Rob Slotemaker

niederländischer Automobilrennfahrer

Adriaan Robert „Rob“ Slotemaker (* 13. Juni 1929 in Batavia; † 16. September 1979 auf der Rennstrecke von Zandvoort) war ein niederländischer Autorennfahrer.

Rob Slotemaker 1966
Rob Slotemaker 1968

Karriere im Sportwagen Bearbeiten

Rob Slotemaker, der von seinen Rennfahrerkollegen den Spitznamen „Sloot“ bekam, begann seine Rennkarriere Mitte der 1950er-Jahre. Nach nationalen Clubrennen in seinem Heimatland bestritt er 1954 bei der Rallye Monte Carlo seine erste internationale Motorsportveranstaltung. Nach einigen Erfolgen bei Sportwagenrennen unterschrieb er 1960 einen Werksvertrag bei der Standard Motor Company und ging mit Fahrzeugen der Marke Triumph bei internationalen Sportwagenrennen an den Start. 1961 gab er sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und beendete das Rennen gemeinsam mit Partner Les Leston als Elfter der Gesamtwertung. Bei diesem Langstreckenrennen war er insgesamt fünfmal am Start; der elfte Rang 1961 blieb seine beste Platzierung in der Gesamtwertung. Für das Triumph-Werksteam wurde er außerdem 1964 Fünfzehnter bei der Tour de France für Automobile. Im selben Jahr wurde er Gesamtsiebter beim 12-Stunden-Rennen von Reims. Den Erfolg in Reims und den folgenden vierten Gesamtrang beim 1000-km-Rennen von Monza 1965 fuhr er bereits für seinen neuen Arbeitgeber, das Racing Team Holland, ein. Dort wurde Ben Pon zu seinem ständigen Teampartner. 1964 hatte er bei der Coppa Inter-Europa in Monza sein erstes internationales Sportwagenrennen gewonnen, dem bis in die 1970er-Jahre noch viele folgten.

Slotemaker fuhr Rennen in der Sportwagen-Weltmeisterschaft, der Tourenwagen-Europameisterschaft und der niederländischen Tourenwagenmeisterschaft. Er steuerte dabei so unterschiedliche Wagen wie die Porsche 904 und 908, den Alfa Romeo Tipo 33, den BMW 3.0CSL, den Opel Kadett GTE, den Ford Escort und den DAF 55.

Rennen im Monoposto Bearbeiten

Neben seinen Aktivitäten im Sport- und Tourenwagensport bestritt der Niederländer auch einige Monoposto-Rennen. 1964 fuhr er für das damals noch junge Team von Ken Tyrrell Rennen in der Formel Junior. 1965 wurde er auf einem Brabham BT15 Siebter beim Formel-3-Rennen in Monaco. 1966 erhielt er von Tim Parnell die Einladung, in Silverstone einen Formel-1-Lotus 33 zu testen. Schon nach wenigen Runden brach die vordere Aufhängung und er hatte einen schweren Unfall, den er allerdings fast unbeschadet überstand. Nach einer Nacht im Krankenhaus, wo seine Prellungen behandelt wurden, konnte er wieder entlassen werden.

Slotemaker verstand sich immer als Amateurrennfahrer, der sich nie als Vollzeitprofi betätigte. Schon 1954 hatte er eine Rennfahrerschule gegründet, die sein wirtschaftliches Standbein wurde. Einer seiner Instruktoren war der junge talentierte niederländische Rennfahrer Wim Loos, der sein Leben bei einem tödlichen Unfall beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1967 verlor. Auch der spätere Formel-1-Pilot und Le-Mans-Sieger von 1988 Jan Lammers ging aus dieser Rennfahrerschule hervor.

Tod in Zandvoort Bearbeiten

Rob Slotemaker verunglückte 1979 bei einem relativ unbedeutenden Rennen in Zandvoort tödlich. Der schwedische Camaro Superstar Cup machte im September 1979 Station in Zandvoort. In dieser Rennserie fuhren bekannte schwedische Rennfahrer wie Reine Wisell, Ulf Norinder und Ulf Granberg mit Chevrolet Camaro gegeneinander. In Zandvoort wurde das Feld mit sechs heimischen Piloten, darunter Slotemaker, aufgefüllt. Nach einem Unfall von Michael Strauch stand das Medical-Car an einer unübersichtlichen Stelle der Strecke knapp auf der Fahrbahn. Slotemaker übersah das Fahrzeug und prallte dagegen. Dabei brach er sich das Genick und starb noch an der Unfallstelle.

Statistik Bearbeiten

Le-Mans-Ergebnisse Bearbeiten

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1961 Vereinigtes Konigreich  Standard Triumph Triumph TR4S Vereinigtes Konigreich  Les Leston Rang 11
1964 Vereinigtes Konigreich  Standard Triumph Triumph Spitfire Vereinigtes Konigreich  David Hobbs Rang 21
1965 Vereinigtes Konigreich  Standard Triumph Triumph Spitfire Vereinigtes Konigreich  David Hobbs Ausfall Unfall
1968 Belgien  Racing Team VDS Alfa Romeo T33/2 Belgien  Teddy Pilette Ausfall Antriebswelle
1969 Belgien  Racing Team VDS Alfa Romeo T33/2.5 Belgien  Teddy Pilette Ausfall kein Öldruck

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft Bearbeiten

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1961 Standard Triumph Triumph TR4 Vereinigte Staaten  SEB Italien  TAR Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  PES
11
1962 Ben Pon
TVR
Porsche 356
TVR Grantura
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigte Staaten  SEB Italien  MAI Italien  TAR Deutschland  BER Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Frankreich  TAV Italien  CCA Vereinigtes Konigreich  RTT Deutschland  NÜR Vereinigte Staaten  BRI Vereinigte Staaten  BRI Frankreich  PAR
DNF DNF 8
1963 Daniel Richmond
Chris Lawrence
Mini
Morgan Plus 4
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigte Staaten  SEB Italien  TAR Belgien  SPA Italien  MAI Deutschland  NÜR Italien  CON Deutschland  ROS Frankreich  LEM Italien  MON Deutschland  WIS Frankreich  TAV Deutschland  FRE Italien  CCE Vereinigtes Konigreich  RTT Schweiz  OVI Deutschland  NÜR Italien  MON Italien  MON Frankreich  TDF Vereinigte Staaten  BRI
25 26
1964 Standard Motor Company
Racing Team Holland
Ben Pon
Triumph Spitfire
Porsche 904
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  TAR Italien  MON Belgien  SPA Italien  CON Deutschland  NÜR Deutschland  ROS Frankreich  LEM Frankreich  REI Deutschland  FRE Italien  CCE Vereinigtes Konigreich  RTT Schweiz  SIM Deutschland  NÜR Italien  MON Frankreich  TDF Vereinigte Staaten  BRI Vereinigte Staaten  BRI Frankreich  PAR
21 7 1 15 6
1965 Racing Team Holland
Triumph
Porsche 904
Triumph Spitfire
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  BOL Italien  MON Italien  MON Vereinigtes Konigreich  RTT Italien  TAR Belgien  SPA Deutschland  NÜR Italien  MUG Deutschland  ROS Frankreich  LEM Frankreich  REI Italien  BOZ Deutschland  FRE Italien  CCE Schweiz  OVI Deutschland  NÜR Vereinigte Staaten  BRI Vereinigte Staaten  BRI
4 DNF DNF
1968 Racing Team VDS Alfa Romeo T33 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  MON Italien  TAR Deutschland  NÜR Belgien  SPA Vereinigte Staaten  WAT Osterreich  ZEL Frankreich  LEM
5 29 12 DNF
1969 Racing Team VDS Alfa Romeo T33 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  MON Italien  TAR Belgien  SPA Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Vereinigte Staaten  WAT Osterreich  ZEL
9 8 6 DNF DNF DNF
1979 Hans Maasland BMW 530 Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigte Staaten  TAL Italien  MUG Frankreich  DIJ Vereinigte Staaten  RIV Vereinigtes Konigreich  SIL Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  PER Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  WAT Belgien  SPA Vereinigtes Konigreich  BRH Vereinigte Staaten  ROA Italien  VAL El Salvador  ELS
DNF

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rob Slotemaker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien