Portrait ist eine Jazzkomposition von Charles Mingus.

Der Titel Bearbeiten

Die Komposition ist in der ABA-Form gehalten. Im ebenfalls von Mingus verfassten Text wird deutlich, dass es nicht um das Porträt eines Menschen geht, sondern um das der Natur und der dahinter stehenden Kräfte. Es wurde zunächst auch God’s Portrait benannt. Das A-Thema verwendete Mingus später als Anfangsphrase seines Stücks Sue’s Changes.[1]

Erstmals wurde Portrait am 12. April 1952 aufgenommen, in einer Session des Bassisten mit dem Saxophonisten Lee Konitz und dem Sänger Jackie Paris (die vom Cool-Jazz-Pianisten Lennie Tristano aufgenommen wurde). Zuvor wurde es bereits als Instrumentalstück im Frühjahr 1949 unter dem Titel Inspiration von „Charlie Mingus And His 22 Piece Band“ für das Label Rex Hollywood eingespielt.

Am 19. September 1955 nahm Charles Mingus das Stück erneut unter dem Titel Portrait mit dem Trompeter Thad Jones in einer Instrumental-Version auf. Thad Jones wird dabei von einer Big Band und Streichern begleitet; das Arrangement stammt von Alonzo Lonnie Levister.[2] Das Solo von Jones wurde vermutlich später im Overdubbing-Verfahren aufgenommen.

Joe Henderson interpretierte Portrait mit seinem Trio 1985. Die Band Mingus Dynasty, die sich vor allem der Pflege des Mingus-Repertoires nach dem Tod des Komponisten verpflichtet sieht, spielte im Jahr 1991 eine weitere Interpretation ein.

Diskographie Bearbeiten

Literatur/Quellen Bearbeiten

  • Nat Hentoff: Liner Notes zu "Mingus Dynasty - The Next Generation Performs Charles Mingus Brand New Compositions (Columbia/Sony, 1991)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Andrew Homzy, Liner Notes zu Charles Mingus West Coast 1945-1949 (Uptown Records 2000)
  2. Nach Ira Gittler (Bass-ically Speaking. In: The Complete Debut Recordings (1990)) war Levister zu dieser Zeit mit Margo Ferraci liiert, die gemeinsam mit Celia Mingus die Organisation des Debut-Label besorgte und diese aufwändige Produktion finanzierte, weil sie sich erhoffte, Levister zum Star zu machen.