Rathewalde

Ortsteil von Hohnstein

Rathewalde ist ein Ortsteil von Hohnstein im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Zur Ortschaft Rathewalde gehören daneben die Ortsteile Zeschnig und Hohburkersdorf.

Rathewalde
Stadt Hohnstein
Koordinaten: 50° 59′ N, 14° 5′ OKoordinaten: 50° 59′ 0″ N, 14° 4′ 32″ O
Höhe: 300 m ü. NN
Fläche: 5,59 km²
Einwohner: 482 (9. Mai 2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1994
Postleitzahl: 01848
Vorwahl: 035975
Karte
Lage von Rathewalde in Hohnstein
Ansicht von Rathewalde um 1830
Ansicht von Rathewalde um 1830

Geographie Bearbeiten

Rathewalde liegt östlich der sächsischen Landeshauptstadt Dresden im Norden der Sächsischen Schweiz. Es befindet sich im Nordosten des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Das Waldhufendorf liegt knapp südlich der Lausitzer Verwerfung, die die Grenze zwischen dem Lausitzer Granitmassiv im Norden und dem Elbsandsteingebirge im Süden bildet. Die Ortslage Rathewalde befindet sich in der Talwanne des Grünbaches am oberen Ausgang des Amselgrundes, rund zwei Kilometer westlich von Hohnstein.

Der größte Teil der Flur liegt auf der flachwelligen Rathewalder Randebenheit, auf der sich Elbeflussschotter der Frühelsterkaltzeit und pleistozäne Kiesmoränenreste finden lassen. Der größte Teil ist von weichselkaltzeitlichem Lößlehm bedeckt. Im äußersten Westen der Flur hat Rathewalde Anteil am Nationalpark Sächsische Schweiz. Randbereiche der Gemarkung, insbesondere die Hanglagen im Süden und Westen der Flur, sind bewaldet. Ein großer Teil der 559 Hektar umfassenden Flur wird landwirtschaftlich genutzt.

Im Osten und Südosten grenzt die Gemarkung Hohnstein an, zu der auch der Amselgrund gehört. Benachbarte Hohnsteiner Ortsteile sind außerdem Zeschnig im Nordosten und Hohburkersdorf im Norden. Im Nordwesten grenzt Stürza an, ein Ortsteil von Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Die Wälder westlich und südwestlich bis an den Rand des Amselgrunds gehören zur Gemeinde und Gemarkung Lohmen, darunter auch die Felsformation Bastei. Nächster Ort in südlicher Richtung ist Kurort Rathen, in südwestlicher Richtung Stadt Wehlen. Westlich benachbart ist außerdem der Lohmener Ortsteil Uttewalde.

Dobra Hohburkersdorf Zeschnig
Lohmen   Hohnstein
Uttewalde Rathen Waitzdorf

Tourismus Bearbeiten

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Die wichtigste Straße in Rathewalde ist die Hohnsteiner Straße, die als Staatsstraße 165 Lohmen mit Hohnstein verbindet. Von ihr zweigt die Straße Zum Amselgrund ab, die den Rathewalder Dorfkern erschließt. Auch die Ziegenrückenstraße, die als Staatsstraße 163 von Hohburkersdorf in den Bad Schandauer Ortsteil Waltersdorf führt, verläuft teils über Rathewalder Flur. Rathewalde ist an das Busnetz des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (RVSOE) angeschlossen.

Durch Rathewalde führt ein Wanderweg mit blauer Streifenmarkierung von Rathen zum Hohburkersdorfer Rundblick. Am Dorfteich befindet sich zum Rasten eine ausreichende Anzahl an Bänken.

In Rathewalde ist eine kleine Kneipp-Anlage (Wassertretbecken nach Sebastian Kneipp) vorhanden.

Am nördlichen Ortsende befindet sich ein kleiner Platz mit Informationen zu Gesteinen.

Baudenkmale, Sehenswürdigkeiten und Fotografien Bearbeiten

 
Dorfkirche
 
Rathewalder Mühle
 
Dorfteich in Rathewalde

Dorfkirche Bearbeiten

Zu den Sehenswürdigkeiten von Rathewalde zählt die evangelische Dorfkirche. Das heutige Gebäude wurde 1860 erbaut, nachdem ein Vorgänger 1689 durch Brand zerstört worden war. Restaurierungen erfolgten in den Jahren 1971/72 (dabei Entfernung der Emporen) und 1987/88. Das Bauwerk ist ein verputzter Bruchsteinbau mit Dreiachtelschluss, der von Korbbogenfenstern erhellt wird. Ein Walmdach mit hohem Dachreiter und Wetterfahne mit der Jahreszahl 1891 schließt das Bauwerk ab. Das flachgedeckte Innere hat im Westen eine eingeschossige Empore und eine moderne Ausstattung. Zwei farbige Glasmalereien an der Ostseite sind auf das Jahr 1903 datiert und zeigen Geburt und Kreuzigung Jesu Christi.[2]

Mühle Bearbeiten

Die Rathewalder Mühle ist ein Wohnmühlenhaus von 1794, der Rest der ehemaligen Schneidemühle und sogenannte »Bofe« (auch »Türmchen« genannt), dazu das Gästehaus (Pension) »Waldesruh« sowie zwei Mühlsteine der Felsenmühle. Einige Fotos von der Rathewalder Mühle wurden bereits zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs erstellt. In der Zwischenkriegszeit hat der Fotograf Walter Hahn mehrere Fotografien von Rathewalde inklusive einiger Luftbilder erstellt. Diese sind in der Deutschen Fotothek verfügbar.

Literatur Bearbeiten

  • Gebiet Königstein, Sächsische Schweiz (= Werte der deutschen Heimat. Band 1). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1957, S. 44 f.
  • Gunter Förster: 520 Jahre Rathewalde. 1501 - 2021 Beiträge zur frühen Geschichte und dem Leben der Landbevölkerung. Rathewalde 2021
  • Alfred Meiche: Historisch-topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna. Dresden 1927 (ND Sebnitz 1991). (Digitalisat)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rathewalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Rathewalde im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  • Rathewalde auf der Website der Stadt Hohnstein

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bevölkerung, Haushalte, Familien sowie Gebäude und Wohnungen am 9. Mai 2011 nach Gemeindeteilen. (PDF; 770 KB) In: Kleinräumiges Gemeindeblatt Zensus 2011. Statistisches Landesamt Sachsen, abgerufen am 3. Oktober 2016.
  2. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen I. Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 743.