Quinn Simmons

US-amerikanischer Radrennfahrer

Quinn Simmons (* 8. Mai 2001 in Durango, Colorado) ist ein US-amerikanischer Radrennfahrer.

Quinn Simmons
Quinn Simmons (2022)
Quinn Simmons (2022)
Zur Person
Geburtsdatum 8. Mai 2001
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Disziplin Straße
Körpergröße 182 cm
Renngewicht 72 kg
Zum Team
Aktuelles Team Lidl-Trek
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
2018–2019 LUX cycling team
Internationale Team(s)
2020– Lidl-Trek
Wichtigste Erfolge
UCI-Straßen-Weltmeisterschaften
Junioren-Weltmeister Straßenrennen – 2019
Letzte Aktualisierung: 17. Januar 2024

Sportlicher Werdegang Bearbeiten

Seine sportliche Laufbahn begann Quinn Simmons beim Skibergsteigen. Bei der Weltmeisterschaft im Skibergsteigen 2017 gewann er die Bronzemedaille im Sprint in der Klasse der Cadetten (15–17 Jahre).[1]

2018 startete Quinn Simmons als Radsportler sowohl bei Rennen auf der Straße als auch auf dem Mountainbike und wurde US-amerikanischer Junioren-Meister im Straßenrennen und auf dem Mountainbike in der Disziplin Cross-country.[2] Zudem wurde er Dritter der Junioren Ausgabe von Gent–Wevelgem (Grote Prijs André Noyelle) und gewann eine Etappe der Saarland Trofeo, bei der er sich auch die Punktewertung sicherte. Am Ende der Saison sicherte er sich die Bergwertung der Ronde des Vallées. Im Jahr 2019 wechselte er komplett auf die Straße, wo er zahlreiche Erfolge einfahren konnte. Nach Platz drei im Vorjahr gewann er die Junioren Ausgabe von Gent–Wevelgem und holte drei Etappensiege sowie den Gesamtsieg bei der SPIE Internationale Juniorendriedaagse. Bei der Tour du Pays de Vaud holte er einen Etappensieg und die Punktewertung und dominierte im Anschluss den Grand Prix Rüebliland, wo er zwei der vier Etappen gewann und nie schlechter als Zweiter wurde. Nachdem er die Gesamtwertung der Schweizer Nachwuchsrundfahrt für sich entschieden hatte, war er auch beim Keizer der Juniores in Belgien erfolgreich und gewann eine Etappe, die Bergwertung und die Gesamtwertung. Als US-amerikanischer Junioren-Meister im Einzelzeitfahren belegte er im Zeitfahrbewerb der Straßenweltmeisterschaften den vierten Rang in der Klasse der Junioren. Im anschließenden Straßenrennen setzte er sich rund 30 Kilometer vor dem Ziel von den restlichen Fahrern ab und krönte sich zum ersten US-amerikanischen Junioren-Weltmeister seit dem Jahr 1991.[3] Daraufhin erhielt er als jüngster Fahrer einen Vertrag beim UCI World Team Trek-Segafredo für die ersten zwei Jahre im Erwachsenenbereich.[4]

In der Saison 2020 belegte Simmons in seinem ersten UCI-WorldTour-Wettbewerb, der Polen-Rundfahrt, den 16. Rang in der Gesamtwertung und wurde im folgenden WorldTour-Rennen, der Bretagne Classic Ouest-France, Sechster. Bei der Tour de Hongrie wurde er Zweiter der Gesamtwertung. Seine ersten internationalen Elitesiege war der Gesamterfolg und ein Etappensieg bei der Tour de Wallonie 2021, einer Rundfahrt der UCI ProSeries. Weiters gab Simmons im Jahr 2021 sein Grand Tour-Debüt im Rahmen der Vuelta a España. Auf der 19. Etappe wurde er Dritter im Sprint aus der Ausreißergruppe und belegte schlussendlich den 124. Gesamtrang. Im Jahr 2022 zeigte Simmons mit Rang sieben bei der Strade Bianche auf. Nachdem er die Bergwertungen von Tirreno–Adriatico und der Tour de Suisse gewonnen hatte, ging er bei der Tour de France 2022 an den Start, die er auf Platz 66 abschloss. Am Ende der Saison wurde er in Achter der ersten Maryland Cycling Classic. Im Jahr 2023 gewann Quinn Simmons bei seinem ersten Saisonrennen, der Vuelta a San Juan Internacional eine Etappe und belegte den 10. Gesamtrang. Bei der Tour de Suisse 2023 absolvierte er die Abfahrt des Albulapass hinter dem Schweizer Gino Mäder und sah als dieser von der Straße abkam und tags drauf im Krankenhaus verstarb. Simmons verließ daraufhin die Rundfahrt und reiste in seine Heimat zurück, unentschlossen ob er seine Karriere fortsetzen sollte.[5] In den USA gewann er im Anschluss das Straßenrennen der nationalen Meisterschaften und kehrte wenig später nach Europa zurück um die Tour de France 2023 zu bestreiten. Auf der 5. Etappe kam Simmons zu Sturz und verließ die Frankreich-Rundfahrt im Vorfeld der 9. Etappe.[6]

Suspendierung Bearbeiten

Im September 2020 wurde Simmons von seinem Team Trek-Segafredo suspendiert. Die Mannschaft teilte mit, dass er auf Twitter „spaltende, aufwieglerische und schädliche“ Kommentare bezüglich US-Präsident Donald Trump und der bevorstehenden Präsidentschaftswahl abgegeben habe, die das Team nicht trage. Dabei betonte er seine Unterstützung für Trump und schloss mit einem Emoji, das eine dunkelhäutige Hand zeigt. Dies wurde als ablehnende Haltung zur Black-Lives-Matter-Bewegung verstanden.[7][8][9] Am Tag darauf entschuldigte sich Simmons für seinen Tweet. Er sei gegen Rassismus und habe sich nicht rassistisch äußern wollen.[10] Die Suspendierung wurde im November 2020 durch das Team aufgehoben.[11]

Erfolge Bearbeiten

2018
  • eine Etappe und Punktewertung Saarland Trofeo
  •   US-amerikanischer Junioren-Meister – Straßenrennen
  •   US-amerikanischer Junioren-Meister – Cross-country (MTB)
  • Bergwertung Ronde des Vallées
2019
2021
2022
2023

Grand Tours Bearbeiten

Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Quinn Simmons – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. WM in Italien - Das Sprintrennen. In: skimo.at. 28. Februar 2017, abgerufen am 17. Februar 2021.
  2. USA National Championships - XCO - END. In: mtbcrosscountry.com. Abgerufen am 18. Februar 2021 (englisch).
  3. Zach Nehr: Power Analysis: Quinn Simmons's world championship ride in Yorkshire. In: Velo. 2. Oktober 2019, abgerufen am 17. Januar 2024 (amerikanisches Englisch).
  4. In Evenepoels Spuren: Simmons wird mit 18 Jahren Profi. In: radsport-news.com. 29. September 2019, abgerufen am 1. Oktober 2020.
  5. Andrew Hood: How Quinn Simmons Nearly Quit Racing After Gino Mäder's Tragic Death. In: Velo. 8. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024 (amerikanisches Englisch).
  6. Peter Stuart published: Quinn Simmons abandons the Tour de France ahead of stage 9. 9. Juli 2023, abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  7. Trek-Segafredo suspendiert Trump-Unterstützer Simmons. In: rad-net.de. 1. Oktober 2020, abgerufen am 1. Oktober 2020.
  8. Simmons von Trek-Segafredo bis auf Weiteres suspendiert –. In: radsport-news.com. Abgerufen am 1. Oktober 2020.
  9. Barry Ryan: Quinn Simmons unlikely to race with Trek-Segafredo again in 2020. In: cyclingnews.com. 1. Oktober 2020, abgerufen am 1. Oktober 2020 (englisch).
  10. Valverde fehlt auch in Lüttich auf der Startliste. In: radsport-news.com. 2. Oktober 2020, abgerufen am 2. Oktober 2020.
  11. Simmons startet mit Trek - Segafredo in die Saisonvorbereitung. In: radsport-news.com. 11. November 2020, abgerufen am 17. Februar 2021.