Robert Hock

deutsch-tschechischer Eishockeyspieler

Robert Hock (* 12. Januar 1973 in Šternberk, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger deutsch-tschechischer Eishockeyspieler, der über viele Jahre in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) spielte, insbesondere für die Iserlohn Roosters. Der 24-malige Nationalspieler Hock hält in der DEL mit 537 Assists den Rekord als Spieler mit den meisten Vorlagen.[1]

  Robert Hock

Geburtsdatum 12. Januar 1973
Geburtsort Šternberk, Tschechoslowakei
Größe 178 cm
Gewicht 80 kg

Position Center
Schusshand Links

Karrierestationen

1990–1991 SC Riessersee
1991–1992 Starbulls Rosenheim
1992–1993 Kölner Haie
1993–1995 Starbulls Rosenheim
1995–1996 SC Riessersee
1996–1999 Heilbronner EC
1999–2002 Revierlöwen Oberhausen
2002–2003 Kölner Haie
2003–2004 Adler Mannheim
2004–2006 Hannover Scorpions
2006–2013 Iserlohn Roosters
2013–2014 Heilbronner Falken
2015 EC Hannover Indians

Karriere Bearbeiten

Anfänge in der Bundesliga; Wechsel in die DEL (1990–2006) Bearbeiten

Robert Hock begann seine Eishockey-Karriere 1990 beim SC Riessersee in der 2. Liga Süd. Nach der Saison, in welcher der Center schon 29 Scorerpunkte in 53 Spielen erzielt hatte, wurde der Linksschütze in die Jugendnationalmannschaft Deutschlands berufen. Außerdem verpflichteten ihn der Bundesligist Sportbund Rosenheim, wo er in seiner Rookie-Saison neun Tore erzielte.

Nachdem sich die Starbulls in die 2. Bundesliga zurückgezogen hatten, wurde der Deutsch-Tscheche von den Kölner Haien verpflichtet. Nach nur einer Spielzeit kehrte Hock jedoch nach Rosenheim zurück. Ab der Saison 1995/96 spielte er schließlich wieder für Riessersee in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), wo er aufgrund der damals weniger strengen Ausländerregelung lediglich geringe Eiszeit erhielt. Anschließend wechselte Hock zur Saison 1996/97 zurück in die zweithöchste Spielklasse, wo er drei Jahre lang für den Heilbronner EC auf dem Eis stand.

Zur Saison 1999/2000 wurde der Angreifer von den Revierlöwen Oberhausen in die DEL zurückgeholt, ehe er in der Spielzeit 2001/2002 erneut für die Kölner Haie auflief. Nach einer wenig erfolgreichen Saison in Köln konnte Hock nach seinem Wechsel zu den Adler Mannheim in der Saison 2003/04 mit insgesamt 40 Scorerpunkten an seine früheren Leistungen in Oberhausen anknüpfen. Danach stand der Mittelstürmer zwei Jahre bei den Hannover Scorpions unter Vertrag und steigerte seine Statistik jedes Mal um fünf Punkte und wurde schließlich in der Saison 2005/06 nach Daniel Kreutzer zweitbester deutscher Scorer innerhalb der Liga.

Aufstieg zum Topscorer in der DEL bei den Iserlohn Roosters (2006–2013) Bearbeiten

Etwas überraschend wechselte Hock, dem aufgrund seiner Leistungen mehrere Angebote von finanzkräftigeren Klubs nachgesagt wurden, zur Saison 2006/07 zu den Iserlohn Roosters, wo er einen Zweijahresvertrag unterschrieb. Dort wurde der Offensivspieler in seinen ersten beiden Jahren jeweils Topscorer innerhalb der Liga und führte das Team ab der Saison 2007/08 auch als Kapitän auf das Eis, woraufhin sein Kontrakt im November 2007 um zwei weitere Jahre verlängert wurde. Nach öffentlicher Kritik an seiner Nichtberücksichtung in der Nationalmannschaft nominierte ihn Bundestrainer Uwe Krupp im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2008 zu zwei Testländerspielen gegen Finnland, womit Hock nach mehreren Jahren Pause vor einem Comeback im DEB-Team stand. Anschließend wurde der Angreifer jedoch im Einvernehmen mit Krupp nicht für die WM nominiert, da die Frau des Deutsch-Tschechen ein Kind erwartete.

In der Saison 2008/09 konnte Hock den Titel des DEL-Topscorers aus der Vorsaison verteidigen, verpasste allerdings im Gegensatz zum Vorjahr mit den Roosters die Play-offs. Am 13. September 2009 erreichte er im Spiel gegen die Frankfurt Lions als erster Spieler die Marke von 600 Scorerpunkten. Im Dezember 2009 verlängerte er zusammen mit Michael Wolf, mit dem er über Jahre hinweg eine der erfolgreichsten Angriffsreihe der DEL bildete, seinen Vertrag.

„Die Iserlohn Roosters sind in den letzten vier Jahren meine sportliche Heimat geworden. Noch wichtiger aber ist, dass meine Familie und ich uns hier wohl- und gut aufgehoben fühlen. Mehr kann ich mir nicht wünschen.“

Robert Hock: [1]

Stationen in Heilbronn und Hannover (2013–2015) Bearbeiten

Zur Saison 2013/14 kehrte Hock nach Heilbronn zurück und übernahm dort die Nachfolge von Luigi Calce im Amt des Mannschaftskapitäns, welches er bereits zuvor in Iserlohn zwischen 2009 und 2013 in insgesamt vier Spielzeiten ausübte. Im Anschluss an die Saison äußerte der Deutsch-Tscheche aufgrund einer anstehenden Schulteroperation zunächst Ungewissheit über die Fortführung seiner Karriere[2], ehe er sich im Januar 2015 schließlich dem EC Hannover Indians in der Oberliga-Nord anschloss.[3]

Rekorde in der DEL Bearbeiten

Hock absolvierte in der DEL insgesamt 887 Partien, in denen er 248 Tore erzielen konnte.[4] Er ist mit 785 Punkten hinter Patrick Reimer (798) und Daniel Kreutzer (797) der dritterfolgreichste Scorer der DEL-Geschichte (Stand 24. November 2021).

2018 wurde er aufgrund seiner herausragenden spielerischen Leistungen in die Hockey Hall of Fame Deutschland aufgenommen.[5]

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

Karrierestatistik Bearbeiten

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1990/91 SC Riessersee 2. Lg 35 9 9 18 12
1991/92 Starbulls Rosenheim 1. BL 19 6 3 9 2 5 1 0 1 0
1992/93 Kölner Haie 1. BL 35 5 3 8 10
1992/93 Starbulls Rosenheim 1. BL 4 0 0 0 0
1993/94 Starbulls Rosenheim 1. BL 40 14 22 36 10 6 2 2 4 01
1994/95 Starbulls Rosenheim DEL 42 12 22 34 10 7 1 2 3 0
1995/96 SC Riessersee DEL 50 20 18 38 18 3 2 1 3 2
1996/97 Heilbronner EC 1. Lg 43 19 39 58 2
1997/98 Heilbronner EC 1. Lg 56 22 49 71 48
1998/99 Heilbronner EC BL 27 25 58 83 55
1999/00 Revierlöwen Oberhausen DEL 65 14 18 32 37 9 4 5 9 01
2000/01 Revierlöwen Oberhausen DEL 60 19 34 53 22 3 1 2 3 2
2001/02 Revierlöwen Oberhausen DEL 51 22 30 52 24
2002/03 Kölner Haie DEL 46 6 15 21 8 15 3 1 4 2
2003/04 Adler Mannheim DEL 49 10 30 40 24 6 1 2 3 4
2004/05 Hannover Scorpions DEL 52 13 32 45 16
2005/06 Hannover Scorpions DEL 52 13 37 50 46 10 2 3 5 4
2006/07 Iserlohn Roosters DEL 52 17 32 49 22
2007/08 Iserlohn Roosters DEL 56 24 63 87 58 7 1 7 8 8
2008/09 Iserlohn Roosters DEL 50 15 49 64 48
2009/10 Iserlohn Roosters DEL 56 17 42 59 52
2010/11 Iserlohn Roosters DEL 50 12 38 50 24
2011/12 Iserlohn Roosters DEL 52 10 36 46 32 2 0 1 1 2
2012/13 Iserlohn Roosters DEL 52 14 21 35 16
2013/14 Heilbronner Falken DEL2 54 11 44 55 18 7 1 1 2 2
2014/15 EC Hannover Indians OL-Nord 8 2 10 12 6 13 4 13 17 6
1. Bundesliga gesamt 94 25 28 53 22 9 1 0 1 0
1. Liga/Bundesliga gesamt 126 66 146 212 105 0 0 0 0 0
DEL gesamt 826 234 511 745 457 62 15 25 40 24

1 angegeben sind Play-down-Werte
(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eishockey News Sonderheft 2018/19, S. 210
  2. hockeyweb.de, Robert Hock im Interview
  3. Robert Hock wird Indianer. In: hockeyweb.de. Abgerufen am 30. Mai 2018.
  4. Eishockey News Saison-Vorschau 2021/22, S. 232
  5. a b Abstreiter und Hock neu in der Hall of Fame. In: eishockeynews.de. 10. März 2018, abgerufen am 24. Mai 2022.