Riesenflugzeug

Bauartbezeichnung für deutsche Flugzeugkonstruktionen im Ersten Weltkrieg

Riesenflugzeug war zuerst die Bauartbezeichnung für mehrere deutsche Flugzeugkonstruktionen (z. B. AEG R.I, Zeppelin (Staaken) R.VI, Siemens-Schuckert R-Typen, Linke-Hofmann R.I und R.II sowie die DFW-R-Typen und die Schütte-Lanz R.I), die während des Ersten Weltkrieges ausgeführt wurden.[1][2] Der Begriff hat sich später durch weitere, internationale Projekte ausgeweitet. Zu diesen Riesenflugzeugen zählten auch die RS-Typen von Dornier (RS = Riesen-Seeflugzeug). Allerdings wurde der Begriff auch bereits vor dem Ersten Weltkrieg verwendet, so etwa im Jahre 1913 für die von Igor Iwanowitsch Sikorski konstruierte Russki Witjas.[3]

Riesenflugzeug gebaut 1918 von Siemens-Schuckert

Die stets mehrmotorigen Flugzeuge mit einer relativ großen Besatzung wiesen bereits 1918 Flügelspannweiten von bis zu 50 m auf.[1][2] Später stellten die sogenannten Flugboote die größten Typen von Flugzeugen dar.[4] Die Flugboote zählen zu den Flugzeugen, die Luftschiffe hingegen zu den Luftfahrzeugen mit aerostatischem Auftrieb.

Größenvergleich der Riesenflugzeuge Bearbeiten

Das bisher schwerste und längste gebaute Flugzeug ist die Antonow An-225, während das Scaled Composites Stratolaunch die größte Spannweite aufweist. Das höchste je gebaute Flugzeug ist die Hughes H-4 'Spruce Goose', die jedoch nie einen freien Flug außerhalb des Bodeneffekts durchgeführt hat; ihre Flugtauglichkeit wird daher bis heute angezweifelt.[5]

 
Vergleich von Großflugzeugen:
Airbus A380, Antonow An-225, Boeing 747-8I, Hughes H-4, Scaled Composites Stratolaunch

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Robert Curley: War at Sea and in the Air. Britannica Educational Publishing, London 2012, ISBN 978-1-61530-753-1, S. 105 & 106.
  • Ludwig Bölkow: Ein Jahrhundert Flugzeuge: Geschichte und Technik des Fliegens. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-95775-8, S. 27, 100–104, 129.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Riesenflugzeuge der Zeppelin-Werke in Berlin-Staaken bei Spandau, filmothek.bundesarchiv.de
  2. a b Jean Roeder: Bombenflugzeuge und Aufklärer: Entwicklungsgeschichte, Ausrüstung, Bewaffnung und Einsatz der deutschen Bomben- und Aufklärungsflugzeuge im internationalen Vergleich von den Anfängen bis zur Enttarnung der Luftwaffe (= Die deutsche Luftfahrt : Buchreihe über die Entwicklungsgeschichte der deutschen Luftfahrttechnik, Band 16). Bernard & Graefe, Koblenz 1990, ISBN 978-3-7637-5295-9, S. 85.
  3. Ein russisches Riesenflugzeug. In: Die Zeit, 27. Juli 1913, S. 23 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/zei
  4. Philipp Hassinge: Zwischen Evolution und Revolution – Der Werkstoffwandel im Flugzeugbau (= Technikdiskurse : Karlsruher Studien zur Technikgeschichte). KIT Scientific Publishing, 2013, S. 153 [1]
  5. Sebastian Knurrhahn: Muss Mann gesehen haben: 50 legendäre Orte – von der Mönchsrepublik Athos bis zum Atombunker in South Dakota, Riva Verlag, München 2017, ISBN 978-3-95971-740-3, S. 55.