Oberdiebach

Gemeinde in Deutschland
(Weitergeleitet von Rheindiebach)

Oberdiebach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Bingen am Rhein hat. Seit 2002 ist Oberdiebach Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Wappen Deutschlandkarte
Oberdiebach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Oberdiebach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 2′ N, 7° 47′ OKoordinaten: 50° 2′ N, 7° 47′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Verbandsgemeinde: Rhein-Nahe
Höhe: 90 m ü. NHN
Fläche: 8,36 km2
Einwohner: 849 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 102 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55413
Vorwahl: 06743
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Gemeindeschlüssel: 07 3 39 044
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Koblenzer Straße 18
55411 Bingen am Rhein
Website: www.oberdiebach.de
Ortsbürgermeister: Bernhard Laudert
Lage der Ortsgemeinde Oberdiebach im Landkreis Mainz-Bingen
KarteBreitscheid (Hunsrück)BacharachManubachOberdiebachOberheimbachNiederheimbachWeiler bei BingenTrechtingshausenWaldalgesheimMünster-SarmsheimBingen am RheinIngelheim am RheinBudenheimGrolsheimGensingenHorrweilerAspisheimWelgesheimZotzenheimBadenheimSprendlingenSankt Johann (Rheinhessen)Wolfsheim (Gemeinde)OckenheimGau-AlgesheimAppenheimNieder-HilbersheimBubenheim (Rheinhessen)Ober-HilbersheimEngelstadtSchwabenheim an der SelzJugenheim in RheinhessenStadecken-ElsheimEssenheimOber-OlmKlein-WinternheimNieder-OlmSörgenlochZornheimBodenheimGau-BischofsheimHarxheimNackenheimLörzweilerMommenheim (Rheinhessen)HahnheimSelzenNiersteinOppenheimDienheimDexheimDalheim (Rheinhessen)KöngernheimFriesenheim (Rheinhessen)UndenheimUelversheimUelversheimLudwigshöheGuntersblumWeinolsheimDolgesheimEimsheimHillesheim (Rheinhessen)WintersheimDorn-DürkheimRhein-Lahn-KreisHessenMainzRhein-Hunsrück-KreisLandkreis Bad KreuznachDonnersbergkreisLandkreis Alzey-Worms
Karte
Blick auf Oberdiebach

Geographie Bearbeiten

Oberdiebach liegt im Mittelrheintal zwischen Koblenz und Mainz. Die nächstgelegene größere Stadt ist das ca. 10 Kilometer (Luftlinie) südwestlich gelegene Bingen am Rhein.

Ortsteile der Gemeinde sind Oberdiebach, Rheindiebach und Winzberg. Zudem gehören die Wohnplätze Petersackerhof und Schloss Fürstenberg zum Ort.[2]

Geschichte Bearbeiten

Die älteste erhaltene Erwähnung von Oberdiebach stammt von 893. 1220 errichtete der Kölner Kurfürst an der Grenze zu Kurmainz die Burg Fürstenberg. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[3] Von 1461 stammt die älteste erhaltene Erwähnung von Rheindiebach (Dyepach Ryne). 1689 zerstörten die Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg die Burg Fürstenberg. 1822 wurde der MGV „Eintracht“ gegründet, einer der ältesten Gesangvereine in Rheinland-Pfalz.

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Oberdiebach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

Jahr Einwohner
1815 663
1835 825
1871 797
1905 838
1939 876
1950 964
Jahr Einwohner
1961 918
1970 905
1987 935
2005 916
2022 849

Politik Bearbeiten

 
Oberdiebach: Fürstenberghalle und Gemeindeverwaltung

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Oberdiebach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]

Wahl CDU WG 1 WG 2 Gesamt
2019 9 3 12 Sitze
2014 9 3 12 Sitze
2009 8 4 12 Sitze
2004 3 7 2 12 Sitze
  • WG 1 = Wählergruppe Laudert
  • WG 2 = Wählergruppe Dr. Stelter

Bürgermeister Bearbeiten

Im Rahmen der Kommunalwahl 2019 wurde Bernhard Laudert mit 90,4 Prozent der Stimmen erneut direkt zum Ortsbürgermeister gewählt.[6]

Bauwerke Bearbeiten

 
Oberdiebach: Evangelische Pfarrkirche
 
Rheindiebach: Ortsbefestigung, Eckturm
  • im Ortsteil Oberdiebach die Pfarrkirche St. Mauritius (1414) mit Altarbild und eiserner Kanzel.
  • im Ortsteil Rheindiebach die Burgruine Fürstenberg und
  • der halbe Turm, ehemals Teil der gotischen Ortsbefestigung. Große Teile der Ortsbefestigung und Teile des Turmes fielen dem Ausbau der Bundesstraße 9 in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Opfer.
  • südöstlich von Oberdiebach befindet sich der Sender Lorch (Rheingau).

Söhne Oberdiebachs Bearbeiten

Wirtschaft Bearbeiten

Oberdiebach ist wirtschaftlich durch den Weinbau geprägt. Der Weinbau in Kaub gehört innerhalb des Anbaugebiets Mittelrhein zum Bereich Loreley. Die Einzellagen sind der Oberdiebacher Rheinberg[7], der Oberdiebacher Fürstenberg[8], der Oberdiebacher Kräuterberg[9] und der Oberdiebacher Bischofshub[10]. Der Tourismus spielt eine kleine, aber ausbaufähige Rolle. Nicht nur um den Tourismus zu fördern, sondern auch die eigene Identität als Ort wurden alte Traditionen wiederbelebt. So entstand neu die Zunft der Weinschröter, die in alter Zeit für den Transport der schweren und wertvollen Weinfässer zuständig waren und heute alte Traditionen pflegt.

Verkehr Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Oberdiebach – Sammlung von Bildern
  • Ortsgemeinde Oberdiebach
  • Zur Geschichte von Oberdiebach. Website „regionalgeschichte.net“ des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e. V.
  • Bild von Rheindiebach aus: J. F. Dielmann, A. Fay, J. Becker (Zeichner): F. C. Vogel’s Panorama des Rheins: Ansichten des rechten und linken Rheinufers von Mainz bis Coblenz. Lithographische Anstalt F. C. Vogel, Frankfurt 1833

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 160 (PDF; 2,6 MB).
  3. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen Abgerufen am 29. Juli 2019
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Direktwahlen der Orts- und Stadtbürgermeister Abgerufen am 29. Juli 2019
  7. Oberdiebacher Rheinberg - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 26. Januar 2024.
  8. Oberdiebacher Fürstenberg - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 26. Januar 2024.
  9. Oberdiebacher Kräuterberg - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 26. Januar 2024.
  10. Oberdiebacher Bischofshub - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 26. Januar 2024.