Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2024
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60. Präsidentschaftswahl | |||||||||||
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5. November 2024 | |||||||||||
Wahlergebnisse nach Bundesstaat | |||||||||||
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Gewähltes Electoral College | |||||||||||
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Electoral College: | |||||||||||
Präsident der Vereinigten Staaten | |||||||||||
Gewählt
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Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2024 am 5. November 2024 wird die 60. Wahl zum Präsidenten und Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten sein. Die Wahl ist Teil der Wahlen in den Vereinigten Staaten 2024, bei denen unter anderem auch das Repräsentantenhaus und etwa ein Drittel des Senats (33 Sitze von 100) gewählt werden.
Die Wahl erfolgt indirekt: Durch die sich bei der Wahl ergebenden Mehrheiten in den Bundesstaaten werden die Wahlleute des Electoral College bestimmt, die im Dezember 2024 den Präsidenten sowie Vizepräsidenten wählen. Da die Wahlleute sich verpflichten, für einen bestimmten Kandidaten zu stimmen, ist die eigentliche Wahl normalerweise nur formaler Natur. Die Wahlleuteverteilung wird sich erstmals nach dem Zensus 2020 richten, zuletzt wurde diese Zusammensetzung vor der Wahl 2012 geändert.
Termin, Wahlverfahren und WahlleuteverteilungBearbeiten
Gemäß dem Presidential Election Day Act vom 23. Januar 1845 ist der Wahltag der Dienstag nach dem ersten Montag im November,[1] im Jahr 2024 also der 5. November. Gewählt werden die Wahlleute des Wahlkollegiums (Electoral College), das 41 Tage nach der Wahl, also im Dezember 2024, den Präsidenten und Vizepräsidenten bestimmt. Grundsätzlich hat jeder Bundesstaat das Recht zu entscheiden, wie er seine Wahlleute vergibt. In 48 der 50 Staaten erhält derjenige, der die relative Mehrheit der Stimmen erhält, sämtliche Wahlleute des Bundesstaats zuerkannt (Mehrheitswahl). Die Bundesstaaten Maine und Nebraska haben dabei die Besonderheit, dass drei (Nebraska) bzw. zwei (Maine) Wahlleute jeweils nach den Mehrheiten in den Kongresswahlbezirken und nicht nach den Mehrheiten im gesamten Bundesstaat bestimmt werden; zuletzt hatte auf diese Weise Barack Obama bei der Wahl 2008 einen von fünf Wahlleuten Nebraskas, Donald Trump 2016 und 2020, einen von vier Wahlleuten Maines und Joe Biden 2020 einen von fünf Wahlleuten Nebraskas gewinnen können. Maine benutzt zur Ermittlung der Wahlleute zum zweiten Mal nach 2020 bei einer Präsidentschaftswahl das Instant-Runoff-Voting.
Jeder Bundesstaat bestimmt so viele Wahlleute, wie er Vertreter in beide Häuser des Kongresses entsendet. Da sich die Anzahl der Abgeordneten im Repräsentantenhaus nach der Bevölkerungszahl richtet, 2024 erstmals nach dem Zensus 2020, jeder Staat aber zwei Senatoren hat, sind die bevölkerungsärmeren Staaten überrepräsentiert: Kalifornien hat etwa 68 mal so viele Einwohner wie Wyoming, entsendet aber nur 54 Wahlleute, Wyoming drei. Die Hauptstadt Washington, die als District of Columbia im Kongress nicht stimmberechtigt vertreten ist, stellt nach dem 23. Zusatzartikel der Verfassung so viele Wahlmänner, wie der kleinste Bundesstaat hat, zurzeit drei. Insgesamt besteht das Electoral College aus 538 Wahlleuten, die absolute Mehrheit liegt also bei 270 Stimmen.
Nach aktuellem Stand werden die Demokraten vor der Wahl 2024 den amtierenden Präsidenten stellen, gewählt wurde im November 2020 Joe Biden.[2]
Gleichzeitig finden auf Bundesebene die Wahlen zum Repräsentantenhaus (alle 435 Mitglieder) und zum Senat (33 der 100 Mitglieder, Klasse II) sowie auf der Ebene der Bundesstaaten unter anderem zu verschiedenen Gouverneursämtern und Bundesstaatslegislativen statt.
Mögliche KandidatenBearbeiten
Die parteiinterne Entscheidung über den letztlichen Kandidaten der jeweiligen Partei erfolgt im Jahr der Wahl, in diesem Fall im Frühjahr 2024, bei den sog. Primaries, der Präsidentschaftsvorwahl in den Vereinigten Staaten.
Kandidaturberechtigung ehemaliger US-PräsidentenBearbeiten
Die ehemaligen Präsidenten Bill Clinton, George W. Bush und Barack Obama sind von einer erneuten Kandidatur für eine dritte Amtszeit ausgeschlossen. Eine dritte Wahl nach zwei Amtszeiten verbietet der 22. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten.
Die ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter und Donald Trump sind jedoch für eine zweite Amtszeit wählbar.
Eine Wiederwahl nach Amtszeitunterbrechung gelang bisher nur Grover Cleveland (US-Präsident 1885–1889 und 1893–1897). Eine Kandidatur Jimmy Carters ist aufgrund seines fortgeschrittenen Alters (er wäre zum Wahltermin 100 Jahre alt) nicht zu erwarten, Trump gab am 15. November 2022 seine Bewerbung bekannt und begann am 28. Januar 2023 seinen Vorwahlkampf[3].
DemokratenBearbeiten
- Während der Demokrat Joe Biden voraussichtlich Präsident bei den Wahlen 2024 sein wird, wäre er am Ende seiner ersten Amtszeit 82 Jahre alt. Dies hat zu Spekulationen geführt, dass Biden keine zweite Amtszeit anstreben werde, was zu einer umkämpfteren Vorwahl führen könnte, als wenn er die Nominierung seiner Partei als amtierender Präsident fortsetzt. Zeitgleich zweifeln aber auch viele in der demokratischen Partei, ob Biden ob seines Alters überhaupt eine reelle Chance gegen einen potenziell viel jüngeren republikanischen Kandidaten hätte. Biden selbst kündigte nach den Midterms 2022 an, die Entscheidung für oder gegen eine erneute Kandidatur Anfang 2023 bekanntgeben zu wollen. Er erklärte:[4]
„Meine Absicht ist es, wieder zu kandidieren. Aber ich habe großen Respekt vor dem Schicksal. Und dies ist letztlich eine Familienentscheidung“
Öffentlich geäußertes InteresseBearbeiten
Präsident Joe Biden aus Delaware
Weitere mögliche Kandidaten der DemokratenBearbeiten
- Pete Buttigieg, Verkehrsminister der Vereinigten Staaten (seit 2021)
- Kamala Harris, Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten (seit 2021)
- Bernie Sanders, Senator für Vermont (seit 2007)
RepublikanerBearbeiten
- Corey Stapleton, ehemaliger Secretary of State von Montana gab am 11. November 2022 seine Bewerbung bekannt.[5]
- Der ehemalige US-Präsident Donald Trump gab am 15. November 2022 seine Bewerbung bekannt.[6]
Corey Stapleton, ehemaliger Secretary of State von Montana
45. US-Präsident Donald Trump aus Florida (2017–2021)
Weitere mögliche Kandidaten der RepublikanerBearbeiten
- John Bolton, ehemaliger Sicherheitsberater von Donald Trump (2018–2019)[7]
- Chris Christie, 55. Gouverneur von New Jersey (2010–2018), Präsidentschaftskandidat 2016[8]
- Ron DeSantis, 46. Gouverneur von Florida (seit 2019)[9]
- Larry Hogan, 62. Gouverneur von Maryland (seit 2015)[10]
- Asa Hutchinson, 46. Gouverneur von Arkansas (seit 2015)[11]
- Adam Kinzinger, Mitglied im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten aus Illinois (seit 2011)[12]
- Mike Pence, 48. Vizepräsident der Vereinigten Staaten (2017–2021), 50. Gouverneur von Indiana (2013–2017)[13]
Kandidatur abgelehntBearbeiten
- Tom Cotton, US-Senator aus Arkansas (seit 2015), Mitglied im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten (2013–2015)[14]
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Wayback Machine. Archiviert vom Original am 5. September 2015; abgerufen am 5. November 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Joe Biden gewinnt Präsidentenwahl. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. November 2020. Abgerufen am 12. November 2020.
- ↑ orf.at. In: ORF. 28. Januar 2023, abgerufen am 28. Januar 2023.
- ↑ tagesschau.de: Midterms geben Biden Rückenwind für erneute Kandidatur. Abgerufen am 31. Dezember 2022.
- ↑ Former Montana Secretary of State Corey Stapleton Says 'Pay It Forward', Announces Bid for U.S. President 2024. Abgerufen am 16. November 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Donald Trump erklärt Kandidatur für das Weiße Haus 2024. In: Der Spiegel. 16. November 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 16. November 2022]).
- ↑ Tom Howell Jr.: Ex-Trump adviser John Bolton considering 2024 presidential bid. Washington Times, 6. Januar 2022, abgerufen am 8. Januar 2023.
- ↑ Adam Sexton: CloseUp: Christie considering 2024 presidential run. wmur.com, 20. März 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.
- ↑ Jonathan Swan: Trump dogs "dull" DeSantis ahead of potential 2024 matchup. Axios, 16. Januar 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.
- ↑ Ivana Saric: GOP Gov. Larry Hogan says he will "certainly" consider a 2024 presidential run. Axios, 13. Februar 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.
- ↑ Cole Devan: Arkansas GOP governor says he's considering 2024 bid and would run even if Trump does. In: CNN. 1. Mai 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.
- ↑ Liz Skala: Adam Kinzinger Is 'Slow Ghosting' Congress. Now He May Want To Beat Donald Trump In A Primary. Huffington Post, 18. April 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.
- ↑ Jonathan Martin: Pence, Tiptoeing Away From Trump, Lays Groundwork for ’24 Run. The New York Times, 23. Mai 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.
- ↑ Alex Isenstadt: Cotton passes on 2024 presidential run after considering campaign. politico.com, 6. November 2022, abgerufen am 16. November 2022.