Riesbach (zürichdeutsch Rieschbach[1]) ist der am rechten Zürichseeufer liegende Stadtkreis der Stadt Zürich und bildet den heutigen Kreis 8. Administrativ wird Riesbach vom statistischen Amt seit 1971 in die drei Verwaltungseinheiten (Quartiere) Seefeld, Mühlebach und Weinegg geteilt.

Wappen von Riesbach
Wappen von Riesbach
Wappen von Zürich
Wappen von Zürich
Riesbach
Stadtkreis von Zürich
Karte von Riesbach
Karte von Riesbach
Koordinaten 684784 / 245481Koordinaten: 47° 21′ 17″ N, 8° 33′ 39″ O; CH1903: 684784 / 245481
Fläche 4,81 km²
Einwohner 17'818 (31. Dez. 2021)
Bevölkerungsdichte 3704 Einwohner/km²
Postleitzahl 8008
Gliederung
Kreis 8
Quartiere

Wappen Bearbeiten

Blasonierung

In Rot ein silbernes Rebmesser mit goldenem Griff

Geschichte Bearbeiten

 
Luftbild von Walter Mittelholzer (zwischen 1918 und 1937)
 
Gemeinde Riesbach innerhalb des Bezirks Zürich vor der Eingemeindung 1893

Die ehemals selbständige Gemeinde Riesbach wurde 1893 eingemeindet und bildete ursprünglich zusammen mit den ehemaligen Gemeinden Fluntern, Hottingen und Hirslanden den Stadtkreis V. Anlässlich der Revision der Stadtkreise von 1913 wurden der Stadtkreis III dreigeteilt und der Stadtkreis V zweigeteilt und in der Folge die Stadtkreise neu durchnummeriert. Der Kreis V wurde zu Kreis 7 umbenannt, während Riesbach in einen eigenen, neu geschaffenen Kreis 8 umgeteilt wurde.

Die zweite Eingemeindung von 1934 hatte auf Riesbach keinen Effekt, allerdings wurde bei einer weiteren Revision der Stadtkreise im Jahre 1971 unter anderem Riesbach vom Statistischen Amt der Stadt Zürich am Reissbrett in die drei Quartiere Seefeld, Mühlebach und Weinegg unterteilt, die ausschliesslich eine statistische Bedeutung haben.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Am Seeufer

Kirchen und Glaubensgemeinschaften Bearbeiten

 
Reformierte Kirche Neumünster, Kirchturm

In Riesbach sind folgende religiöse Gruppierungen und Kirchen vertreten:[2] Die evangelisch-reformierte Kirche besitzt in Riesbach zwei Kirchen:

Die römisch-katholische Kirche ist in Riesbach mit der Kirchgemeinde Erlöser vertreten:

Neben den Gotteshäusern der beiden Landeskirchen gibt es in Riesbach folgende Kirchen und religiöse Zentren:

  • Die serbisch-orthodoxe Kirchgemeinde Dreifaltigkeit übernahm 1973 einzelne Räumlichkeiten und 1989 den gesamten Gebäudekomplex des ehemaligen Kirchgemeindehauses und Pfarrhauses der reformierten Kirchgemeinde Neumünster und richtete darin die serbisch-orthodoxe Kirche Hl. Dreifaltigkeit ein.
  • Die Mahmud-Moschee an der Forchstrasse, die erste Moschee der Schweiz, wurde 1962–1963 von Ernst Göhner und Fritz Badertscher erbaut. Betrieben wird sie von der Ahmadiyya-Gemeinschaft.
  • Das Buddhistische Zentrum Zürich an der Hammerstrasse steht in der Tradition der Karma-Kagyü-Linie, einer der vier grossen buddhistischen Schulen in Tibet.

Infrastruktur Bearbeiten

In Riesbach hat sich zwischen den vom Kreuzplatz her auseinanderlaufenden Verkehrslinien der Zolliker- und Forchstrasse eine Reihe von Institutionen angesammelt, die in loser Anordnung den Raum bis zur Stadtgrenze füllen: Neuer Botanischer Garten, Psychiatrische Universitätsklinik Burghölzli, Schulthessklinik, Universitätsklinik Balgrist, Schweizerisches Epilepsiezentrum, Klinik Hirslanden u. a. Neben Schulen und verschiedenen Heimen sind zudem die beiden historischen Friedhöfe bedeutend: Auf dem Friedhof Rehalp aus dem Jahr 1874 sind u. a. Alfred Werner, Hermann Greulich und Heinrich Federer beigesetzt. Auf dem Friedhof Enzenbühl aus dem Jahr 1902 sind bedeutende Persönlichkeiten wie Margrit Rainer und César Keiser bestattet.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Wilhelm Frölich (* 1504 oder 1505; † 4. Dezember 1562 in Paris), Solothurner Grossrat und Offizier in französischen Diensten
  • Johann Kaspar Hug (7. Januar 1821 in Bubikon; † 19. Juli 1884), Lehrer, Mathematiker und Politiker
  • Eugen Escher (* 1831 in Riesbach; † 1900 in Zürich), Politiker (FDP), Jurist und Journalist, Chefredaktor der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ)
  • Wilhelm Ehrenberg (* 1834 in Riesbach; † 1892 in Riesbach), Unternehmer
  • Albert Schneider (17. Dezember 1836 in Riesbach, † 21. April 1904 in Zürich), Rechtswissenschaftler und Romanist
  • Emilie Locher-Werling (* 1870 in Riesbach; † 1963 in São Paulo), Mundartdichterin
  • Hans Eduard Fierz (Hans Eduard Fierz-David; * 1882 in Riesbach; † 1953 in Zürich), Chemiker und Hochschullehrer
  • Ferdinand Rieser (* 1886 in Riesbach; † 1947 in Rüschlikon), Weingrosshändler und Theaterdirektor des Zürcher Schauspielhauses

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Riesbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch. 1. Auflage. Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 671.
  2. Vgl. zum Folgenden: Robert Schönbächler: Kirchen und Gotteshäuser der Stadt Zürich. Neujahrsblatt Industriequartier/Aussersihl. Zürich 2013, S. 87–93