Primärenergieverbrauch

Verbrauch von Primärenergie
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Primärenergieverbrauch (PEV) bezeichnet den Verbrauch an Primärenergie, also des Energiegehaltes bzw. des Heizwertes der ursprünglichen Energieträger, soweit es sich um Brennstoffe wie Kohle, Erdgas oder Biomasse handelt.

Entwicklung des weltweiten Primärenergieverbrauchs nach Energieträger

Da ein solcher „ursprünglicher Energiegehalt“ bei der Strom- und Wärmeerzeugung aus Kernenergie oder Erneuerbaren Energien nicht zur Verfügung steht, gibt es in diesem Fall zwei unterschiedliche Konventionen zur Rückrechnung der Primärenergie aus der Endenergie des erzeugten Stroms:

Die AG Energiebilanzen wendet seit 1995 für die Erstellung der Energiebilanz die international übliche „Wirkungsgradmethode“ an. Dabei wird (a) der Kernenergie – bezogen auf die Stromerzeugung – der dreifache Einsatz an Primärenergie zugerechnet (Wirkungsgrad 33 %). Die Stromerzeugung (b) aus erneuerbaren Quellen, denen kein Heizwert beigemessen werden kann (Wasserkraft, Wind- und Solarenergie), geht dagegen in die Primärenergiebilanz in Höhe ihrer Erzeugung ein (Wirkungsgrad 100 %).
Bis 1994 wurde der durchschnittliche spezifische Brennstoffeinsatz in konventionellen Wärmekraftwerken zur primärenergetischen Bewertung dieser Energieträger verwendet („Substitutionsmethode“).

Primärenergie und Endenergie

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Primärenergie wird oft vor dem Verbrauch unter Verlust in besser nutzbare Sekundärenergien wie Strom, Fernwärme oder Kraftstoffe gewandelt. Weil diese Umwandlungsverluste hinzuzurechnen sind, ist der Primärenergieverbrauch für eine Anwendung in der Regel höher als der Endenergieverbrauch. Der Endenergieverbrauch berücksichtigt nur den Energieverbrauch der Anwendung selbst, zum Beispiel den Stromverbrauch einer elektrischen Maschine. Der Primärenergieverbrauch berücksichtigt zusätzlich die z. B. bei der Wandlung von Erdgas oder Kohle in Strom entstehenden Energieverluste.

Für eine Volkswirtschaft ergibt sich das jährliche Primärenergieaufkommen für fossile Energieträger aus Förderung, Import und Lagerentnahmen. Der jährliche Primärenergieverbrauch ergibt sich dann nach Abzug von Export und Einlagerung in Kohlenhalden, Erdgaskavernen, Öltanklagern oder Ölkavernen. Für erneuerbare Energien und Kernenergie wird der Primärenergieverbrauch aus dem Endenergieverbrauch zurückgerechnet (siehe Verbrauchsermittlung).

 
Aufbau einer Energiebilanz

Der Weg, den Primärenergie in einer Volkswirtschaft vom ursprünglichen Energieaufkommen bereinigt um Export und Einlagerung über die Wandlung in andere Energieformen bis zur Verwendung nimmt, wird in Energiebilanzen dargestellt. Die Energie, die nach teilweiser Wandlung der Primärenergie in andere Energieformen zur Verfügung steht, heißt Endenergie. Mit ihr werden Energiedienstleistungen erbracht. Hierzu gehören Produzieren, Heizen, Kühlen, Bewegen, Elektronische Datenverarbeitung, Telekommunikation oder Beleuchten.

Teilweise tritt der Staat als Bevorrater für strategische Reserven auf, zum Beispiel bei strategischen Ölreserven. Unternehmen bevorraten Primärenergieträger, um für Zeiten mit hohem Bedarf vorzusorgen.

Eingesetzte Energieträger

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Die eingesetzten Energieträger sind:

Fossile Energie:

Kernenergie

Erneuerbare Energie:

Verbrauchsermittlung

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Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen definiert den Primärenergieverbrauch wie folgt:[1]

Primärenergieverbrauch im Inland = Energieaufkommen im Inland - Ausfuhr - Hochseebunkerungen - Bestandsaufstockungen.

Dabei ergibt sich das Energieaufkommen im Inland aus:

Energieaufkommen im Inland = Energiegewinnung im Inland + Einfuhr + Bestandsentnahmen

Der inländische Primärenergieverbrauch ergibt sich also aus dem inländischen Energieaufkommen, bereinigt um das Handelssaldo mit dem Ausland und Veränderungen von Speicherfüllständen.

Wird Strom oder Wärme aus erneuerbaren Energien, Kernenergie oder Müll erzeugt, so ist zwar die erzeugte Endenergie (Energiewert von Strom und Wärme) messbar, es lässt sich aber nicht ohne Weiteres ein Energiewert der Primärenergie zuordnen, aus der diese Endenergie erzeugt worden wäre. In diesen Fällen wird der zugehörige Primärenergieverbrauch (und das zugehörige Energieaufkommen im Inland) aus der erzeugten Endenergie zurückgerechnet. Dafür kommt entweder das Wirkungsgradprinzip oder die Substitutionsmethode zur Anwendung.

Wirkungsgradmethode

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Zur Berechnung des Primärenergieverbrauchs wird für die deutsche Energiebilanz von der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) seit 1995 das Wirkungsgradprinzip benutzt. Es wird auch von den internationalen Organisationen IEA, EUROSTAT und ECE angewendet.[1]

Bei den Energieträgern, die durch Verbrennen ihre Energie umwandeln und deren Heizwert bekannt ist (hauptsächlich fossile Energieträger), wird der jeweilige Heizwert mit der jeweiligen eingesetzten Menge multipliziert. Bei den Energieträgern Biomasse, Müll und Klärschlamm wird, wenn kein Heizwert bekannt ist, das im nachfolgend beschriebene Substitutionsverfahren zur Ermittlung der in den Primärenergieverbrauch einfließenden Energien angewandt.

Bei der Bewertung der Kernenergie wird ein Wirkungsgrad von 33 % bei der Energieumwandlung zu Strom zugrunde gelegt. In den Primärenergieverbrauch fließt die Kernkraft also mit über der dreifachen Energie des durch die Kernkraft entstehenden Stromes ein. Die Wirkungsgradmethode führt im Vergleich zur Substitutionsmethode bei Kernenergie zu einem höheren, bei den anderen Energiequellen zu einem niedrigeren Primärenergieanteil.

Bei der international dominierenden Wirkungsgradmethode wird bei Wasserkraft, Windenergie und Photovoltaik, die keinen Brennwert aufweisen, ein Umwandlungswirkungsgrad von 100 % angenommen und somit die Endenergie gleich der Primärenergie gesetzt. Bei konventionellen Energieträgern wird hingegen der Wirkungsgrad herangezogen, mit dem die Primärenergie in Endenergie gewandelt wird. Eine Ausnahme bildet die Kernenergie, bei der pauschal ein Wirkungsgrad von 33 % angesetzt wird. Dies bedeutet, dass dort bei gleicher Stromerzeugung dreimal so viel Primärenergie verbraucht wird wie z. B. bei Windkraft- oder Photovoltaikanlagen. Aufgrund dieser Besonderheit bei der Berechnungsmethode sind erneuerbare Energien in Primärenergiestatistiken tendenziell unterrepräsentiert.[2] Aus dem gleichen Grund kommt es zu dem merkwürdig erscheinenden Phänomen, dass die Kernenergie in der weltweiten Primärenergiestatistik einen höheren Anteil aufweist als die Wasserkraft, obwohl Wasserkraftwerke insgesamt deutlich mehr Strom liefern als Kernkraftwerke.[3] Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Energiesysteme, die vorwiegend bzw. vollständig auf erneuerbaren Energien basieren, bei gleichem Endenergieverbrauch einen deutlich niedrigeren Primärenergieverbrauch aufweisen als konventionelle Energiesysteme. Für Dänemark wurde z. B. in drei unterschiedlichen Energiewende-Szenarien mit jeweils 100 % erneuerbaren Energien jeweils etwa eine knappe Halbierung des Primärenergiebedarfs gegenüber einem weitgehend fossilen Referenzszenario ermittelt.[4]

Der Saldo des Stromaußenhandels geht ebenfalls direkt in den Primärenergieverbrauch ein, auch hier wird sozusagen bei dem Saldo des importierten Stroms ein Wirkungsgrad von 100 % angenommen. Im Jahr 2013 war Deutschland per Saldo seit zehn Jahren Stromexporteur, wobei zuletzt ein Rekordexportüberschuss von etwa 5 % der Bruttostromerzeugung erzielt wurde.

Die so ermittelten Energien werden in dem Primärenergieverbrauch summiert.

Substitutionsmethode

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Auch bei der Substitutionsmethode werden der Heizwert und die eingesetzten Mengen der Energieträger zugrunde gelegt.

Jedoch wird bei der Berechnung des Primärenergieverbrauches mit der Substitutionsmethode angenommen, dass der Strom aus den Energieträgern, denen kein Heizwert beigemessen werden kann (Kernkraft, Wasserkraft, Wind und Photovoltaik), und gegebenenfalls der Stromimportsaldo die entsprechende Stromerzeugung in konventionellen Wärmekraftwerken ersetzt (substituiert). Zur Berechnung wird dann die Energie der konventionellen Energieträger benutzt, die zu der Erzeugung des „ersetzten“ Stroms im Durchschnitt notwendig gewesen wäre.[5]

Der Anteil der regenerativen Energien am Primärenergieverbrauch ist je nach Berechnung, ob nach der Substitutionsmethode oder dem Wirkungsgradprinzip unterschiedlich. Zum Beispiel betrug der Anteil der regenerativen Energien in Deutschland im Jahr 2005 nach dem Wirkungsgradprinzip 4,6 % und nach der Substitutionsmethode rund 6,6 %.[6]

Bis 1994 wurde von der AG Energiebilanzen in Deutschland die Substitutionsmethode zur Ermittlung des Primärenergieverbrauchs angewendet. Seither wird die Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie mit einem Wirkungsgrad von 100 % angesetzt, das heißt der zugehörige Primärenergieverbrauch ist gleich dem erzeugten Strom.[7]

Maßeinheiten

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Der Primärenergieverbrauch wird in der Regel als Energie, bezogen auf einen bestimmten Zeitraum (oft ein Jahr), angegeben. Die normgerechte Einheit der Energie ist die Wattsekunde (Joule). Weil eine Wattsekunde im Verhältnis zu typischen Primärenergieangaben recht klein ist, wird in der Praxis meist mit Wattstunden (Wh) oder deren Vielfachen (siehe Vorsätze für Maßeinheiten) gearbeitet:

  • 1 kJ/Jahr (Kilojoule/Jahr) =  Joule/Jahr = 31,7 µW
  • 1 MJ/Jahr (Megajoule/Jahr) =   Joule/Jahr = 31,7 mW
  • 1 GJ/Jahr (Gigajoule/Jahr) =   Joule/Jahr = 31,7 Watt
  • 1 TJ/Jahr (Terajoule/Jahr) =   Joule/Jahr = 31,7 kW
  • 1 PJ/Jahr (Petajoule/Jahr) =   Joule/Jahr = 31,7 MW
  • 1 EJ/Jahr (Exajoule/Jahr) =   Joule/Jahr = 31,7 GW

Energieeinheit pro Zeiteinheit (z. B. Petajoule pro Jahr) stellt eine Leistungseinheit dar. Man kann also den Primärenergieverbrauch innerhalb eines bestimmten Zeitraums auch als durchschnittliche Leistungsaufnahme in diesem Zeitraum betrachten. Für Deutschland betrug zum Beispiel im Jahr 2004 der Primärenergieverbrauch 14.438 PJ. Dies entspricht einer mittleren Leistung von 458 GW bzw. 5,55 kW pro Kopf bei einer Bevölkerung von 82,5 Millionen Menschen.

In älterer Literatur ist auch eine Vielzahl anderer Einheiten zu finden; teilweise werden sie bis heute gebraucht. Beispiele sind:

  • TWh pro Jahr
  • Mio. kWh pro Jahr
  • Mio. t SKE pro Jahr
  • Mrd. BTU pro Jahr
  • Mio. Fass Öl pro Jahr
  • Gt ÖE (englisch oe) pro Jahr

Wattstunden und Vielfache davon (wie kWh oder TWh) sind keine SI-Einheiten, werden aber als Produkt aus der SI-Einheit Watt und der für den Gebrauch in Verbindung mit dem Internationalen Einheitensystem (SI) zugelassenen Stunde oft als normgerecht betrachtet. Für den Privatverbrauch ist eine übliche Angabe in kWh/Jahr, z. B.:

  • 1000 kWh/Jahr = 1 MWh/Jahr = 3,600 MJ/Jahr = 114,1 W

Weltweiter Energieverbrauch

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Der Primärenergiebedarf (englisch total energy supply) lag laut Internationaler Energieagentur (IEA) im Jahr 2018 weltweit insgesamt bei 14.282 Millionen Tonnen Öleinheiten (Mtoe).[8] Dies entspricht 598 Exajoule (EJ)[9] bzw. etwa 166 Petawattstunden (PWh). Davon entfielen auf die einzelnen Energieträger:

Anteile am Weltendenergiebedarf 2018[8]
Energieträger Anteil
Öl 31,6 %
Kohle, Torf 26,9 %
Erdgas 22,8 %
Biomasse und Abfall 9,3 %
Kernenergie 4,9 %
Wasserkraft 2,5 %
Andere (beinhaltet Geothermie, Solarenergie, Windkraft etc.) 2,0 %

Die globale Energienachfrage nahm 2017 um 2,1 % zu. Der Anstieg war mehr als doppelt so hoch wie im Schnitt der vergangenen Jahre. Er wurde laut IEA zu mehr als 70 % von Öl, Erdgas und Kohle gedeckt, der Rest nahezu von erneuerbaren Energien. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien kletterte um 6,3 % dank der Ausbreitung von Wind-, Solar- und Wasserkraft.[10]

2017 lag die gesamte weltweite Produktion von Primärenergie bei rund 14.035 Megatonnen Öleinheiten (entsprechend 163.227 TWh). Darunter befand sich eine Stromerzeugung von rund 23.856 TWh. Bei der Nutzung dieser Energie wurden ca. 32,840 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid freigesetzt.[11] Der Marktwert der weltweiten verbrauchten Energie betrug im Jahr 2015 ca. 9,1 Billionen US-Dollar.[12]

Insgesamt stieg der Energieverbrauch von 24.500 TWh im Jahr 1950 auf rund 131.400 TWh im Jahr 2010; dabei verdoppelte sich der Pro-Kopf-Energieverbrauch. Bei gleicher Wachstumsrate des Pro-Kopf-Energieverbrauches und einem Anstieg der Weltbevölkerung auf über 9 Mrd. Menschen würde sich bis 2050 ein Energieverbrauch von über 350.400 TWh ergeben. Um diesen Energiebedarf zu decken, wären zusätzlich zum 2010 vorhandenen Energieverbrauch das Leistungsäquivalent von etwa 48.000 fossilen Kraftwerken mit je 500 MW, 24.000 Kernkraftwerken mit je 1000 MW oder 150.000 km² Photovoltaikanlagen notwendig. Aus diesen Daten wird die Notwendigkeit von Energieeinsparungen gerade in den wohlhabenden Staaten der Erde abgeleitet.[13]

Der Energieverbrauch ist weltweit sehr ungleich verteilt. Gegen 2013 verbrauchte ein Amerikaner etwa doppelt so viel Energie wie ein Europäer, viermal so viel wie ein Chinese, vierzehn mal so viel wie ein Inder und 240 mal so viel wie ein Äthiopier.[14]

Verbrauch nach Ländern

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Primärenergie- und Endenergieverbrauch in Deutschland

Deutschland

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Der Primärenergieverbrauch lag 2021 in Deutschland bei rund 12.413 Petajoule (PJ)[1] (entsprechend 3.451 Mrd. kWh) und soll laut Umweltbundesamt 2022 voraussichtlich wie 2020 weniger als 12.000 Petajoule betragen.[15]

Seit 2002 bedarf der Primärenergieverbrauch in Deutschland bislang eines signifikanten Stromimportes von jährlich mehr 25 Petajoule. Zwischen 2012 und 2020 betrug er deutlich über 100 Petajoule im Jahr.[1] Seit 2017 wird wieder mehr Braunkohle als Steinkohle verbraucht, nachdem dies seit 1992 fünfzehn Jahre lang rückläufig war.[1]

Primärenergieverbrauch in der Bundesrepublik Deutschland nach Energieträgern
Angaben in Petajoule[1][16]
Energieträger5 1990 1995 2000 2005 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Mineralöl 5.217 5.689 5.499 5.166 4.684 4.525 4.527 4.628 4.493 4.472 4.563 4.671 4.452 4.511 4.087 4.039
Erdgas, Erdölgas 2.293 2.799 2.985 3.250 3.171 2.911 2.920 3.059 2.660 2.800 3.043 3.159 3.091 3.214 3.136 3.302
Steinkohle 2.306 2.060 2.021 1.808 1.714 1.715 1.725 1.840 1.759 1.718 1.635 1.502 1.428 1.084 896 1.108
Braunkohle 3.201 1.734 1.550 1.596 1.512 1.564 1.645 1.629 1.574 1.565 1.525 1.507 1.476 1.163 958 1.127
Kernenergie 1.668 1.682 1.851 1.779 1.533 1.178 1.085 1.061 1.060 1.001 923 833 829 819 702 754
Wasser- und Windkraft1 2 58 83 127 173 254 309 356 381 407 523 529 594 625 691 720 1.949  
andere Erneuerbare3 139 191 290 596 1.160 1.153 1.029 1.118 1.112 1.144 1.163 1.203 1.177 1.213 1.242
Sonstige4 22 13 68 222 254 267 244 222 237 242 242 243 222 226 226 192
Außenhandelssaldo Strom 3 17 11 −31 −64 −23 −83 −116 −122 −174 −200 −189 −175 −118 −68 −67
Gesamt 14.905 14.269 14.402 14.558 14.217 13.599 13.447 13.822 13.180 13.293 13.426 13.523 13.129 12.805 11.895 12.413  
Bevölkerungsstand am Vorjahresende in 1000 (gerundet)[17] 79.1136 81.539 82.163 82.501 81.802 81.752 80.328 80.524 80.767 81.198 82.176 82.522 82.792 83.019 83.167 83.155 83.237
Rechnerischer Mittelwert pro Kopf der Bevölkerung zu Jahresbeginn7
in Gigajoule 188,4 175,0 175,3 176,5 173,8 166,3 167,4 171,7 163,2 163,7 163,4 163,9 158,6 154,2 143,0 149,3
in Kilowattstunden 52.376 48.649 48.729 49.056 48.316 46.244 46.538 47.719 45.365 45.512 45.420 45.556 44.085 42.879 39.761 41.499  
1 
Windkraft ab 1995[16]
2 
inkl. Fotovoltaik[16]
3 
u. a. Brennholz, Brenntorf, Klärgas, Müll[16]
4 
Sonstige Energieträger u. a. Grubengas, nichterneuerbarer Müll[16]

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, Stand: 30. Juni 2021[16]

5 
Abgrenzung bis 2020 nach BMWi, Jahr 2021 nach Originalquelle
6 
62.679.035 im alten Bundesgebiet sowie 16,434 Mio. in der DDR
7 
Daten durch Division abgeleitet, also in keiner Quelle enthalten !

Herkunft der deutschen Primärenergie

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Herkunft der Primärenergie in Deutschland 2011, Anteil der Importe[18]

Die Primärenergie für die Bundesrepublik Deutschland stammte 2020 zu rund 71 % (2018 69,9 %) aus Importen.[19][20] Im Jahr 2018 wurden 9.176 Petajoule des Gesamtbedarfs von 13.129 Petajoule importiert, vorrangig Mineralöl und Erdgas sowie Steinkohle. Bei diesen Energieträgern liegt eine hohe Importabhängigkeit von 88 bis 97 % vor. Die inländischen Quellen Braunkohle und Erneuerbare Energien waren importunabhängig.[16]

Nettoimportabhängigkeit von Energieträgern in Prozent[16]

(Anteil der Summe aus Einfuhr minus Ausfuhr minus Bunker am Primärenergieverbrauch)

Energieträger 2016 2017 2018
Steinkohle 94,8 91,9 88,3
Braunkohle −1,9 −2,1 −2,2
Mineralöl 98,0 97,0 97,2
Naturgase 90,2 91,3 95,6
Kernenergie 100 100 100
Gesamt 70,7 69,4 69,9

Im Jahr 2018 wurden in die Bundesrepublik Deutschland importiert:

  • 85,205 Mio. Tonnen Rohöl,[16]
  • 126,253 Milliarden Kubikmeter Erdgas (1 m³ entspricht 35,169 MJ Heizwert)[16]
  • 46,965 Mio. Tonnen Steinkohle[21]

Das Rohöl stammte 2018 zu 36,3 % aus der Russischen Föderation, zu 18,1 % aus Afrika (vor allem Nigeria, Algerien und Libyen) und zu 11,8 % aus Norwegen. Von den verbleibenden 33,8 % kamen größere Lieferanteile aus Großbritannien (7,8 %), aus dem Nahen Osten (6 %) und aus Venezuela mit 0,8 %.[16]

Die Herkunft des importierten Erdgases darf nach den Vorschriften des § 16 Bundesstatistikgesetz in Verbindung mit § 11 Abs. 2 und 5 Außenwirtschaftsgesetz seit 2015 nicht mehr veröffentlicht werden. Denn die Weitergabe der Daten könnte einzelne Unternehmen in ihrem Betriebs- und Geschäftsgeheimnis berühren.[22]

Der letzte verfügbare Stand des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aus dem Jahr 2015 setzt sich wie folgt zusammen:

Das importierte Erdgas kam zu 34,7 % aus der Russischen Föderation, zu 34,1 % aus Norwegen und zu 28,8 % aus den Niederlanden. Die übrigen 2,5 % stammen aus „sonstigen Ländern“.[16] Dabei handelt es sich um die Übergabeländer aus denen das Erdgas nach Deutschland kommt und nicht das Förderland. So kommt das Erdgas aus den Niederlanden zum teil aus den Vereinigten Königreich als Flüssiggaslieferungen, bevor es nach Deutschland geleitet wird.[23]

Die Steinkohle-Importe stammten 2018 zu 40 % aus der Russischen Föderation, 21,2 % aus den USA und 11,1 % aus Australien. Von den übrigen 28 % kamen größere Lieferanteile aus Kolumbien mit 8,3 % und aus EU-Ländern 10,4 % (vor allem Polen).[21]

Preisentwicklung von Primärenergie

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Die Einfuhrpreise und Erzeugungspreise für Primärenergie ausgenommen vom Erdgas sind im Zeitraum von 2015 bis 2019 gestiegen. Mit beginn der Covid-19-Pandemie haben sich die Preise Teilweise mehr als Halbiert. Die Verbraucherpreise für die wichtigsten Endenergieträger Heiz- und Kraftstoffe sowie für Strom sind bis 2019 stärker als der allgemeine Verbraucherpreisindex angestiegen, am stärksten bei Heizöl um 14,5 %, bei den Kraftstoffen um 3 bzw. 8,4 %, bei Strom um 6,8 % gestiegen, Erdgas und Fernwärme haben sich im selben Zeitraum um 4,2 % und 1,9 % vergünstigt bezogen auf 2015.[24]

Preisentwicklung der Primärenergie Einfuhrpreise und Erzeugerpreise

2015 = 100 %[24]

Energieträger 2005 2010 2015 2018 2019 2020 (nur Mai)
Steinkohle (Einfuhr) 67,1 116,9 100 144,1 125,0 93,4
Braunkohle (Erzeugerpreise) 79,0 89,8 100 98,1 103,4 100,7
Rohöl (Einfuhr) 88,2 126,7 100 126,2 123,3 54,9
Rohöl (Erzeugerpreise) 81,6 122,6 100 130,0 125,3 43,4
Erdgas (Einfuhr) 80,6 110,4 100 107,9 85,7 49,7
Erdgas (Erzeugerpreise)

bei Abgabe an Handel, Gewerbe und Wohnungswirtschaft

76,3 88,9 100 91,0 95,1 93,4

Verbrauch nach Energieträgern

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Der Anteil verschiedener Energieträger am Primärenergiebedarf einer Volkswirtschaft wird als Energiemix des Landes bezeichnet. Im Allgemeinen sind die wichtigsten Energieträger Mineralöl und Erdgas.

 
Primärenenergieverbrauch in Deutschland 1990 bis 2018.[25][26]

Siehe auch

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Primärenergieverbrauch nach Energieträgern in anderen Ländern

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Auswertungstabellen zur Energiebilanz Deutschland. (PDF) Daten für die Jahre von 1990 bis 2021. Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, September 2022, S. 10, abgerufen am 13. Juni 2023 (Daten für 2021 vorläufig).
  2. Viktor Wesselak, Thomas Schabbach, Thomas Link, Joachim Fischer, Regenerative Energietechnik. Berlin/Heidelberg 2013, S. 6.
  3. Nicola Armaroli, Vincenzo Balzani: Energy for a Sustainable World. From the Oil Age to a Sun-Powered Future. Weinheim 2011, S. 231.
  4. Brian Vad Mathiesen et al.: Smart Energy Systems for coherent 100% renewable energy and transport solutions. In: Applied Energy 145, (2015), 139–154, 149f, doi:10.1016/j.apenergy.2015.01.075.
  5. Indikator: Primärenergieverbrauch (PEV) nach Energieträgern und Anteil erneuerbarer Energien. Umweltbundesamt, Juli 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. September 2007; abgerufen am 25. September 2022.
  6. Grafiken und Tabellen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland. (MS Powerpoint) Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Mai 2006, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. September 2022.@1@2Vorlage:Toter Link/www.erneuerbare-energien.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  7. AG Energiebilanzen. Abgerufen am 20. April 2022.
  8. a b Key World Energy Statistics 2020. (PDF; 1,2 MB) International Energy Agency (IEA), August 2020, S. 6, abgerufen am 31. März 2022 (englisch).
  9. Umrechnung mit Wolfram|Alpha, abgerufen am 31. Mai 2021.
  10. Energieverbrauch: Der Kampf gegen den Klimawandel findet nicht statt. In: industriemagazin.at, 23. März 2018, abgerufen am 1. April 2018.
  11. World energy balances and statistics. In: iea.org. (IEA) International Energy Agency, 2019, abgerufen am 12. August 2020 (englisch, Dokument: "IEA_HeadlineEnergyData.xlsx").
  12. According To Marketline Global Energy Consumption Market Value Surpassed $9.1 trillion In 2015. In: Blue and Green Tomorrow, 13. September 2016. Abgerufen am 16. September 2016.
  13. Nicola Armaroli, Vincenzo Balzani: Energy for a Sustainable World. From the Oil Age to a Sun-Powered Future. Weinheim 2011, S. 304f.
  14. Nicola Armaroli, Vincenzo Balzani, Nick Serpone: Powering Planet Earth – Energy Solutions for the Future. Weinheim 2013, S. 225.
  15. Primärenergieverbrauch. In: umweltbundesamt.de. Umweltbundesamt, 25. März 2022, abgerufen am 3. Mai 2022.
  16. a b c d e f g h i j k l Zahlen und Fakten Energiedaten. (PDF) BMWK, 20. Januar 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Juni 2023; abgerufen am 14. Juni 2023.
  17. Statistik – Code: 12411 – Inhalt: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes. In: GENESIS-Online-Datenbank. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 14. Juni 2023.
  18. Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB): Importabhängigkeit der Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland, Bilanzjahr 2011 (Memento des Originals vom 9. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ag-energiebilanzen.de, Essen 2011.
  19. Sibylle Wilke: Primärenergiegewinnung und -importe. Umweltbundesamt, 17. Januar 2022, abgerufen am 7. April 2022.
  20. Deutsche Welle (www.dw.com): Was bedeutet ein Importstopp für russische Kohle? 6. April 2022, abgerufen am 7. April 2022.
  21. a b Jahresbericht 2020 - Verein der Kohlenimporteure. Verein der Kohlenimporteure e. V., 1. Juli 2020, S. 113, abgerufen am 30. Juli 2020.
  22. Schriftliche Frage an die Bundesregierung im Monat Januar 2019 Frage Nr. 180. (PDF) Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 23. Januar 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juli 2021; abgerufen am 30. Juli 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bmwi.de
  23. Monitoringbericht 2019. (PDF) Bundeskartellamt, Bundesnetzagentur, 13. Januar 2020, S. 361, abgerufen am 30. Juli 2020.
  24. a b Daten zur Energiepreisentwicklung - Lange Reihen bis Mai 2020. Statistisches Bundesamt, 26. Juni 2020, abgerufen am 23. Juli 2020.
  25. AG Energiebilanzen e. V. | Auswertungstabellen. Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V., 1. März 2020, abgerufen am 11. August 2020.
  26. Ingrid Wernicke, Jochen Diekmann: Methodische Änderungen in der Energiebilanz 2012. (PDF) Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V., 1. Mai 2014, abgerufen am 11. August 2020.