Ray Parker, Jr.

US-amerikanischer Gitarrist, Komponist und Produzent
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Ray Erskine Parker, Jr. (* 1. Mai 1954 in Detroit) ist ein US-amerikanischer Gitarrist, Komponist und Musikproduzent. Seinen Ruhm verdankt er größtenteils der Titelmusik zum Film Ghostbusters – Die Geisterjäger.

Ray Parker, Jr. (2013)

Musikalischer Werdegang Bearbeiten

Frühe 1970er Jahre Bearbeiten

Bereits mit 16 Jahren war Ray Parker jr. in Detroit bei Aufnahmen von Tamla-Motown als Studiomusiker tätig. Mitte der 1970er Jahre war er als Sideman Musiker in Barry Whites „Love Unlimited Orchestra“. 1976 trat er auf dem Newport Jazz Festival mit Herbie HancocksHeadhunters“ auf (Album V.S.O.P.). 1977 gründete er die R&B-Band „Raydio“. Außerdem schrieb Parker Stücke für und arbeitete mit der Band Rufus, Chaka Khan, Stevie Wonder, Leon Haywood, The Temptations, The Spinners, Rhythm Heritage sowie Gladys Knight and the Pips.

Raydio Bearbeiten

Die Gruppe Raydio, gegründet 1977, bestand – neben Parker – aus Vincent Bohnam, Jerry Knight, und Arnell Carmichael. Sie landeten ihren ersten großen Hit mit Jack and Jill von ihrem Album Raydio (1978, Arista Records). Der Song schaffte es auf Platz 8 der US-Charts und bekam dafür eine Goldene Schallplatte. Ihr nächstes erfolgreiches Stück, You Can’t Change That vom Album Rock On (1979) erreichte Platz 9 der US-Charts.

Die Gruppe benannte sich 1980 um in „Ray Parker Jr. and Raydio“ und veröffentlichte schließlich noch zwei weitere Alben, Two Places at the Same Time (1980) und A Woman Needs Love (1981). In den 1980er Jahren hatten Ray Parker Jr. and Raydio noch zwei Top-40-Hits (Two Places at the Same Time und That Old Song). Ihr letzter und gleichzeitig größter Hit, A Woman Needs Love (1981), erreichte sogar für zwei Wochen Platz 1 der R&B-Charts und Platz 4 der Pop-Charts.

Soloarbeit und Ghostbusters Bearbeiten

 
Ray Parker, Jr. (1984)

Nachdem sich die Gruppe Raydio 1981 aufgelöst hatte, führte Ray Parker Jr. seine Solokarriere weiter und veröffentlichte sechs Top-40-Hits, darunter auch das Lied Ghostbusters. Der Titelsong zum gleichnamigen Erfolgsfilm (1984) mit Bill Murray und Dan Aykroyd hielt sich drei Wochen lang auf Platz eins der US-Charts und brachte Parker eine Oscar-Nominierung für den besten Filmsong ein, den jedoch Stevie Wonder für I Just Called to Say I Love You erhielt. Dafür bekam die Instrumentalversion des Songs einen Pop-Grammy.

Nils Landgren Funk Unit Bearbeiten

Nach 2005 arbeitete Ray Parker Jr. mit dem schwedischen Jazzposaunisten Nils Landgren zusammen und spielte zunächst als Studiogitarrist auf einem Album von Landgren und Joe Sample mit dem Titel Creole Love Call, das in Deutschland den ersten Platz der Jazzcharts erreichte und aufgrund seiner Verkäufe mit dem German Jazz Award ausgezeichnet wurde.

2007 war Ray Parker Jr. als Gitarrist und Sänger Bandmitglied in Landgrens Band, der Nils Landgren Funk Unit. Sie nahmen gemeinsam das Album Licence to Funk auf, das 2007 erschien. Im Herbst 2007 war Ray Parker Jr. mit der Nils Landgren Funk Unit auf Tournee in Deutschland.

Film Bearbeiten

Ray Parker, Jr. hatte 1974 einen kurzen Gastauftritt als Gitarrist im Film Uptown Saturday Night. 1987 spielte er in dem Actionfilm Terror Night – Hochhaus in Angst (Enemy Territory) die Hauptrolle des Fahrstuhltechnikers Will.

Fernsehen Bearbeiten

Im November 2022 nahm Ray Parker, Jr. als Sir Bug a Boo an der achten Staffel der US-amerikanischen Version von The Masked Singer teil, in der er den vierten Platz erreichte.[1]

Persönliches Bearbeiten

Seit 1994 ist er verheiratet und hat vier Söhne.[2] 2014 erhielt Parker für seine musikalischen Beiträge einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.[3]

Diskografie Bearbeiten

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US   R&B
als Raydio
1978 Raydio US27
 
Gold

(23 Wo.)US
R&B8
(24 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 1978
1979 Rock On US45
 
Gold

(30 Wo.)US
R&B4
(32 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: März 1979
1980 Two Places at the Same Time US33
 
Gold

(21 Wo.)US
R&B6
(26 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: März 1980
1981 A Woman Needs Love US13
 
Gold

(26 Wo.)US
R&B1
(29 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 11. April 1981
als Ray Parker Jr.
1982 The Other Woman US11
 
Gold

(27 Wo.)US
R&B1
(28 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 1982
1983 Woman Out of Control US45
(23 Wo.)US
R&B18
(24 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 1983
1985 Sex and the Single Man US65
(13 Wo.)US
R&B48
(12 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 27. Juni 1985
1987 After Dark UK40
(7 Wo.)UK
US86
(9 Wo.)US
R&B27
(24 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 25. August 1987
1991 I Love You Like You Are R&B97
(3 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 25. Juni 1991
2005 Creole Love Call DE
 
Platin (German Jazz Award)
DE
Erstveröffentlichung: 2005
mit Nils Landgren
2006 I’m Free!
Erstveröffentlichung: 2006
2017 Unbreakable DE91
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 30. Juni 2017
mit Nils Landgren Funk Unit

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ray Parker, Jr. – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Michael Schneider: ‘The Masked Singer’ Reveals Identities of the Scarecrow and Sir Bugaboo: Here’s Who They Are. In: Variety. 23. November 2022, abgerufen am 24. November 2022 (englisch).
  2. Ray Parker Jr. auf radioswissjazz.ch/
  3. Andrew Barker: Ray Parker Jr. Receives Star on Hollywood Walk of Fame. In: Variety. 7. März 2014, abgerufen am 20. Juli 2014.