Ralph Lewin (Politiker)

Schweizer Politiker und Ökonom

Ralph Lewin (* 21. Mai 1953 in Basel; heimatberechtigt in Basel und Neckertal) ist ein Schweizer Politiker (SP), Ökonom und Verbandsfunktionär. Er war von 1997 bis 2008 Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt, und von 2010 bis 2017 amtete Lewin als Verwaltungsratspräsident der Bank Coop (heute Bank Cler). Von 2020 bis März 2024 war er Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds.

Ausbildung und Beruf Bearbeiten

Lewin studierte von 1972 bis 1977 Soziologie und Nationalökonomie an der Universität Basel und absolvierte Praktika in Maribor und Den Haag. Von 1977 bis 1980 war er Assistent mit Schwerpunkt Wirtschaftspolitik an der Universität Basel, 1981 promovierte er zum Dr. rer. pol.

Von 1981 bis 1984 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Von 1984 bis 1986 gehörte Lewin der Schweizer Delegation bei der OECD an. Von 1986 bis 1997 war er Präsident des Verbandes öffentlicher Krankenkassen der Schweiz, Direktor der Öffentlichen Krankenkasse Basel (ÖKK) und anschliessend deren Verwaltungsratspräsident. Von 2009 bis 2011 war er Präsident des Stiftungsrates der Nachfolgeorganisation Sympany.[1] Von 2010 bis 2017 war er Verwaltungsratspräsident der damaligen Bank Coop. Des Weiteren ist er Mitglied im Bankrat der Basler Kantonalbank (Mehrheitsaktionärin der Bank Coop), Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrt und Hafenwirtschaft (SVS) und der JM Jüdische Medien AG (Herausgeberin der Wochenzeitung tachles). Er ist Verwaltungsratsmitglied der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK).[2][3]

Politik Bearbeiten

Ralph Lewin trat 1978 der SP bei. 1995 wurde er Mitglied des Parteivorstandes der SP Basel-Stadt. Im Dezember 1996 wurde Lewin in den Basler Regierungsrat gewählt, 2000 und 2004 wurde er im Amt bestätigt. Er stand dem Wirtschafts- und Sozialdepartement (ab 2007: Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt) vor. Lewin war Regierungspräsident der Jahre 2000 und 2005. Bei den Regierungsratswahlen 2008 trat er zusammen mit Parteigenossin Barbara Schneider nicht mehr an. Als Nachfolger wurden Hans-Peter Wessels und Christoph Brutschin gewählt.

Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund Bearbeiten

Am 18. Oktober 2020 wurde Ralph Lewin in einer Kampfkandidatur[4] gegen Ralph Friedländer, den Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Bern, mit 45 von 85 gültigen Stimmen der anwesenden Delegierten in geheimer Wahl als Nachfolger von Herbert Winter, der dieses Amt zwölf Jahre bekleidet hatte, zum Präsidenten des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds gewählt.[5] Friedländer wurde anschließend zum Vizepräsidenten des SIG gewählt. Im März 2024 trat Ralph Lewin von diesem Amt zurück, es ist eine Rochade (Präsidentschaft/Vizepräsidentschaft) mit Ralph Friedländer geplant.

Privates Bearbeiten

Lewin ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder (* 1981, * 1985) und lebt mit seiner Frau in Basel.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Zweite Amtszeit für den Sympany Stiftungsrat. (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) Medienmitteilung vom 17. November 2011
  2. Lebenslauf Ralph Lewin (Memento vom 28. Juli 2016 im Internet Archive) auf der Website der Bank Coop
  3. Mandate von Ralph Lewin (Memento vom 9. Januar 2014 im Internet Archive) auf infocube.ch
  4. Dies war zugleich die erste Kampfkandidatur in der 116-jährigen Geschichte des SIG.
  5. Michael Meier: Der neue Chef fordert mehr Sicherheit für jüdische Gemeinden. In: Tages-Anzeiger. 19. Oktober 2020, abgerufen am 22. Oktober 2020.