Punt dal Gall ist eine Staumauer im Kanton Graubünden an der Landesgrenze zwischen der Schweiz und Italien. Sie ist 130 Meter hoch und staut den Spöl und den Ova dal Gall aus dem italienischen Livignotal. Fast der gesamte Stausee Lago di Livigno liegt auf italienischem Gebiet in den Livigno-Alpen. Das Bauwerk wurde 1968 fertiggestellt.

Punt dal Gall
Lago di Livigno
Staumauer Punt dal Gall von Norden
Staumauer Punt dal Gall von Norden
Staumauer Punt dal Gall von Norden
Lage Kanton Graubünden Graubünden, Schweiz Schweiz
Provinz Sondrio Sondrio, Italien Italien
Punt dal Gall (Livigno-Alpen)
Punt dal Gall (Livigno-Alpen)
Koordinaten, (CH) 46° 37′ 20″ N, 10° 11′ 36″ O (810945 / 167145)Koordinaten: 46° 37′ 20″ N, 10° 11′ 36″ O; CH1903: 810945 / 167145
Daten zum Bauwerk
Sperrentyp doppelt gekrümmte Bogenstaumauer
Bauzeit 1965–1969
Höhe des Absperrbauwerks 130 m
Höhe über Gewässersohle 119 m
Bauwerksvolumen 776'000
Kronenlänge 540 m
Kronenbreite 10 m
Basisbreite 29 m
Betreiber Engadiner Kraftwerke AG, Zernez

Der Name kommt von der dort früher bestehenden Brücke über den Gall-Bach, rätoromanisch Punt dal Gall.

Der Stausee ist mit dem Kraftwerk Ova Spin () verbunden, das in das Stausystem des Lai dad Ova Spin integriert ist. Es kann sowohl Wasser aus dem Lago di Livigno turbinieren und dabei Strom erzeugen, als auch Wasser, welches aus dem Inn in den Spölsee geleitet wird, in den Lago di Livigno pumpen. Das Wasser wird dann erst bei Bedarf genutzt, um Strom zu erzeugen. Das Kraftwerk befindet sich nahe an der Ofenpassstrasse in der Spölschlucht oberhalb von Zernez.

Führungen durch die Staumauer sind auf Anfrage für Gruppen möglich. Betreiber sind die Engadiner Kraftwerke.

Die Strasse über die Staumauer ist von der Schweizer Seite über den einspurigen und mautpflichtigen Munt-la-Schera-Tunnel zu erreichen.

Im Herbst 2016 gelangte bei der Sanierung der Kraftwerkstaumauer das Korrosionsschutzmittel PCB in den Spöl. Über eine umfassende Sanierung der Spöl wird mit Stand 2021 immer noch gestritten. Inzwischen wurde bei einem toten Uhu eine tausendfach höhere PCB-Belastung festgestellt, als es bei einem Menschen normal ist.[1][2][3]

Anlageschema Bearbeiten

 

Literatur Bearbeiten

G. A. Töndury: Marksteine im Ausbau der Engadiner Kraftwerke. In: Wasser- und Energiewirtschaft = Cours d'eau et énergie. Band 60, Nr. 12, Dezember 1968, S. 372–373, doi:10.5169/seals-921119.

Michael Roth: Stauanlage Punt dal Gall : nach über 40 Jahren Zeit für eine Erneuerung. In: Cratschla : Informationen aus dem Schweizerischen Nationalpark. Nr. 2, 2015, S. 10–11, doi:10.5169/seals-676409.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Punt dal Gall – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Punt dal Gall im Webarchiv (Verzeichnis der Schweizer Talsperren).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. PCB-verseuchter Uhu im Nationalpark. Schweizer Bauer, 19. März 2021, abgerufen am 19. März 2021.
  2. PCB-Vergiftung im Spöl hat dramatische Ausmasse. Schweizerischer Nationalpark, 19. März 2021, abgerufen am 19. März 2021.
  3. Rechtsmittel gegen die Verfügung zur PCB-Sanierung. (PDF) Engadiner Kraftwerke, 17. März 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Mai 2021; abgerufen am 19. März 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ekwstrom.ch