essays, die die Grundlage für Chien Blanc bilden, sind direkt in amerikanischem Englisch geschrieben. Huston ist zusammen mit ihrem Mann, Tzvetan Todorov, eine wichtige Interpretin Garys im französischen und englischen Sprachraum.
  3. GoogleBooks: Die Heimatsuche eines Heimatlosen: der Konflikt des Juden in der Diaspora
  4. seine Vaterschaft ist bis dato nicht zu belegen und wird von der Wissenschaft lediglich als die wahrscheinlichste Angabe tradiert. Gary gab zeitlebens Mosschuchin, der in den 1920er/1930er Jahren in Frankreich wirkte, als Vater an, was jedoch allgemein nicht als glaubwürdig angesehen wird.
  5. Journal officiel der frz. Regierung vom 16. Oktober 1951
  6. «Pour la presse. Jour J. Aucun rapport avec Jean Seberg. Les fervents du cœur brisé sont priés de s’adresser ailleurs. On peut mettre cela évidemment sur le compte d’une dépression nerveuse. Mais alors il faut admettre que celle-ci dure depuis que j’ai l’âge d’homme et m’aura permis de mener à bien mon œuvre littéraire. Alors, pourquoi? Peut-être faut-il chercher la réponse dans le titre de mon ouvrage autobiographique : «La nuit sera calme» et dans les derniers mots de mon dernier roman : «Car on ne saurait mieux dire». Je me suis enfin exprimé entièrement.» Nach Pierre Bayard: Il était deux fois Romain Gary. PUF, Paris 1990, ISBN 2-13-043132-1, S. 124, Anm. 2, Schreibfehler bereinigt (Auslassung des Artikels vor âge). Das Buch ist auszugsweise im Online-Handel einsehbar.- Zum Sinn des Zitats aus Les cerfs-volants siehe genauer den verlinkten Artikel zu diesem Buch. Engl. Version z. B. in Time, 15. Dezember 1980, jedoch mit sinnentstellender Zeichensetzung am Ende
  7. L'orage gab auch den Titel für den deutschen Erzählband Das Gewitter von 2006.
  8. Die US-Version wurde von Gary gegenüber der frz. Erstfassung verändert, Literaturkritiker sagen: verbessert
  9. also Sohn eines Cousins. In der älteren Lit. oft fälschlich als Neffe bezeichnet
  10. eine andere Verwirrung auf dem Waschzettel der Verlag-Volk-und-Welt-Ausgabe von La vie... von 1978: „1941 geboren...abgebrochenes Medizinstudium...Reisen durch mehrere Länder...“ usw. Sogar ein Foto eines jüngeren Mannes wird dort reproduziert
  11. Siehe BNF-Eintrag
  12. Il ne s'agit nullement de fournir au lecteur un magma, un matériau, mais une totalité d'expériences qui lui laisserait la possibilité de décider du sens dominant de l'oeuvre, de désigner, parmi toutes les identités mimées par le personnage, celle qui lui paraît correspondre le plus à la nature de ses propres préoccupations.
  13. Zitat von Romain Gary bei gutezitate.com, abgerufen am 29. August 2021.
  14. aus: The colours of the day, frz. Les couleurs du jour, 1952. „Jene Farben“ bezieht sich auf die franz. Nationalfarben und die Werte, für die sie stehen. Das Sterben der Kameraden bezieht sich auf seine Tätigkeit als Kampfflieger im Krieg
  15. 1966 „Letter to an Elephant“, französisch: Lettre à l’éléphant, Le Figaro Littéraire, März 1968 Lettre à l’éléphant (Memento vom 16. Oktober 2009 im Internet Archive)
  16. Dieses Institut entspricht etwa dem deutschen Institut Français. Das Logo der Website zeigt (in einer Animation) einen Drachen in den frz. Landesfarben, ein Hinweis darauf, wie wichtig Garys letztes Buch Gedächtnis mit Flügeln hier genommen wird. Entschlüsselt man den Roman, spiegelt er tatsächlich eine Summe von Garys Werk
  17. Denkmal in Vilnius. Es zeigt eine Szene aus seiner Kindheit, die beschreibt, wie er ein Mädchen beeindrucken wollte: Er blickt nach oben, presst eine Galosche an seine Brust und wird hineinbeißen. Diese Episode schildert er in seinem autobiografisch gefärbten Roman Frühes Vergessen (franz. 1961).
  18. darunter die Erzählungen: Genosse Taube; Dekadenz; Ein Humanist; Die älteste Geschichte der Welt; Ruhm und Größe; sowie der Roman: Lady L. -- "Ein Humanist" auch in Die perfektesten Morde. 23-mal Top-Crime. Scherz Verlag, München 1986, ISBN 3-502-51040-7 Ohne Hg.
  19. siehe Verfilmungen. Beide Titel des Buches verwenden die Verlage wechselweise.
  20. Inhalt: L'orage; A bout de souffle; Géographie humaine; dix ans après ou La plus vieille histoire du monde; Sergent Gnama; Une petiute femme; Le Grec.
  21. Diesen Namen trägt der verborgene Oberst der polnischen Partisanengruppe in den Wäldern. Nach der Version von 1961
  22. Titel der US-Ausgabe: A European Education
  23. die Tatsache der Überarb. teilte Gallimard nicht mit; Gary fügt eine neue Figur ein; zur Editionsgesch. siehe Schoolcraft 2005. Jetzt genannt édition définitive. - Häufige Neuaufl. in Engl./Franz.
  24. Ein überlebender Jude des KZ Buchenwald lebt nach dem Krieg in Harlem. Auch als Theateradaption, siehe unten
  25. Mit Zeittafel und einem Werkverzeichnis von R. G., nach der Ausg. v. 1980, siehe auch Deutschlandradio Kultur: „Das folgsame Chamäleon“, Rezension, 20. März 2008
  26. Aus dem Französischen. Laut Impressum bei dtv „ungekürzt“, was üblicherweise bedeutete: im Verhältnis zur deutschen Hardcover- oder Erstausgabe. Zur tatsächlichen Kürzung aller dt. Buchversionen gegenüber dem französischen Original siehe Weblinks von Poier-Bernhard; gekürzt wurden 2 längere Passagen (und darauf rückbezogene kurze Sätze), welche die deutsche Herstellung von Seife aus den Knochen ermordeter Juden thematisierten. Der Urheber der Kürzungen und seine Berechtigung dazu bleiben offen. Schlüter (1906–2004) war ein freiwilliger Emigrant aus Deutschland, aber auch Dolmetscher in der Nazi-Wehrmacht. Er galt als angesehener Übersetzer, die DNB führt 60 Übers. aus romanischen Sprachen auf. Verlagsleiter bei Piper war seinerzeit Hans Rößner, SS. - Das Motiv der deutschen Herstellung von Seife aus den Knochen ermordeter Juden auch in "Pour Sganarelle" 1965 und in "Les Cerfs-volants" frz. 1980, sodass jedenfalls Gary Wert auf diesen Topos legte. - Die Faktizität der Seifenproduktion ist umstritten. In Nizza, wo Gary lange lebte, weist ein Grabstein darauf hin. Ernsthafte Historiker lehnen die Annahme schon seit langem ab, vgl. Joachim Neander (2004). Als stets wiederkehrende Sage: Sabir Badalkhan: Seife aus Judenfett. Zur Wirkungsgeschichte einer zeitgenössischen Sage. in Fabula, Zeitschrift für Erzählforschung - Journal of Folktale Studies - Revue d'Etudes sur le Conte Populaire. Jg. 46. No. 3-4, 2005, S. 241–256. Eine weitere unmarkierte Kürzung im Deutschen betrifft die aktuelle Politik von 1967. Von Seite 20 (französisch) fehlt die 2. Seitenhälfte: (nach Horst-Wessel-Lied): Zur Zeit gibt es in Deutschland eine deutliche Renaissance von Militärmärschen. Man bespielt Schallplatten damit. Man singt sie. Man bereitet sich vor. Kanzler Erhard ist in die USA gereist, um Atomwaffen zu verlangen. Als er zurückkam, hat er nur rumgeeiert und wurde dann abgesägt. 19 Jahre Demokratie, das hält man kaum aus, wenn man "eine Vergangenheit hat". Der neue Kanzler Kiesinger hat (nur) einen Augenblick zur Nazi-Partei gehört, von 1932 bis 1945, in einem Anfall von jugendlichem Idealismus und Ungestüm. Kurz gesagt, es gibt sie vielleicht noch, diese Hitzewelle, ein Windstoß trägt sie herbei, und sie bringt mich etwas durcheinander: eine Aufbruchstimmung. Andererseits erinnere ich mich: als Prof. Herbert Lewin vor einigen Jahren an das Allgemeine Krankenhaus Offenbach berufen werden sollte, das liegt bei Frankfurt, da hat die Mehrzahl der Ratsherren sich dagegen ausgesprochen unter dem Vorwand, und ich zitiere hier: "Man kann kein Vertrauen zu ihm haben, weil er ein jüdischer Arzt ist; wir können ihm nicht erlauben, deutsche Frauen unbefangen zu behandeln, nach dem, was mit den Juden passiert ist." Ich habe dieses Zitat sogar kürzlich in der Sunday Times, in der illustrierten Beilage vom 16. Oktober 1966, entdeckt, und dann habe ich es oberhalb der Klobrille meines Freundes Schatz angebracht, damit er sich weniger allein fühlt. Mit der letzten Bemerkung ist natürlich gemeint: als Nazi und jetziger Staatsdiener, wie überhaupt jeder Satz des Buches von ironischen Anspielungen strotzt. Eine weitere nicht markierte Kürzung: Auf S. 11 der frz. EA geht es darum, wie aktuell die Erinnerung an die Shoa sein mag, angesichts der heutigen Reizüberflutung. Schlüter in der dt. EA von 1969, S. 11: Zumal den jungen Leuten bin ich (sc. Cohn) völlig egal., im Frz. ist jedoch zugefügt "(Les jeunes, surtout, se fichent de moi) comme de l'an 40.", also nicht nur Cohn als Person sei ihnen egal, sondern alle Ereignisse des Jahres 1940, das heißt konkret der deutschen Okkupation Frankreichs. Schlüter enthistorisiert mit dieser Auslassung den Roman. Der Anlass des Romans ist folgendes: 1966 hatten Gary and Seberg die Gedenkstätte zum zerstörten Ghetto von Warschau besucht, denn dort hatte er einen Teil seiner Jugend verbracht. Gary brach angesichts der Dokumente, Bilder und Schilderungen zusammen und halluzinierte danach. Der Roman will dieses Erlebnis künstlerisch verarbeiten
  27. Gegenüber der frz. Ausgabe veränderter Text. Zum Beispiel Seite 9 ist neu über Juden und Deutsche: Cohn als Jude fühlt sich wohl als Dibbuk im SS-Mann Schatz. Na klar, es gab einige Verschleisserscheinungen, wegen mangelndem Wissen, wegen Aufdringlichkeit, wegen Gedächtnisverlust. Aber die Zeit hat eine gewisse Art, Plätze zu säubern, viel besser als Ratten, und man kann schließlich vom deutschen Himmel nicht erwarten, dass er sich ewig und drei Tage mit dem gelben Davidstern schmückt. Der Himmel war zwar zwischendurch vom jüdischen Rauch verdunkelt, aber das Blue Beast der Ewigkeit hat mit ein bisschen Wind drübergestrichen, nur so an der Oberfläche, und schon sah alles wieder sehr hübsch aus. Die Davidsterne am Himmel sind für Gary ein wiederkehrendes Motiv, siehe sein Buch Gedächtnis mit Flügeln
  28. Übers. Margarete Bormann. Wieder Bertelsmann, Gütersloh o. J. (1968)
  29. diese Fortsetzungen schreib Gary nach heutigem Wissen tatsächlich im Original auf Englisch
  30. Titel der US-Ausgabe Your ticket is no longer valid.
  31. Rezension
  32. Roman über die Résistance und die Adoleszenz. Als CD, nicht im Handel: DAISY-Hörbuch, Sprecher Uwe Schröder. 678 Min., Nr. 6915 bei Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen - Französische Auszüge in Text und TON (CD) in Geneviève Baraona Hg.: Littérature en dialogue. Niveau intermédiaire. ISBN 2-09-035218-3 (mit Unterrichtsmaterial)
  33. Bondy war ein Schulkamerad Garys gewesen. Der Text stammt nur von R. G., er bat seinen Freund dann, die Fragen oder Anmerkungen dort hinein zu formulieren, wie Bondy im Nachruf im Encounter schreibt. S.u. Abschnitt Literatur
  34. Zusammenstellung seiner Artikel über de Gaulle
  35. Mitte der 40er Jahre von Gary verfasst. Louis Jouvet sollte eine Aufführung inszenieren, aber die beiden konnten sich nicht darüber einigen, es gab damals keine Aufführung, aber einen wichtigen Briefwechsel der beiden. In dieser Ausgabe Garys Text mit dem bezeichnenden Untertitel und weitere Dokumente. Der Überlebende stammt im Theaterstück nicht mehr aus Buchenwald, sondern aus dem KZ Bergen-Belsen
  36. Inhalt: Éducation européenne; La promesse de l'Aube; Chien blanc; Les trésors de la Mer Rouge; Les enchanteurs; La vie devant soi; Pseudo; Vie et mort d'Émile Ajar.
  37. nach russ. agar, Asche, z. B. von Toten
  38. Printausgaben sind kaum erhältlich. Als Hörspielfassung, auch MP3, auf vielen Servern leicht aufzufinden. Bearb. & Regie Andreas von Westphalen. Zuerst WDR, 2009
  39. als nichtkommerzielles Hörbuch: Daisy-CD Nr. H004506 402 Minuten, Adr. siehe "Gedächtnis mit Flügeln"
  40. Roeber in der Übersetzer-Datenbank des VdÜ, 2017. Diese Ausgabe wird unter dem Autorennamen "Gary" vertrieben.
  41. Eine freie Übertragung; beigefügt: Life and death of Emile Ajar, S. 177–204
  42. als nichtkommerzielles Hörbuch: DAISY CD H004954, 628 Min. Adresse siehe oben bei "Gedächtnis mit Flügeln"
  43. Beigefügt: Life and death of Emile Ajar.
  44. shatan, russisch: Satan; bog russ.: Gott
  45. nicht im Abspann genannt; mit Jean Seberg, Maurice Ronet, Christian Marquand u.a
  46. nach dem Roman The Colors of the Day; mit Leslie Caron, Henry Fonda, Cesare Danova u. a.
  47. nach dem gleichnamigen Roman; mit Sophia Loren, Paul Newman, David Niven u. a.
  48. mit Melina Mercouri, Assi Dayan, Didier Haudepin u. a.
  49. „EA“ als Émile Ajar; mit Simone Signoret, Michal Bat-Adam, Samy Ben Youb u. a.
  50. mit Romy Schneider, Yves Montand, Lila Kedrova u. a. Dt. Fassung seit 2004 als DVD
  51. „EA“ als Émile Ajar; mit Jean Carmet, Marthe Villalonga, Francis Perrin u. a.
  52. mit Richard Harris, Jennifer Dale, George Peppard u. a.; engl. Fassung 1981 Your ticket is no longer valid
  53. Titel der Video-Fassung
  54. mit Kristy McNichol, Christa Lang, Vernon Weddle u. a.; dt. Paralleltitel Die weiße Bestie; Fullers Anklage gegen den Rassismus lief weder im US-amerikanischen noch im deutschen Kino.
  55. mit Anne Gautier, Jacques Penot, Rosy Varte; TV-Aufführung in Antenne 2 in 4 Teilen „Lila“, „Balade polonaise“, „La raison de vivre“, „La poursuite du bleu“ am 11., 18., 28. Mai und 1. Juni 1984
  56. mit Diana Rigg, Robert Lindsay u. a.; Fernsehfilm in der Folge Screen Two, 1985–2002, Staffel 10, 9. November 1993
  57. mit Gérard Jugnot, Jean-Marc Barr, Viktor Laszlo u. a.
  58. mit Tchéky Karyo, Marc-André Grondin, Gaëlle Bona u. a.; TV, französisch
  59. mit Pierre Richard u. a.
  60. mit Errol Flynn, Juliette Gréco, Trevor Howard, Orson Welles, Eddie Albert
  61. mit Eddie Albert, Paul Anka, Arletty; als Autor für zusätzliche Szenen
  62. mit Jean Seberg, Maurice Ronet, Pierre Brasseur
  63. mit Jean Seberg, James Mason, Curd Jürgens
  64. Ulrich Holthusen: Permanenter Gewissensbiss. In: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung. Rezension mit 1 Szenenfoto. Nach einer Bearbeitung der Marx Brothers
  65. Der Journalist André Bourin im Gespräch mit Romain Gary, Mai/Juni 1969; mehrere weitere Radiosendungen mit bzw. über (1993) R. G. in Frankreich und Kanada erwähnt Huston in "Tombeau", Ausg. 2010, S. 99 Anm. 1.
  66. Aus dem Französischen von Doris Heinemann. Mit kurzen Auszügen aus "Pseudo" und "König Salomons Ängste". Eine sehr hervorragende Einführung, auch in die nicht auf Dt. ersch. Werke. Das dort erwähnte wichtige Buch Les cerfs-volants gibt es auch auf Deutsch, siehe oben, Werke.- Huston über Gary: siehe auch Weblinks
  67. Essays aus dem Encounter; s. a. Garys "Interviews" mit Bondy, unter Werke
  68. Nachruf Aug. 1981, online in google books
  69. über die Kurzgeschichte „J'ai soif d'innocence“ und „Je parle de l'héroisme“
  70. zur Neuübersetzung von „Frühes Versprechen“; oberflächlich, ohne Blick auf den jüdischen oder politischen Hintergrund des Autors
  71. ferner: „Georges Perec et le gommage du sujet“, S. 144–159; „L'engagement militant d'Albert Memmi“, S. 183–201; „L'ambivalence d'Albert Cohen“, S. 202–222; „Edmond Jabès ou l'identité remarquable“, S. 223–237; online lesbar
  72. vgl. dies. Autorin im folgenden Abschnitt "Bücher"
  73. er sieht Gary vor allem in der literarischen Nachfolge Alexander Puschkins und Gogols. Buch in Google books einsehbar.
  74. zu "Tanz des Dschinghis Cohn", auch in der Filmfassung; ferner werden behandelt Charlotte Delbo, Soazig Aaron, Alain Resnais mit Nacht und Nebel und Liliana Cavani
  75. im dt. Online-Buchhandel einsehbar. Enthält über R. G.: Valentina Chepig, Jeu suit R. G., 41ff.; Arnauld Vareille, Humour et stratégie littéraire das "La promesse de l'aube" 53ff.; Geneviève Roland, La brûlure européenne d'un caméléon francophile 77ff.; Claudia Almeida, L'enchanteur R. G. 95ff.; Leslee Poulton, Les mères russes vues par leurs fils francophones: Bosquet, Gary, Troyat 169ff.; Sabine van Wesenmael, La névrose post-traumatique éclairée par Elsa Triolet et Émile Ajar 183ff.
  76. Obergöker vergleicht die drei Autoren unter dem Aspekt ihres Jüdischseins, wobei er diesen Begriff selbst problematisiert. Er behandelt: Perec, W ou le souvenir d'enfance; Gary, La Danse de Gengis Cohn und Modiano, La Place de l'Etoile. Im Ergebnis hat „der Jude“ bei diesen Dreien keinen Ort, sie sind weiterhin auf Wanderschaft, trotz aller Erinnerungsorte
  77. Wissenschaftlicher Kongress. Der Band enthält auch eine CD mit Mitschnitten als Video und mit allen Redebeiträgen. Erweit. Inhalt des Buches: Devoir d'imagination, von Roumette; Le citoyen de la rue du Bac, von Roger Grenier; Actualité de Gary, von Jean-Pierre Martin; Le cauchemar de l'histoire: De Chien blanc à la lumière de La danse de Gengis Cohn, von Roumette; Derrière Gary. Conrad et la tragédie romanesque, von Paul Rozenberg; L'aviateur enterré ou la démythification de l'image de l'aviateur dans l'oeuvre de R. G., von Jean-Marie Catonné; L'Histoire autrement, von Mireille Sacotte; Gary, entre appartenance et identité, von Paul Audi & Jean-Pierre Martin; La Russie des Enchanteurs, ou l'art de tromper son monde, von Ruth Diver; Dialogues de la mémoire et de l'histoire chez R. G. Effets de Cerfs-volants, von Ralph Schoolcraft; Retours de mémoire. La liberté impossible. Tulipe et Les clowns lyriques, von Firyel Abdeijaouad; Oliver Twist à Paris, Gary à New York: Le grand vestiaire et les tabous de l'après-guerre, von David Bellos; Gengis Cohn en Allemagne, Gengis Cohn en Gary, von Astrid Poier-Bernhard; «Burn, baby, burn!», von Jean-François Hangouët. Der Essay von Poier-Bernhard dt. siehe unter "Aufsätze"
  78. von der gleichen Filmemacherin gab es bereits 1984 eine filmische Dokumentation über Gary
  79. insbes. über Erste Liebe, letzte Liebe; General Nachtigall; Du hast das Leben noch vor dir; Gedächtnis mit Flügeln und Les enchanteurs. Bibliographie