Provinz Mikawa

ehemalige historische Provinz von Japan

Mikawa (jap. 三河国/参河国, Mikawa no kuni, wörtlich: „Land der drei Flüsse“) bzw. Sanshū (三州/参州) war der Name einer der historischen Provinzen Japans für ein Gebiet, das heute der östlichen Präfektur Aichi entspricht. Die Provinzen wurden während der Meiji-Restauration 1867 durch ein System von Präfekturen ersetzt. Der Asteroid des inneren Hauptgürtels (3165) Mikawa ist nach der Provinz benannt.[1]

Provinz Mikawa (heute: Präfektur Aichi)

Ausdehnung Bearbeiten

Das Gebiet umfasst folgende heutige Gemeinden:

Mikawa erregte im 16. Jahrhundert durch das Aufstreben der Familie Matsudaira (später Tokugawa) Aufsehen. Die Familie brachte den berühmten Einiger Japans, Tokugawa Ieyasu, hervor. Mikawa war auch das ursprüngliche Lehen des Shoguns Tokugawa Ieyasu, bevor er die Kontrolle über Kantō übernahm. Okazaki war ursprünglich die Hauptburg der Provinz. Die benachbarte Burg Yoshida bei Toyohashi war jedoch zeitweilig auch ein wichtiges Lehen.

Die Provinz war durch die Lage an der Tōkaidō-Straße wirtschaftlich sehr begünstigt. Sie hatte ihre größte Blütezeit in der Edo-Periode (1603–1867).

Die Provinz Mikawa ist in Japan berühmt für ihr Feuerwerk und stellt noch heute das meiste Feuerwerk in Japan her. Dies rührt daher, dass der Shogun nur in diesem – von ihm kontrollierten – Gebiet die Herstellung von Schießpulver erlaubte.

Lokale traditionelle Spezialitäten sind unter anderem Hatchō-Miso (八丁味噌), eine Miso-Paste mit starkem Geschmack, Reiswein, Feuerwerk und Steinhauerei (Steinlaternen). In Okazaki findet jährlich ein bekanntes Feuerwerk statt.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Provinz Mikawa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4, S. 186, doi:10.1007/978-3-540-29925-7_3166 (englisch, 992 S., Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “1984 QE. Discovered 1984 Aug. 31 by K. Suzuki and T. Urata at Toyota.”

Koordinaten: 35° 2′ N, 137° 24′ O