Rangersdorf

Gemeinde im Bezirk Spittal an der Drau, Kärnten

Rangersdorf ist eine Gemeinde mit 1690 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten.

Rangersdorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Rangersdorf
Rangersdorf (Österreich)
Rangersdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Spittal an der Drau
Kfz-Kennzeichen: SP
Fläche: 84,27 km²
Koordinaten: 46° 52′ N, 12° 58′ OKoordinaten: 46° 51′ 49″ N, 12° 57′ 53″ O
Höhe: 864 m ü. A.
Einwohner: 1.690 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 20 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9833
Vorwahlen: 0 48 23
Gemeindekennziffer: 2 06 31
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Nr. 40
9833 Rangersdorf
Website: www.gemeinde-rangersdorf.at
Politik
Bürgermeister: Josef Kerschbaumer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(15 Mitglieder)
6
4
5
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Rangersdorf im Bezirk Spittal an der Drau
Lage der Gemeinde Rangersdorf im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)Bad KleinkirchheimBaldramsdorfBerg im DrautalDellach im DrautalFlattachGmünd in KärntenGreifenburgGroßkirchheimHeiligenblut am GroßglocknerIrschenKleblach-LindKrems in KärntenLendorfLurnfeldMallnitzMaltaMillstatt am SeeMörtschachMühldorfOberdrauburgObervellachRadentheinRangersdorfReißeckRennweg am KatschbergSachsenburgSeeboden am Millstätter SeeSpittal an der DrauStallSteinfeld (Kärnten)TrebesingWeißenseeWinklernKärnten
Lage der Gemeinde Rangersdorf im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Die Ortsteile Witschdorf, Rangersdorf und Tresdorf von der Hatzalm aus gesehen
Die Ortsteile Witschdorf, Rangersdorf und Tresdorf von der Hatzalm aus gesehen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Rangersdorf liegt im Mölltal zwischen dem zur Goldberggruppe zählenden Zellinkopf (2597 m) und der südlich gelegenen Kreuzeckgruppe mit den hier einmündenden Tälern (Gräben) des Lamnitzbaches und des Zleinitzbaches. Besiedelt sind vorwiegend die hochwassersicheren Terrassen im Mündungsbereich der großen Nebenbäche (Ortschaften Lamnitz und Lainach) und Verebnungen im nördlichen Hang des Mölltales (in aufsteigender Höhenlage: Rangersdorf, Tresdorf, Lobersberg).

Fast die Hälfte der Fläche ist Wald, rund ein Drittel liegt im alpinen Bereich.[1]

Gemeindegliederung Bearbeiten

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Rangersdorf ist in die drei Katastralgemeinden Lainach, Rangersdorf und Tresdorf gegliedert, das Gemeindegebiet umfasst folgende neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Lainach (437)
  • Lamnitz (126)
  • Lobersberg (183)
  • Plappergassen (57)
  • Rangersdorf (381)
  • Tresdorf (276)
  • Wenneberg (44)
  • Witschdorf (179)
  • Zladisch (7)

Nachbargemeinden Bearbeiten

Mörtschach
Winklern   Stall
Nikolsdorf (LZ) Oberdrauburg   Irschen Dellach im Drautal

Geschichte Bearbeiten

Bereits im 7. Jahrhundert ließen sich slawische Stämme am Westhang der Goldberggruppe nieder. Die „Villa Routkerasdorf“ wurde in einem Tauschvertrag des Freisinger Bischofs aus den Jahren zwischen 1006 und 1039 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von der oberhalb des Ortes gelegenen Rangsburg ab. Diese wurde 1292 von den Görzer Grafen zusammen mit der Feste Stall zerstört und anschließend nicht mehr aufgebaut.

Im ausgehenden Mittelalter war Rangersdorf ein bekannter Gold-, Silber- und Kupferbergbauort. Das heutige Gemeindegebiet wurde fast sechs Jahrhunderte von der jeweiligen Herrschaft von Stall verwaltet. 1850 wurde die Gemeinde Rangersdorf gegründet, die seither lediglich 1964 kleinere Gebietskorrekturen gegenüber Stall erfahren hat.

Bevölkerung Bearbeiten

Nach der Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Rangersdorf 1805 Einwohner, davon besitzen 97 % die österreichische und 1 % die deutsche Staatsbürgerschaft.

Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 95,9 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 1,4 %. Als konfessionslos bezeichnen sich 1,3 %.[3]

 
Wallfahrtskirche Marterle
 
Pfarrkirche

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die Wallfahrtskirche Marterle ist eine in 1861 m Seehöhe am Südhang der Sadniggruppe gelegene Kapelle. Ihr Name rührt von einem Kreuz, das vor ihrem Bau an ihrer Stelle gestanden hat. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kapelle durch einen Neubau ab 1904, der zwei Jahre später mit der Weihe abgeschlossen wurde.
  • Die spätgotische Pfarrkirche von Rangersdorf besaß den ältesten Flügelaltar Kärntens (1425, heute im Diözesanmuseum Klagenfurt).
  • Die spätgotische, später barockisierte Filialkirche von Lainach besitzt einen Hochaltar von etwa 1670. Sie ist der heiligen Margareta geweiht.
  • In Lainach befindet sich die eisen-, schwefel- und radonhaltige Margarethenquelle.
  • Der wuchtige Wasserfall des Lamnitzbaches (Zlapp, Name slawischen Ursprungs) liegt in einer schwer zugänglichen Schlucht oberhalb von Lamnitz.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Neben der traditionell dominierenden Landwirtschaft sind der Tourismus, das Baugewerbe und einige Klein- und Mittelbetriebe des Maschinen- und Anlagenbaues wichtige Wirtschaftsfaktoren.

Wirtschaftssektoren Bearbeiten

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[7] 2011 2001 2021[7] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 38 141 156 43 56 49
Produktion 23 21 16 235 272 292
Dienstleistung 57 50 37 158 139 133

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Verkehr Bearbeiten

Durch das Gemeindegebiet führt die Mölltal Straße (B 106), die Rangersdorf mit den Nachbargemeinden Winklern und Stall verbindet. Eine Bahnverbindung nach Rangersdorf gibt es nicht, die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Lienz bzw. Mallnitz oder Spittal.

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat von Rangersdorf hat 15 Mitglieder.

Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 2021 Josef Kerschbaumer (ÖVP)[10]

  • Bürgermeister von 1997 bis 2021 war Franz Zlöbl (ÖVP)[11]

Wappen Bearbeiten

Die Blasonierung des Wappens von Rangersdorf lautet: In Blau auf silbernem Dreiberg die silberne Kirche des Marterle, rechts oben von einer goldenen Blüte des Holunder-Knabenkrautes beseitet.[12]

Zentral ist die Westfassade der Wallfahrtskirche „Marterle“ dargestellt, im Schildfuß des Wappens wird mit einem Dreiberg die Gebirgslage der Gemeinde zum Ausdruck gebracht. Als heraldisches Beizeichen wurde eine heimische Orchideenart, das Holunder-Knabenkraut (Dactylorhiza sambucina) im Volksmund auch als „Adam und Eva“ bezeichnet, ausgewählt. Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 23. Juli 1978 verliehen, die Fahne ist Blau-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rangersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Rangersdorf, Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Oktober 2020.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Statistik Austria, Volkszählung, Demografische Daten. 15. Mai 2001, abgerufen am 2. März 2019.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Rangersdorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. Oktober 2023.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Rangersdorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. Oktober 2023.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Rangersdorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. Oktober 2023.
  7. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Rangersdorf. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 23. März 2021.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Rangersdorf. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 23. März 2021.
  10. Wahlergebnis Bürgermeisterwahl 2021 in Rangersdorf. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 23. März 2021.
  11. Rangersdorf bekommt neuen Chef. 9. Februar 2021, abgerufen am 23. März 2021.
  12. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 224