Der Prix Forcheurs Jean-Marie Lehn (deutsch Forcheurs-Jean-Marie-Lehn-Preis) ist ein Wissenschaftspreis, der jedes Jahr an ein deutsch-französisches Tandem für eine herausragende Kooperationsleistung in den Bereichen Chemie, Gesundheit und/oder Pharmakologie verliehen wird. Die beiden Teammitglieder müssen an einem gemeinsamen Forschungsprojekt in einem deutschen bzw. französischen Forschungslabor arbeiten und unter 45 Jahre alt sein.[1]

Der Preis steht unter der Schirmherrschaft des Nobelpreisträgers für Chemie 1987, Jean-Marie Lehn, und ist mit 20.000 Euro dotiert, d. h., jeweils 10.000 Euro pro Preisträger. Der Name des Preises („Forcheur“) ist ein Neologismus und ein Kofferwort, das sich aus dem deutschen Wort ‚Forscher‘ und dem französischen Gegenbegriff chercheur zusammensetzt. Das Wort „Forcheur“ wurde aus dem gleichnamigen Werk von Gérard Foussier übernommen.[1][2]

Der Preis wird seit 2017 vergeben. Die Französische Botschaft in Berlin und die Deutsch-Französische Hochschule organisieren gemeinsam in Partnerschaft mit Sanofi Deutschland und BASF Frankreich die Verleihung.

Preisträger Bearbeiten

  • 2018: Vincent Artero (Frankreich) und Benjamin Dietzek (Deutschland) in der Kategorie Chemie für ihre Forschung zu „supramolekularen Ansätzen zur photokatalytischen Wasserspaltung“.[5]
  • 2019: Monika Leischner (Deutschland) und Magda Magiera (Frankreich) in der Kategorie Gesundheit für ihre Arbeiten zum „Tubulin-Code und seine Funktionen im Nervensystem“.[6]
  • 2020: Joseph Moran (Frankreich) und Harun Tüysüz (Deutschland) in der Kategorie Chemie für ihre gemeinsamen Arbeiten zur „Katalyse in der präbiotischen Chemie“.[7]
  • 2021: Tobias Erb (Deutschland) und Jean-Christophe Baret (Frankreich) für ihre gemeinsamen Arbeiten zur “Schaffung neuer CO2-fixierender Enzyme und künstlicher Chloroplasten”[8]
  • 2022: Pol Besenius (Deutschland) und Thomas Hermans (Frankreich) für ihre gemeinsamen Arbeiten zur „Selbstorganisation von supramolekularen Polymeren“.[9]
  • 2023: Max von Delius (Deutschland) und Sébastien Ulrich (Frankreich) für die hervorragende Zusammenarbeit im Bereich der supramolekularen Chemie.[10]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Wissenschaft Frankreich. Abgerufen am 27. August 2021.
  2. Wissenschaft Frankreich: Veröffentlichung des Buches „Forcheur“: Geschichten über Freundschaften zwischen deutschen und französischen Forschern. 6. Januar 2016, abgerufen am 27. August 2021.
  3. Wissenschaft Frankreich: Preisträger des diesjährigen Wissenschaftspreises „Forcheurs – Jean-Marie Lehn“: Dr. Julie Guillermet-Guibert, INSERM Toulouse, und Dr. Maximilian Reichert, Technische Universität München. 19. Juni 2017, abgerufen am 27. August 2021.
  4. Maximilian Reichert wird mit dem deutsch-französischen Wissenschaftspreis „Forcheurs Jean-Marie Lehn“ 2017 ausgezeichnet :: DKTK. Abgerufen am 27. August 2021.
  5. Wissenschaft Frankreich: Die Chemiker Benjamin Dietzek und Vincent Artero erhalten den Preis „Forcheurs Jean-Marie Lehn“ 2018. 19. Juni 2018, abgerufen am 27. August 2021.
  6. Wissenschaft Frankreich: Die Biologinnen Monika Leischner et Magda Magiera erhalten den Preis „Forcheurs Jean-Marie Lehn“ 2019. 26. Juni 2019, abgerufen am 27. August 2021.
  7. Wissenschaft Frankreich: Der Preis “Forcheurs Jean-Marie Lehn” 2020 geht an die Chemiker Joseph Moran und Harun Tüysüz. 1. Oktober 2020, abgerufen am 27. August 2021.
  8. Der Preis “Forcheurs Jean-Marie Lehn” 2021 geht an Tobias Erb und Jean-Christophe Baret. In: dfh-ufa.org. Deutsch-Französische Hochschule, 4. Oktober 2021, abgerufen am 10. Oktober 2021.
  9. Petra Giegerich: Pol Besenius erhält deutsch-französischen Forschungspreis für Arbeiten zu supramolekularen Polymeren. Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Pressemitteilung vom 21. Juni 2022 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 22. Juni 2022.
  10. Laureates 2023