Prugiasco

Siedlung und ehemalige Gemeinde in Acquarossa im Kanton Tessin, Schweiz

Prugiasco (lombardisch [pruˈsask pruˈɕaʃk][1]) ist eine Ortschaft in der 2004 gebildeten politischen Gemeinde Acquarossa im Schweizer Kanton Tessin. Zuvor bildete sie eine eigenständige Gemeinde.

Prugiasco
Wappen von Prugiasco
Wappen von Prugiasco
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Bleniow
Kreis: Kreis Acquarossa
Gemeinde: Acquarossai2
Postleitzahl: 6723
Koordinaten: 714706 / 146585Koordinaten: 46° 27′ 39″ N, 8° 55′ 55″ O; CH1903: 714706 / 146585
Höhe: 614 m ü. M.
Fläche: 6,00 km²
Einwohner: 136 (2000)
Einwohnerdichte: 23 Einw. pro km²
Website: www.acquarossa.ch
Karte
Prugiasco (Schweiz)
Prugiasco (Schweiz)
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Gemeindestand vor der Fusion am 4. April 2004
Romanische Kirche San Carlo di Negrentino
Innenaussicht der Kirche San Carlo

Geographie Bearbeiten

 
Luftbild (1954)

Das Dorf liegt auf 614 m ü. M. im mittleren Bleniotal, am rechten Ufer des Flusses Brenno und am Südostfuss des Pizzo Molare; 16 Kilometer nördlich von Biasca.

Geschichte Bearbeiten

Eine erste Erwähnung findet das Dorf im Jahre 1209 als Puliçasco, dann 1409 als Pruxiascho. Im Namen steckt womöglich ein lateinischer oder eher keltischer Personenname, derjenige des einstigen Besitzers der Gegend.[1]

Im Mittelalter bildete Prugiasco zusammen mit dem in der Valle Leventina gelegenen Chiggiogna eine gemeinsame Nachbarschaft (Dorgenossenschaft). Als die Leventina 1440–1441 vom Herzog von Mailand an Uri verpfändet und 1478 endgültig abgetreten wurde, gelangte Prugiasco ebenfalls an Uri. 1798 kam es zum neu gebildeten Kanton Bellinzona, 1803 zum neuen Kanton Tessin.

Am 4. April 2004 fusionierte Prugiasco zusammen mit Castro, Corzoneso, Dongio, Largario, Leontica, Lottigna, Marolta und Ponto Valentino zur neuen Gemeinde Acquarossa.

Bevölkerung Bearbeiten

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1567 1602 1745 1850 1900 1950 1980 2000[2]
Einwohner 205 125 203 333 214 219 156 136

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Pfarrkirchei Sant’Ambrogio[3]
  • Kirche Sant’Ambrogio Vecchio, heute Kirche San Carlo di Negrentino, im Ortsteil Negrentino mit Fresken unter anderen des Malers Antonio da Tradate (um 1500)[4][3]
  • spätmittelalterliches Martirologium (1541) im Arkiv der Pfarrei[5]

Dokumentarfilme Bearbeiten

  • Chronik von Prugiasco. Dokumentarfilm (1978) von Remo Legnazzi[6]
  • Gli ultimi contadini di montagna di Prugiasco. Dokumentarfilm (2007) von Remo Legnazzi[7][8]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Prugiasco – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 721 f.
  2. Vanessa Giannò: Prugiasco. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. Dezember 2016.
  3. a b Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 100–102.
  4. Kirche Sant’Ambrogio vecchio in portal.dnb.de (abgerufen am: 5. Mai 2016.)
  5. Il Martirologio di Prugiasco del 1541 (Memento des Originals vom 27. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.salvioni.ch auf salvioni.ch/tishop (abgerufen am: 27. August 2018.)
  6. Chronik von Prugiasco bei IMDb
  7. Gli ultimi contadini di montagna di Prugiasco (italienisch)
  8. Die letzten Bergbauern von Prugiasco auf artfilm.ch
  9. Celestino Trezzini: Giacomo de Prugiasco. In Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 8, Supplement, S. 73 (PDF Digitalisat), abgerufen am 9. Oktober 2017