Robert Miles (Musiker)

italienischer Pop- und Dreamhouse-Musiker (1969–2017)

Robert Miles [ˈɹɒbət maɪlz], bürgerlich Roberto Concina, (* 3. November 1969 in Fleurier, Kanton Neuenburg, Schweiz; † 9. Mai 2017 auf Ibiza, Spanien) war ein italienischer Pop- und Dreamhouse-Musiker.

Robert Miles (2014)

Leben Bearbeiten

Roberto Concina wurde 1969 in der Schweiz als Sohn italienischer Eltern geboren (sein Vater war beim Militär), die mit ihm 1979 wieder zurück nach Italien zogen. In Fagagna begann er mit Klavier und Mischpult erste musikalische Erfahrungen zu sammeln. Mit 17 Jahren brach er die Schule ab und arbeitete als DJ. Concina entwickelte dann seine eigene Musik, die er im Tonstudio am Computer zusammenstellte. Ende der 1980er-Jahre trat er in Diskotheken in der Gegend von Venedig mit Hardcore-Trance als Robert Milani auf.[1]

Mit seiner Debüt-Single Children, nun als Robert Miles, schaffte es der Musiker 1996 hoch in die Charts mehrerer Länder und wurde fünf-millionenfach verkauft.[2] In Deutschland, Österreich und der Schweiz kam das Instrumentalstück bis auf Platz eins. In der Folge nahm ein BMG-Sublabel Miles unter Vertrag. Auch die nachfolgenden Singles Fable und One and One verkauften sich gut, außerdem veröffentlichte er das erste Album Dreamland. 1997 wurde er mehrfach ausgezeichnet, nicht zuletzt mit einem Brit Award als bester internationaler Newcomer und einem World Music Award als erfolgreichster männlicher Newcomer des Jahres.

Nach seinem Umzug nach London brachte er 1997 sein zweites Album 23am heraus. Die Singleauskopplung daraus war Freedom. Miles konnte damit nicht an den Anfangserfolg anschließen, auch weil er selbst kaum Promo-Auftritte machte, und brach daraufhin mit seiner Plattenfirma. Es wurde einige Jahre still um ihn, was er dazu nutzte, um wieder vermehrt als DJ aufzutreten. 2001 erschien schließlich das nächste Album Organik, das durch einen experimentelleren Stil gekennzeichnet war. Der Track Trance Shapes fand 2002 Eingang in den Soundtrack des Films Die Bourne Identität, was nicht die einzige Berührung des Musikers mit Filmmusik sein sollte. 2003 gründete Miles seine eigene Plattenfirma S:alt Records in London, mit Tonstudios in London und auf Ibiza. Studio !K7 in Berlin vertreibt das Label.

Mit Organik Remixes legte Miles 2002 auch noch ein Remixalbum nach, auf dem er u. a. mit The Future Sound of London zusammenarbeitete. Die Kollaboration mit Trilok Gurtu setzte er 2004 im Kollaboalbum Miles-Gurtu fort. 2008 wurde seine Single Children erneut aufgenommen, mit Children 2008 brachte Dave Darell eine Electro-House-Version des Titels in die europäischen Clubs. Nach längerer Pause meldete Miles selbst sich erst 2011 mit dem Album TH1RT3EN wieder zurück. 2012 erschien ein weiterer Remix des Tracks Children. Dieser stammt von den Schweizer DJs und Produzenten Mike Candys und Jack Holiday. Der Stil lässt sich in das Genre Electro-House einordnen. 2013 gründete er seinen Radiosender OpenLab auf Ibiza, wo er auch als Radiomacher bis zu seinem Tod arbeitete.[3]

Miles starb am 9. Mai 2017 infolge einer neun Monate zuvor diagnostizierten Krebserkrankung im Alter von 47 Jahren auf Ibiza. Er hinterließ eine Tochter.[4][5] Er lebte davor auch in New York und Berlin.[6]

Diskografie Bearbeiten

Studioalben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen [↑]: gemeinsam behandelt mit vorhergehendem Eintrag;
[←]: in beiden Charts platziert
  IT   DE   AT   CH   UK   US
1996 Dreamland IT8
(22 Wo.)IT
DE2
 
Platin

(21 Wo.)DE
AT7
(16 Wo.)AT
CH2
 
Platin

(32 Wo.)CH
UK7
 
Platin

(53 Wo.)UK
US54
 
Gold

(23 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 7. Juni 1996
Dreamland (Limited Winter Edition) [DE: ↑][AT: ↑] [UK: ↑]
Erstveröffentlichung: 26. November 1996
1997 23am IT33
(1 Wo.)IT
DE69
(2 Wo.)DE
CH18
(6 Wo.)CH
UK42
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 23. November 1997
2001 Organik
Erstveröffentlichung: 11. Juni 2001
2004 Miles_Gurtu
Erstveröffentlichung: 10. Februar 2004
2011 TH1RtT3EN
Erstveröffentlichung: 7. Februar 2011

Remixalben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE
1997 In the Mix DE65
(3 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: März 1997

Weitere Remixalben

  • 1997: Renaissance Worldwide
  • 2002: Organik Remixes
  • 2011: TH1RtT3EN Remixes

Singles Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  IT   DE   AT   CH   UK   US
1995 Children
Dreamland
IT1
 
Gold (2020)

(23 Wo.)IT
DE1
 
Platin

(29 Wo.)DE
AT1
(21 Wo.)AT
CH1
 
Platin

(33 Wo.)CH
UK2
 
×2
Doppelplatin

(21 Wo.)UK
US21
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. November 1995
1996 Fable
Dreamland
IT1
(19 Wo.)IT
DE3
(19 Wo.)DE
AT6
(12 Wo.)AT
CH3
(14 Wo.)CH
UK7
(14 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 27. Mai 1996
One and One
Dreamland
IT1
(22 Wo.)IT
DE5
 
Gold

(20 Wo.)DE
AT8
(17 Wo.)AT
CH6
(17 Wo.)CH
UK3
 
Gold

(19 Wo.)UK
US54
(19 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 21. Oktober 1996
feat. Maria Nayler
Platz 9 (2 Wo.) in den italienischen FIMI-Charts
1997 Freedom
23am
IT7
(3 Wo.)IT
DE75
(9 Wo.)DE
CH41
(6 Wo.)CH
UK15
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 10. November 1997
feat. Kathy Sledge
Platz 2 (14 Wo.) in den italienischen M&D-Charts
2001 Paths
Organik
UK74
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juli 2001
feat. Nina Miranda
2020 Bimbi per strada (Children)
IT4
 
×3
Dreifachplatin

(30 Wo.)IT
CH81
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 11. Juni 2020
mit Fedez

Weitere Singles

  • 1998: Full Moon
  • 1998: Everyday Life
  • 2002: Improvisations: Part 2
  • 2002: Connections

Auszeichnungen für Musikverkäufe Bearbeiten

Silberne Schallplatte

Goldene Schallplatte

  • Australien  Australien
    • 1996: für das Album Dreamland
    • 1996: für die Single Children
  • Belgien  Belgien
    • 1997: für das Album Dreamland
  • Japan  Japan
    • 1997: für das Album Dreamland
  • Niederlande  Niederlande
    • 1996: für die Single Children
  • Norwegen  Norwegen
    • 1997: für die Single One and One
  • Schweden  Schweden
    • 1996: für die Single Children
    • 1997: für die Single One and One
  • Spanien  Spanien
    • 2024: für die Single Children

2× Goldene Schallplatte

Platin-Schallplatte

  • Belgien  Belgien
    • 1996: für die Single Children
    • 1997: für die Single One and One[9]
  • Europa  Europa
    • 1997: für das Album Dreamland
  • Frankreich  Frankreich
    • 1996: für die Single Children
  • Kanada  Kanada
    • 1996: für das Album Dreamland
  • Neuseeland  Neuseeland
    • 1996: für die Single Children
    • 1996: für das Album Dreamland
  • Norwegen  Norwegen
    • 1996: für die Single Children
  • Polen  Polen
    • 1997: für das Album Dreamland

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
  Silber   Gold   Platin Ver­käu­fe Quel­len
  Australien (ARIA) 0! S   2× Gold2 0! P 70.000 aria.com.au
  Belgien (BRMA) 0! S   Gold1   2× Platin2 125.000 ultratop.be
  Deutschland (BVMI) 0! S   Gold1   2× Platin2 1.250.000 musikindustrie.de
  Europa (IFPI) 0! S 0! G   Platin1 (1.000.000) ifpi.org
  Frankreich (SNEP)   Silber1   2× Gold2   Platin1 825.000 snepmusique.com
  Italien (FIMI) 0! S   Gold1   3× Platin3 245.000 fimi.it
  Japan (RIAJ) 0! S   Gold1 0! P 100.000 riaj.or.jp
  Kanada (MC) 0! S 0! G   Platin1 100.000 musiccanada.com
  Neuseeland (RMNZ) 0! S 0! G   2× Platin2 25.000 nztop40.co.nz
  Niederlande (NVPI) 0! S   Gold1 0! P 50.000 nvpi.nl
  Norwegen (IFPI) 0! S   Gold1   Platin1 30.000 ifpi.no
  Polen (ZPAV) 0! S 0! G   Platin1 100.000 olis.pl
  Schweden (IFPI) 0! S   2× Gold2 0! P 40.000 sverigetopplistan.se
  Schweiz (IFPI) 0! S 0! G   2× Platin2 100.000 hitparade.ch
  Spanien (Promusicae) 0! S   Gold1 0! P 30.000 elportaldemusica.es
  Vereinigte Staaten (RIAA) 0! S   Gold1 0! P 500.000 riaa.com
  Vereinigtes Königreich (BPI) 0! S   Gold1   3× Platin3 1.700.000 bpi.co.uk
Insgesamt   Silber1   15× Gold15   19× Platin19

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jason Ankeny: Biografie. Allmusic.com, abgerufen am 13. Mai 2017 (englisch).
  2. House-DJ Robert Miles gestorben. Zeit Online, 10. Mai 2017.
  3. Elektrokomponist und DJ Robert Miles gestorben; FAZ.net vom 10. Mai 2017
  4. Report: Electronic music producer Robert Miles has died at the age of 47. vanyaland.com, 9. Mai 2017 (englisch); abgerufen am 10. Mai 2017.
  5. È morto Robert Miles, con il brano ‘Children’ diventò il re della trance. In: Repubblica.it. 10. Mai 2017, abgerufen am 10. Mai 2017.
  6. House-DJ Robert Miles ist tot. Spiegel Online, 11. Mai 2017.
  7. a b Chartquellen (Alben):
  8. Chartquellen (Singles):
    • M&D-Chartarchiv. Musica e dischi, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juli 2017; abgerufen am 10. Mai 2017 (italienisch, kostenpflichtiger Abonnement-Zugang).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/musicaedischi.it
    • Guido Racca & Chartitalia: Top 100 FIMI Singoli. Lulu, 2013, S. 121.
    • Robert Miles. In: Offizielle deutsche Charts. GfK Entertainment, abgerufen am 10. Mai 2017 (DE).
    • Singles von Robert Miles. In: Austriancharts.at. Abgerufen am 10. Mai 2017 (AT).
    • Singles von Robert Miles. In: Hitparade.ch. Abgerufen am 10. Mai 2017 (CH).
    • Robert Miles in den Official UK Charts (englisch): abgerufen am 10. Mai 2017. (UK).
    • Robert Miles in den Billboard Hot 100. Billboard, abgerufen am 10. Mai 2017 (US).
  9. Awards 1997. In: ultratop.be. Abgerufen am 23. Februar 2023 (englisch).