Rittersdorf (Eifel)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 50° 0′ N, 6° 30′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Bitburger Land | |
Höhe: | 285 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,87 km2 | |
Einwohner: | 1412 (31. Dez. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 119 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54636 | |
Vorwahl: | 06561 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 109 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hubert-Prim-Straße 7 54634 Bitburg | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Holger Klein (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Rittersdorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Rittersdorf ist Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an. Rittersdorf ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.[2]
GeographieBearbeiten
Der Ort liegt in der Südeifel, ca. 4 km nördlich von Bitburg im Nimstal. Die nächste größere Stadt ist Trier (ca. 30 km).
Neben dem Hauptort gehören die Wohnplätze Bildchen, Dameshof, Jäschkeshof, Hohlgaß Hof, Pferdehof, Rittermühle, Rittersdell, Wollmühle zur Gemeinde.[3]
GeschichteBearbeiten
Rittersdorf wurde erstmals im Jahre 962 urkundlich erwähnt, als Kaiser Otto I. der Abtei St. Maximin deren Besitzungen bestätigte.[4] Damals wurde der Ort „Ratheresdorf“ genannt. Im Laufe der Zeit hat sich der Name in Rittersdorf geändert.
Zur Herrschaft Rittersdorf gehörte auch das Nachbardorf Nattenheim. Die Herrschaft stand bis Ende des 18. Jahrhunderts unter luxemburgischer Landeshoheit.
Von 1956 bis 1961 lagerten nahe dem Ort in verbunkerten Silos für die US-Streitkräfte Marschflugkörper vom Typ TM-61 Matador.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Rittersdorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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GemeinderatBearbeiten
Der Gemeinderat in Rittersdorf besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]
Wahl | CDU | WGR | Gesamt |
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2019 | 10 | 6 | 16 Sitze |
2014 | 9 | 7 | 16 Sitze |
2009 | 10 | 6 | 16 Sitze |
2004 | 11 | 5 | 16 Sitze |
WappenBearbeiten
Blasonierung: „Unter schwarzem Schildhaupt mit Sparrenbalken in Silber, gespalten, vorn in Silber ein wachsender roter Burgturm mit goldenem Tor, hinten fünffach von Gold und Rot geteilt.“[6] | |
Wappenbegründung: Rittersdorf war Sitz der Gemeinden, die die „Herrschaft Rittersdorf“ bildeten. Vögte dieser Herrschaft waren bis 1780 die Grafen von Manderscheid-Blankenheim. Sie führten im Wappen einen silbernen Sparrenbalken in Schwarz. Er kehrt im Schildhaupt wieder.
Im unteren, gespaltenen Schild ist vorn ein wachsender Burgturm wiedergegeben. König Rudolph von Habsburg gibt im Jahre 1290 die Erlaubnis zum Bau eines Turmes. Dieser Turm ist der noch heute erhaltene, nahezu 700 Jahre alte, mächtige Bergfried. Über Jahrhunderte war die Familie von Enscheringen Besitzer der Burganlage. Ihr Wappen ist im Schildgrund siebenfach von Gold und Rot geteilt. Es kehr hier, wegen des Schildhauptes fünffach geteilt, neben dem Burgturm wieder. |
Kultur und SehenswürdigkeitenBearbeiten
BauwerkeBearbeiten
- Burg Rittersdorf wurde als Wasserburg an der Nims am Verkehrsweg Trier – Bitburg – Prüm – Köln erstmals im Jahre 1263 als Besitz der Reichsabtei St. Maximin erwähnt. 1290 entstand der 26 m hohe Bergfried. Die Burg beherbergt heute ein Restaurant und eine Außenstelle des Standesamtes der Verbandsgemeinde Bitburger Land.
- Katholische Pfarrkirche St. Martin von 1833
- Pfarrhaus von 1757
- Dorfgemeinschaftshaus von 1921
- Über das Gemeindegebiet sind mehrere Wegekreuze verteilt.
- Der Ortskern ist Standort einiger historischer Wohnhäuser und alter Bauernhöfe
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Rittersdorf
Grünflächen und NaherholungBearbeiten
Siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Rittersdorf
Regelmäßige VeranstaltungenBearbeiten
- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest
- Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
- Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[9][10]
Wirtschaft und InfrastrukturBearbeiten
Der Ort verfügt über mehrere angesiedelte Gewerbebetriebe. Im Ortskern befinden sich Gastronomie- sowie diverse Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Darüber hinaus ist eine Bankfiliale angesiedelt. Auch die Landwirtschaft genießt dank mehrerer Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe einen hohen Stellenwert.
GewerbegebieteBearbeiten
- Gewerbegebiet „Hohlgass“
- Gewerbegebiet „Bildchen“
BildungBearbeiten
- Grundschule Sankt Barbara
- Kindertagesstätte Burgzwerge
PersönlichkeitenBearbeiten
- Werner Theisen (1927–1993), Rechtsanwalt und Zeitungsverleger, bekannt für seine Spende zur Rekonstruktion des Reiterstandbildes am Deutschen Eck
- Edgar Schmitt (* 1963), ehem. Fußballspieler und jetziger -trainer, geboren in Rittersdorf
LiteraturBearbeiten
- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 53, 239–246, 306 (315 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
- Michael Berens: Pfarrkirche St. Martin, Wallfahrtskapelle „Bildchen“. In: Geschichtlicher Arbeitskreis Bitburger Land (Hrsg.): Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes. S. 80 (online [PDF; abgerufen am 5. April 2018]).
WeblinksBearbeiten
- Ortsgemeinde Rittersdorf auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Rittersdorf (Eifel) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2018, Gemeindeebene (Hilfe dazu).
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 19. August 2019.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019. S. 108 (PDF; 3 MB).
- ↑ Heinrich Beyer: Urkundenbuch der jetzt die Preussischen Regierungsbezirke bildenden mittelrheinischen Territorien Coblenz und Trier. Band 1. Hölscher, Coblenz 1860 (Urkunde 209).
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 19. August 2019.
- ↑ Wappenerklärung. Abgerufen am 30. Juli 2016.
- ↑ Wanderroute Rittersdof-Bitburg Stahl-Bedhard-Bildchen-Rittersdorf. Abgerufen am 2. Februar 2018.
- ↑ Reiterroute Rittersdorf in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.