Quecksilbertellurid

chemische Verbindung

Quecksilbertellurid (HgTe) ist eine kristalline Verbindung aus der Gruppe der Telluride, die aus Quecksilber und Tellur mit einer (kubischen) Zinkblende-Kristallstruktur gebildet wird. Die Raumgruppe ist F43m (Nr. 216)Vorlage:Raumgruppe/216. In seiner kristallinen Form ist es ein direkter Halbleiter und zählt zu den II-VI-Verbindungshalbleitern.

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Quecksilbertellurid
_ Hg2+ 0 _ Te2−
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

F43m (Nr. 216)Vorlage:Raumgruppe/216

Gitterparameter

a = 642,9 pm[1]

Allgemeines
Name Quecksilbertellurid
Andere Namen

Quecksilber(II)-tellurid

Verhältnisformel HgTe
Kurzbeschreibung

schwarze Kristalle[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12068-90-5
EG-Nummer 235-108-9
ECHA-InfoCard 100.031.905
PubChem 82914
Wikidata Q412491
Eigenschaften
Molare Masse 329,18 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

8,12 g·cm−3 (20 °C)[2]

Schmelzpunkt

673 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​310​‐​330​‐​373​‐​410
P: 260​‐​301+310​‐​320​‐​361​‐​405​‐​501[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorkommen Bearbeiten

In der Natur kommt Quecksilbertellurid als seltenes Mineral Coloradoit vor.

Eigenschaften Bearbeiten

Das natürlich schwach p-leitfähige Halbleitermaterial Quecksilbertellurid kann durch Dotierung mit Elementen wie Brom, Aluminium, Gallium oder Indium in einen n-leitfähigen Halbleiter überführt werden, bei Dotierung mit Zink oder Kupfer kann die p-Leitfähigkeit verstärkt werden.

Quecksilbertellurid kann durch die metallorganische Gasphasenepitaxie hergestellt werden. Anwendungen liegen im Bereich der Festkörperphysik als topologischer Isolator.

Verwandte Verbindungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Ed. J. Brice, P. Capper: Properties of mercury cadmium telluride. EMIS datareview, INSPEC, IEE, London 1987.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. U. Zroll: Gitterkonstanten von Tellur, Quecksilbertellurid und Quecksilberselenid. In: Zeitschrift für Physik 138, 1954, S. 167–169, doi:10.1007/BF01337907.
  2. a b c d e Datenblatt Quecksilbertellurid bei Alfa Aesar, abgerufen am 11. Juli 2011 (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag inorganic compounds of mercury with the exception of mercuric sulphide and those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.