Rhodoxanthin

chemische Verbindung

Rhodoxanthin ist ein Farbstoff aus der Gruppe der Carotinoide. Er wurde als Lebensmittelfarbstoff und Kosmetikfarbstoff verwendet und war bis 1994 in der Europäischen Union als E 161f zugelassen.

Strukturformel
Struktur des Flavoxanthin
Allgemeines
Name Rhodoxanthin
Andere Namen
  • E 161f
  • 4’,5’-Didehydro-4,5-retro-β,β-carotin-3,3’-dion
  • 3,3’-Dioxo-retro-β-carotin
Summenformel C40H50O2
Kurzbeschreibung

tiefrote lanzettartige Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 116-30-3[1]
PubChem 5281251
ChemSpider 4444663
Wikidata Q2479965
Eigenschaften
Molare Masse 562,83 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

219 °C (Vakuum)[1]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Eigenschaften Bearbeiten

Beim Rhodoxanthin handelt es sich um einen tiefroten in Fetten löslichen Feststoff. Es weist ein breites Farbspektrum von rot über rosa bis zu violett auf.[3] Rhodoxanthin zählt als eines der seltenen Carotinoide in retro-Konfiguration.[1]

Vorkommen Bearbeiten

Der Farbstoff ist in Blättern und Samenschalen von Bäumen, aber auch im Gefieder von Vögeln enthalten. Er kommt auch bei Fischen vor. Beispiele dafür sind die Samenbecher der Eibe (Taxus sp. und Taxus baccata) und die Federn der australischen Pflaumenfußtaube.[4] Es sammelt sich ebenfalls in den Beeren bestimmter Geisblattarten an (Lonicera sp.).[5]

Rechtliche Situation Bearbeiten

In der Europäischen Union sind die Lebensmittelzusatzstoffe gemäß Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 (Stand August 2021[6]) sowie in der Schweiz, gemäß der Zusatzstoffverordnung (ZuV) (Stand: Juli 2020[7]) aufgelistet. In der Europäischen Union und der Schweiz ist Rhodoxanthin seit 1994 nicht mehr als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen.[8][9]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h Eintrag zu Rhodoxanthin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 17. Mai 2022.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Roland Schex, Werner Bonrath, Christian Schäfer, Ralf Schweiggert: The impact of (E/Z)-isomerization and aggregation on the color of rhodoxanthin formulations for food and beverages. In: Food Chemistry. Band 332, 2020, S. 127370, doi:10.1016/j.foodchem.2020.127370.
  4. Eintrag zu Rhodoxanthin In: Online-Lexikon der Biologie. Abgerufen am 17. Mai 2022.
  5. John Royer, John Shanklin, Nathalie Balch-Kenney, Maria Mayorga, Peter Houston, René M. de Jong, Jenna McMahon, Lisa Laprade, Paul Blomquist, Timothy Berry, Yuanheng Cai, Katherine LoBuglio, Joshua Trueheart, Bastien Chevreux: Rhodoxanthin synthase from honeysuckle; a membrane diiron enzyme catalyzes the multistep conversion of β-carotene to rhodoxanthin. In: Science Advances. Band 6, Nr. 17, 2020, doi:10.1126/sciadv.aay9226, PMID 32426461, PMC 7176425 (freier Volltext).
  6. Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Lebensmittelzusatzstoffe in der konsolidierten Fassung vom 8. August 2021
  7. Verordnung des EDI über die zulässigen Zusatzstoffe in Lebensmitteln. (PDF) Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI), 1. Juli 2020, abgerufen am 20. Dezember 2020.
  8. Aufgenommen durch die Richtlinie 62/2645/EWG.
  9. Gestrichen, da nicht mehr in Richtlinie 94/36/EG genannt, die Richtlinie 62/2645/EWG ersetzt.