Rancate

Dorf und ehemalige Gemeinde in Mendrisio im Kanton Tessin, Schweiz

Rancate war bis zum 4. April 2009 eine politische Gemeinde im Kreis Riva San Vitale, im Bezirk Mendrisio des Kantons Tessin in der Schweiz. Heute ist der Ort Teil der Gemeinde Mendrisio.

Rancate
Wappen von Rancate
Wappen von Rancate
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Mendrisiow
Kreis: Kreis Riva San Vitale
Gemeinde: Mendrisioi2
Postleitzahl: 6862
UN/LOCODE: CH RCT
Koordinaten: 718814 / 81135Koordinaten: 45° 52′ 17″ N, 8° 58′ 7″ O; CH1903: 718814 / 81135
Höhe: 352 m ü. M.
Fläche: 2,29 km²
Einwohner: 1567 (31. Dezember 2023)
Einwohnerdichte: 684 Einw. pro km²
Website: www.rancate.ch
Rancate
Rancate

Rancate

Karte
Karte von Rancate
Karte von Rancate
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Rancate, Dorfeingang

Geographie Bearbeiten

 
Werner Friedli: Rancate, historisches Luftbild (1946)
 
Kantonale Pinakothek Giovanni Züst: Giovanni Serodine: Madonna dei Mercedari

Der Ort liegt rund zehn Kilometer nordwestlich von Chiasso nahe der schweizerisch-italienischen Grenze. Durch den Ort fließt der Laveggio.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde 1190 als Rancade erstmal erwähnt. Siedlungsspuren gehen bis auf das Altertum zurück. Im Mittelalter gehörte das Dorf zur Grafschaft Seprio und war vielleicht schon Ende des 13. Jahrhunderts eine Gemeinde, wird jedoch erstmals 1335 als solche erwähnt. 1798 trat es der kurzlebigen Republik Riva San Vitale bei. 1528 trennte sich das Dorf von der Pieve Riva San Vitale.[1]

Gemeindefusion Bearbeiten

Am 25. November 2007 wurde die Fusion der Gemeinden Arzo, Capolago, Genestrerio, Mendrisio, Rancate und Tremona von deren Stimmberechtigten gutgeheissen. Sie haben sich per 5. April 2009 zur neuen Gemeinde Mendrisio zusammengeschlossen.

Bevölkerung Bearbeiten

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1591 1643 1702 1769 1801 1850 1900 1950 2000[2] 2007 2018[3]
Einwohner 250 292 390 507 463 634 717 753 1353 1453 1600

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[4]

  • Pfarrkirche Santo Stefano aus dem 18. Jahrhundert[5]
  • Säule mit Statue des Heiligers Stefanus[5]
  • Altes Pfarrhaus (seit 1967 Kantonale Pinakothek Giovanni Züst)[6][7], u. a. bewahrt den Öltafel Santo Stefano davanti ai giudici del Sinedrio Werk (um 1525) des Malers Francesco De Tatti (* um 1490 in Varese; † vor 13. Januar 1532 ebenda)[8] den Gemälde Madonna dei Mercedari des Malers Giovanni Serodine und den Fresko Sibilla (1855) des Malers Antonio Rinaldi aus Tremona[5]
  • Friedhofskapelle mit Fresko Anime purganti des Malers Antonio Rinaldi[5]
  • Kirche San Giuseppe (römische Grabmäler in der Nähe) erbaut im 16. Jahrhundert mit Fresken an der Fassade; im Innenraum Marmoraltar und verschiedene Gemälde[5]
  • Oratorium San Giovanni Battista im Ortsteil Pizzuolo, mit Fresken des Malers Francesco Antonio Giorgioli[5]
  • Villa Züst (ehemalige Pinakothek)[5]
  • Alter Palast Della Croce dann Borsotti im Ortsteil Cantone[5]
  • Faktorei della Tana[5].

Sport Bearbeiten

  • Football Club Rancate[9]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rancate – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stefania Bianchi: Rancate. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29. Dezember 2016.
  2. Stefania Bianchi: Rancate. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29. Dezember 2016.
  3. Bevölkerung Rancate Ende 2018
  4. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento des Originals vom 29. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bak.admin.ch, Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  5. a b c d e f g h i Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 423–425.
  6. Kantonale Pinakothek Giovanni Züst (italienisch) auf ti.ch/decs/dcsu
  7. La Pinacoteca cantonale Giovanni Züst di Rancate (italienisch) auf lanostrastoria.ch/entries/
  8. Giovanni Agosti: Jacopo Stoppa: Il Rinascimento nelle terre ticinesi 2. Dal territorio al museo. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2018, S. 26–33.
  9. Football Club Rancate auf football.ch/ftc/Club-FTC.asp