Roland (Vorname)

männlicher Vorname

Roland ist ein männlicher Vorname.

Herkunft und Bedeutung Bearbeiten

Der zugrundeliegende germanische Personenname (protogermanisch *Hrōþilandą) ist zusammengesetzt aus den Elementen *hrōþiz (ahd. hruod) „Ruhm“ und *landą (ahd. lant) „Land“ und ergab u. a. altfränkisch *Hruodland (belegt in der latinisierten Form Hroudlandus), ahd. Hruotland und mittelniederländisch Roelant. Roland stellt zunächst die altfranzösische Namensform dar, die dann in weitere Sprachen entlehnt wurde.[1]

Der bekannteste Namensträger ist der als Rotlandus in der Vita Karoli Magni attestierte Graf der bretonischen Mark unter Karl dem Großen, der am 15. August 778 bei Roncesvalles im Kampf gegen ein baskisches Heer fiel. An dieser Figur entzündete sich später das altfranzösische Rolandslied (um 1100), das den Namen in weitere Literatursprachen trug, indem es u. a. den italienischen Orlando furioso (1516) des Ariost anregte. Während das zweite Element, ahd. lant, in Personennamen vergleichsweise selten ist – zu nennen sind allenfalls niederdeutsch Lambert und seine hochdeutsche Variante Lamprecht[2][3] –, hat sich ahd. hruod daneben auch in den schon mittelalterlichen Namen Rüdiger, Rudolf, Roswitha sowie im normannischen Robert und dem ursprünglich französischen Roger (< altfranzösisch Rogier, entsprechend wiederum dem deutschen Rüdiger) erhalten.

Namenstag Bearbeiten

Varianten Bearbeiten

Die weibliche – äußerst selten vorkommende – Form des Vornamens ist Rolande. Varianten in anderen Sprachen umfassen:

Bekannte Namensträger Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eintrag „Roland“ auf Behindthename.com, abgerufen am 14. Juni 2016.
  2. Als äußerst selten müssen Landfried, Landholt, Landrich und Landwin gelten. Vgl. Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972 (Suhrkamp Taschenbuch 65), S. 306f., ISBN 3-5183-6565-7; Lutz Mackensen: Das große Buch der Vornamen. Herkunft · Ableitungen und Koseformen · Verbreitung · Berühmte Namensträger · Gedenk- und Namenstage · verklungene Vornamen, unter Mitarbeit von Dr. Gesine Schwarz-Mackensen. München, Südwest 1969; siebte, völlig neu bearbeitete Auflage: Wiesbaden, VMA 1990, S. 124, ISBN 3-5170-1204-1.
  3. Demgegenüber ist Wieland wohl auf protogermanisch *Wēla-nandaz, also auf denselben Wortkopf von Ferdinand (*nand „fähig, bereit, mutig, tapfer“) zurückzuführen. Hellmut Rosenfeld: Der Name Wieland. In: Beiträge zur Namenforschung, Ser. NS, Bd. 4 (1969), S. 53–62.