Artikel der Woche des Portals Raumfahrt. Die Artikel wechseln wöchentlich automatisch mittels Vorlageneinbindung. Momentan sind wir bei Kalenderwoche 16.

Kalenderwoche 1

Die Enterprise ist ein Prototyp für die Raumfähren aus dem Space-Shuttle-Programm der US-Raumfahrtbehörde NASA. Die interne Bezeichnung lautet OV-101. Der Name „Enterprise“ geht auf das fiktive Raumschiff Enterprise aus der Science-Fiction-Serie Star Trek zurück. Die Raumfähre diente ab 1977 zur Erprobung der Flugfähigkeiten der Space Shuttles in der Atmosphäre. Dazu wurde sie ohne einige wichtige Komponenten wie Triebwerk und Hitzeschild gebaut und war deshalb nicht zu Flügen in den Weltraum fähig. Pläne, sie hierfür nachzurüsten, wurden aus Kostengründen nicht realisiert. Obwohl die Enterprise damit ein Prototyp blieb, wird sie von der NASA als „erstes Space Shuttle“ bezeichnet. Ab 1985 wurde sie im National Air and Space Museum ausgestellt. 2012 wurde die Raumfähre nach New York gebracht, wo sie seither im Intrepid Sea-Air-Space Museum ausgestellt wird.

Kalenderwoche 2

Die Internationale Raumstation (englisch International Space Station, kurz ISS) ist eine bemannte Raumstation, die in internationaler Kooperation betrieben und ausgebaut wird. Die Pläne für eine große, internationale Raumstation gehen bis in die 1980er Jahre zurück. Die Station war damals noch unter den Namen Freedom oder Alpha in Planung. Die ISS befindet sich seit 1998 in Bau und ist zurzeit das größte künstliche Objekt im Erdorbit. Sie kreist aktuell in ca. 400 km Höhe mit einer Bahnneigung von 51,6° ca. alle 91 min um die Erde und hat eine maximale Abmessung von etwa 110 m × 100 m × 30 m erreicht. Sie soll mindestens bis ins Jahr 2024 weiterbetrieben werden. Die ISS ist nach dem Vorbild der russischen Raumstation Mir modular aufgebaut. Einzelne Baugruppen werden von Trägerraketen und Raumfähren in die Umlaufbahn gebracht und dort zusammengesetzt.

Kalenderwoche 3

Der Mars Reconnaissance Orbiter (englisch für „Mars-Erkundungssatellit“), abgekürzt MRO, ist eine NASA-Raumsonde zur Erforschung des Planeten Mars, die am 12. August 2005 zum Roten Planeten aufgebrochen war und am 10. März 2006 ihr Ziel erreichte. Dies ist vorerst der letzte Orbiter, der zum Mars geschickt wurde, da die Mars-Missionen der nächsten Jahre alle auf der Planetenoberfläche landen werden. Die Sonde ist von Lockheed Martin gebaut worden; die meisten Instrumente stammen vom Jet Propulsion Laboratory (JPL). Die Sonde ist seit den Viking-Sonden von 1975 die schwerste US-amerikanische Mars-Sonde, die zudem über eine sehr umfangreiche Instrumentierung verfügt. Beim Start wog sie (mit Antrieb und Treibstoff) über 2 Tonnen. Die Gesamtkosten der Mission betragen etwa 720 Millionen US-Dollar, die Primärmission dauerte 4 Jahre.


Kalenderwoche 4

STS-1 (englisch Space Transportation System) ist die Missionsbezeichnung für den ersten Flug des US-amerikanischen Space Shuttles Columbia der NASA. Der Start erfolgte am 12. April 1981. Es war der erste Weltraumflug eines wiederverwendbaren Raumfahrzeugs. Das Hauptziel des Fluges war die Überprüfung der gesamten Flugsysteme. Diesen Test bestand die Columbia hervorragend. Im Gegensatz zu vorhergehenden bemannten Raumfahrtprojekten wie z. B. Mercury, Gemini und Apollo, bei denen mindestens ein unbemannter Testflug durchgeführt wurde, hat man beim Space Shuttle darauf verzichtet. Zwar wurden viele Systeme zuvor einzeln überprüft, aber es gab keinen Flug, bei dem das Zusammenspiel aller Systeme getestet wurde. So stellte dieser erste Space-Shuttle-Flug ein Novum in der bemannten Raumfahrt dar und bedeutete gleichzeitig ein erhöhtes Risiko.


Kalenderwoche 5

STS-107 ist die Missionsbezeichnung für einen Flug des US-amerikanischen Space Shuttles Columbia. Der Start erfolgte am 16. Januar 2003. Während der Mission wurden rund 80 wissenschaftliche Experimente durchgeführt, der Frachtraum der Columbia beherbergte neben dem Raumlabor Spacehab RDM (Research Double Module) auch das Experimentenpaket Freestar, das auf einer Brückenstruktur untergebracht war. Erstmals flog mit Ilan Ramon ein israelischer Astronaut ins All. Nach dem zweiwöchigem Flug brach die Fähre am 1. Februar 2003 beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinander. Alle sieben Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. In den folgenden Wochen wurden die geborgenen Trümmer der Columbia zur Unglücksklärung in einem Hangar in Cape Canaveral gesammelt. Die Ermittlungen kosteten über 20 Millionen Dollar.


Kalenderwoche 6

Cassini-Huygens ist der Name einer Mission zweier Raumsonden zur Erforschung des Planeten Saturn und seiner Monde. Bei Cassini handelt es sich um einen Orbiter, der im Auftrag der NASA vom Jet Propulsion Laboratory gebaut wurde und die Objekte aus einer Umlaufbahn heraus untersucht. Aufgrund der dichten und schwer zu durchdringenden Atmosphäre des Mondes Titan wurde Huygens (konstruiert von Aérospatiale im Auftrag der ESA) als Lander konzipiert, der von Cassini abgekoppelt wurde, auf dem Mond landete und diesen mittels direkter Messungen in der Atmosphäre und auf der Oberfläche erforschte. Am 1. Juli 2004 schwenkte Cassini in die Umlaufbahn um den Saturn ein, und am 14. Januar 2005 landete Huygens drei Wochen nach der Trennung von Cassini auf Titan und sandte 72 Minuten lang Daten, die das Verständnis über den Mond deutlich verbesserten.


Kalenderwoche 7

ISS-Expedition 14 ist die Missionsbezeichnung für die 14. Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation. Die Mannschaft lebte und arbeitete vom 20. September 2006 bis zum 21. April 2007 an Bord der ISS. Die beiden Raumfahrer Michael López-Alegría und Michail Tjurin starteten am 18. September 2006 zusammen mit der US-amerikanischen Weltraumtouristin Anousheh Ansari an Bord von Sojus TMA-9 und koppelten zwei Tage später an der ISS an. Am 29. September kehrten Pawel Winogradow, Jeffrey Williams (beide Expedition 13) sowie Anousheh Ansari an Bord von Sojus TMA-8 zur Erde zurück.Thomas Reiter, der im Juli 2006 auf der Raumstation eingetroffen war, blieb als Mitglied der Expedition 14 ein halbes Jahr an Bord und wurde dann von Sunita Williams abgelöst. Er kehrte mit dem Shuttle-Flug STS-116 im Dezember 2006 zur Erde zurück.


Kalenderwoche 8

STS-114 (englisch Space Transportation System) ist die Missionsbezeichnung für einen Flug des US-amerikanischen Space Shuttles Discovery. Der Start erfolgte am 26. Juli 2005. Es war die 114. Space-Shuttle-Mission, der 31. Flug der Raumfähre Discovery und der 17. Flug eines Shuttles zur Internationalen Raumstation. Die Mission stand unter dem Motto „Return to Flight“ (Rückkehr zum Flug) und war der erste Space-Shuttle-Flug nach dem Unglück der Columbia im Februar 2003. Zu den Aufgaben der Mission gehörte der Transport von Gütern im Logistikmodul Raffaello zur Internationalen Raumstation. Insgesamt wurden in dem Modul etwa 8,3 t Fracht ausgeliefert. Zudem sollte bei den drei geplanten Weltraumausstiegen ein neues Gyroskop installiert, eine Stauplattform für Ersatzteile an der Luftschleuse montiert sowie Methoden der Reparatur des Hitzeschildes erprobt werden.


Kalenderwoche 9

Die Erdfunkstelle Fuchsstadt ist eine Erdfunkstelle im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen auf dem Gebiet der Gemeinde Fuchsstadt. Sie wurde von der Deutschen Bundespost gebaut und wird derzeit vom US-amerikanischen Unternehmen Intelsat betrieben. Die Erdfunkstelle Fuchsstadt dient als Bodenstation für die Kommunikation mit Nachrichtensatelliten und ermöglicht unter anderem satellitengestützte Telefongespräche, Internetverbindungen und Fernsehsendungen. Bis in die 1990er Jahre war Fuchsstadt ein bedeutender Knotenpunkt des weltweiten Kommunikationsnetzes; diese Bedeutung ist verloren gegangen, weil inzwischen der ganz überwiegende Teil des kontinentalen und interkontinentalen Nachrichtenaustauschs über Glasfaserkabel abgewickelt wird. Zurzeit besteht die Erdfunkstelle aus mehr als 50 Parabolantennen.


Kalenderwoche 10

Opportunity war eine im Juli 2003 gestartete US-amerikanische Raumsonde zur geologischen Erforschung des Mars. Die Sonde hieß ursprünglich mit vollem Namen Mars Exploration Rover B und wurde dann in Opportunity umbenannt. Sie landete am 25. Januar 2004 erfolgreich in einem kleinen Krater in der Tiefebene Meridiani Planum, den die NASA später Eagle Crater taufte. Die Schwestersonde Spirit landete am 4. Januar 2004 im Gusev-Krater. Ziel der Sonden Opportunity und Spirit war die Landung und geologische Erkundung in Gebieten, die von den früheren Marsorbitern nach der „folge-dem-Wasser“-Strategie als mögliche ehemals wasserführende Bereiche erkannt worden waren. Für Opportunity war eine Landestelle nahe dem planetaren Äquator auf der Tiefebene Meridiani Planum ausgewählt worden, weil dort Vorkommen von Hämatit an der Oberfläche erkennbar waren.


Kalenderwoche 11

Mit dem Projekt A119 wurde Ende der 1950er Jahre im Auftrag der United States Air Force ein streng geheimer Plan entwickelt, eine Nuklearbombe auf dem Mond zu zünden. Ziel war es, durch eine solche Detonation zu demonstrieren, dass die Vereinigten Staaten der Sowjetunion und dem Rest der Welt während des Kalten Krieges im Weltall technisch überlegen seien. Das Wissen um Details des Projekts stammt vom ehemaligen NASA-Angestellten Leonard Reiffel, der 1958 als Leiter des Projekts A119 fungierte. Ebenfalls beteiligt war der später bekannt gewordene Astrophysiker Carl Sagan, der in einem Team die theoretischen Effekte einer Nuklearexplosion bei geringer Schwerkraft erforschte. Das Projekt A119 wurde nie durchgeführt, hauptsächlich da die Verantwortlichen einer bemannten Mondlandung eine sehr viel positivere Wirkung auf die Öffentlichkeit zusprachen.


Kalenderwoche 12

Wernher Magnus Maximilian Freiherr von Braun (* 23. März 1912 in Wirsitz, Deutsches Reich; † 16. Juni 1977 in Alexandria, USA) war ein deutscher und später US-amerikanischer Raketeningenieur, Wegbereiter und Visionär der Raumfahrt. Er genoss aufgrund seiner Pionierleistungen als führender Konstrukteur der ersten leistungsstarken, funktionstüchtigen Flüssigkeitsrakete Aggregat 4 („V2“) und wegen seiner leitenden Tätigkeit beim Bau von Trägerraketen für die NASA-Missionen hohes Ansehen. Die Person Wernher von Braun ist jedoch wegen seiner Beteiligung an der Kriegsführung des nationalsozialistischen Deutschlands durch die Schaffung der „Vergeltungswaffe“ V2 und den Einsatz von Zwangsarbeitern für den Bau derselben umstritten.


Kalenderwoche 13

Die Sojus-Rakete [sʌˈjus] ist eine der Weiterentwicklungen der weltweit ersten Interkontinentalrakete, der R-7, die am 15. Mai 1957 zu ihrem ersten Flug startete. Seitdem wurde die Rakete zum Starten von unterschiedlichsten Nutzlasten verwendet, darunter waren unter anderem alle bemannten Sojus-Raumschiffe, Progress-Raumtransporter, niedrigfliegende Forschungs- und Militärsatelliten. Heute ist die Sojus-Rakete die meistgeflogene orbitale Rakete der Welt mit insgesamt mehr als 850 Flügen und eine der erfolgreichsten mit einer Zuverlässigkeitsquote von 97,5 %. Außerdem ist sie die einzige aktive Trägerrakete der Russischen Föderation, die für den bemannten Raumflug zugelassen ist. Kommerziell wird die Rakete von der Firma Starsem vermarktet, die sie seit dem 21. Oktober 2011 auch von dem europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, starten lässt.


Kalenderwoche 14

Die Verschwörungstheorien zur Mondlandung gehen davon aus, dass die Mondlandungen in den Jahren 1969 bis 1972 nicht stattgefunden haben, sondern von der NASA und der US-amerikanischen Regierung vorgetäuscht worden seien. Alle Verschwörungstheorien setzen als Prämisse voraus, dass es der NASA möglich war, nahezu alle am Apollo-Programm beteiligten Personen (Schätzungen belaufen sich auf zeitweise 400.000) sowie weltweit Zeitzeugen mit der Möglichkeit zur Überprüfung zu täuschen oder zum Stillschweigen zu verpflichten. Da diese geheimdienstliche Operation von vollkommen unrealistischem Ausmaß erfordern würde und der hierfür notwendige logistische und technische Aufwand ungleich höher wäre als für eine echte Mondlandung, werden die Verschwörungstheorien von der breiten Öffentlichkeit nicht ernst genommen und von offizieller Seite in der Regel nicht kommentiert.


Kalenderwoche 15

Sojus [sʌˈjuz] (von russisch Союз „Vereinigung, Union“ als Anspielung auf die Sowjetunion) ist der Name einer Reihe von bemannten russischen Raumschiffen für Besatzungen von bis zu drei Personen. Das in den 1960er Jahren vom OKB-1 Sergei Koroljows (Experimental-Konstruktionsbüro-1, heute RKK Energija) entwickelte und anschließend mehrfach modifizierte Sojus-Raumschiff wurde zu einer bemannten Fähre für die Raumstationen der Saljut-Reihe, später für die Mir und derzeit für die Internationale Raumstation (ISS). Das Sojus-Raumschiff ist seit 1967 im Einsatz und eines der sichersten Transportsysteme in der Raumfahrt. Als Träger dient die Sojus-Rakete, die in der russischen Tradition, Raketen nach ihrer Hauptnutzlast zu benennen, ihren Namen erhielt.


Kalenderwoche 16

Die Delta ist eine US-amerikanische Trägerrakete. Sie wurde von dem Unternehmen Douglas Aircraft Company entwickelt und verwendete die Thor-Rakete als Grundstufe. Im Laufe der Jahre wurde die Delta ständig modifiziert und erweitert, so dass die heutige Delta IV kaum noch etwas mit den ersten Modellen gemeinsam hat. So stieg z. B. die Startmasse von etwa 50 t im Jahre 1960 auf über 700 t im Jahre 2004, die Nutzlastkapazität für den Geotransferorbit (kurz GTO) stieg im gleichen Zeitraum von 130 kg auf 13130 kg. Der erste Flug einer Thor-Delta im Mai 1960, bei dem der Satellit Echo 1 ins All gestartet werden sollte, war ein Fehlschlag. Doch schon der zweite Flug mit dem baugleichen Satelliten Echo 1A am 12. August 1960 war erfolgreich. Seitdem wurde die Delta mehr als 300 mal gestartet und erreichte dabei eine Zuverlässigkeit von 95 %. Bis Mitte der 2020er Jahre soll sie ausgemustert und durch die wirtschaftlichere Vulcan ersetzt werden.


Kalenderwoche 17

Die Mir war eine von der Sowjetunion erbaute, bemannte Raumstation, die von 1986 bis zu ihrem kontrollierten Absturz 2001 die Erde umkreiste. Nachdem die Mir in den ersten Jahren nur von der Sowjetunion und den mit ihr verbundenen Staaten genutzt wurde, betrieb sie die russische Raumfahrtagentur Roskosmos nach dem politischen Umbruch im Ostblock weiter und öffnete sie auch für westliche Staaten und ihre Raumfahrtagenturen. Die Raumstation Mir war zu ihrer Zeit das größte künstliche Objekt im Erdorbit und gilt – mit dem Sputnik-Satelliten 1957 und Juri Gagarins Erstflug 1961 – als größter Erfolg der sowjetischen Raumfahrt. Die Mir war die erste auf einen dauerhaften und wissenschaftlichen Betrieb ausgelegte Raumstation. Die Mir war modular aufgebaut und wurde aus mehreren nacheinander gestarteten Teilen im Laufe von zehn Jahren im All zusammengebaut.


Kalenderwoche 18

Kurt Heinrich Debus (* 29. November 1908 in Frankfurt am Main; † 10. Oktober 1983 in Cocoa Beach, Florida) war ein deutscher Raketenpionier. 1939 promovierte er im Fach Elektrotechnik an der TH Darmstadt und arbeitete dann als Wissenschaftlicher Mitarbeiter weiter an der TH. Ab August 1943 arbeitete er als Entwicklungsingenieur bei der Heeresversuchsanstalt Peenemünde an der V2-Rakete. Zuletzt war er dort Betriebsleiter des Prüfstands VII. Debus kam 1945 zusammen mit einer Gruppe von Ingenieuren und Wissenschaftlern um Wernher von Braun in die USA. Bis 1950, also fünf Jahre lang, arbeitete die Gruppe in Fort Bliss (Texas) und zog dann auf das Redstone Arsenal in Huntsville (Alabama). Zwischen Juli 1962 und November 1974 war er Direktor des Kennedy Space Centers. In den Jahren 1975 bis 1980 war er Vorsitzender des Aufsichtsrates der OTRAG.


Kalenderwoche 19

Die X-15 war ein raketengetriebenes Experimentalflugzeug für Höhen- und Hochgeschwindigkeitsflüge. Das Unternehmen North American Aviation baute drei Exemplare dieses Musters. Die Struktur bestand aus Titan und Stahl mit einer Außenhaut aus Inconel-X, welches Temperaturen von bis zu 650 °C aushält. Neben den aerodynamischen Flächen zur Steuerung in der Erdatmosphäre war auch ein Lageregelungssystem eingebaut. Das Flugzeug wurde aus der Luft von einem umgebauten B-52-Bomber der NASA gestartet und landete mit seinem eigenen Fahrwerk. Bereits in den 1960er Jahren wurden mit dieser Maschine neue Rekorde für bemannte Flugzeuge aufgestellt. Es wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 7.274 km/h (Mach 6,72) und eine Flughöhe von 107.960 m erreicht. Die gesammelten Daten dienten dem US-Raumfahrtprogramm wie etwa dem Space Shuttle.


Kalenderwoche 20

Die PGM-19 Jupiter war eine im Auftrag der US-Army entwickelte Mittelstreckenrakete. Sie basierte auf der PGM-11 Redstone, besaß aber gegenüber dieser eine auf 2410 km vergrößerte Reichweite. Die Rakete wurde wie die Redstone mit der Treibstoffkombination Sauerstoff und RP-1 angetrieben. Die Arbeiten an der Rakete begannen im Jahre 1956 als Gemeinschaftsprojekt der Army und der Navy. Ein Jahr zuvor bezeichnete Präsident Eisenhower die Entwicklung einer modernen Mittelstreckenrakete als eines der wichtigsten Rüstungsprojekte des Landes. Die US-Navy stieg jedoch aus dem Projekt aus und setzte für ihre U-Boote auf die Feststoffrakete Polaris. Die Jupiter-Raketen wurden in Italien und in der Türkei stationiert, kamen aber in ihrer ursprünglichen Rolle als Träger von Nuklearwaffen nie zum Einsatz. Im Nachgang der Kubakrise wurden sie dort abgezogen.


Kalenderwoche 21

Mit Lunochod wird ein Typ von sowjetischen Mondmobilen bezeichnet, die im Rahmen des Luna-Programms den Mond erforschten. Es waren die ersten ferngesteuerten Fahrzeuge auf einem anderen Himmelskörper. Die erste von drei Missionen scheiterte, als beim Start die Nutzlastverkleidung kollabierte. Der folgende Versuch mit Luna 17 war erfolgreich, sie landete im November 1970 im Mare Imbrium. Der unbemannte achträdrige Mondrover Lunochod 1 konnte die Landeeinheit verlassen und begann die Umgebung zu erkunden. Der Rover arbeitete über elf Monate und fuhr bis zum Missionsende im Oktober 1971 über 10 km weit. Der Rover Lunochod 2 folgte im Jahr 1973. In fünf Monate legte er über 37 km zurück. Lunochod 3 wurde nicht gestartet, vermutlich waren finanzielle Engpässe die Ursache.


Kalenderwoche 22

Jesco Freiherr von Puttkamer (* 22. September 1933 in Leipzig; † 27. Dezember 2012 nahe Washington, D.C.) war ein deutsch-amerikanischer Raumfahrtingenieur und Publizist. Seit 1962 stand er im Dienst der Luft- und Raumfahrtbehörde NASA und war deren dienstältester Mitarbeiter. Den Zweiten Weltkrieg verbrachte er mit seiner Mutter und den Geschwistern überwiegend in der Schweiz, legte in Konstanz 1952 das Abitur ab und ging nach dem Ingenieurpraktikum in verschiedenen Firmen nach Aachen. Dort studierte er Maschinenbau an der Technischen Hochschule. 1962 wanderte Puttkamer als Diplomingenieur in die USA aus. Bei der NASA in Huntsville, Alabama arbeitete er im Team von Wernher von Braun am Apollo-Programm mit und berechnete Flugbahnen. Nach dem Ende des Mondprogramms war er als Ingenieur und Planer an Skylab, dem Space Shuttle und anderen Projekten beteiligt.


Kalenderwoche 23

Das Global Positioning System (GPS) ist ein globales Navigationssatellitensystem zur Positionsbestimmung und Zeitmessung. Es wurde seit den 1970er-Jahren vom US-Verteidigungsministerium entwickelt und löste ab etwa 1985 das alte Satellitennavigationssystem Transit der US-Marine ab, ebenso die Vela-Satelliten zur Ortung von Atombombenexplosionen. GPS ist seit Mitte der 1990er-Jahre voll funktionsfähig und stellt seit der Abschaltung der künstlichen Signalverschlechterung am 2. Mai 2000 auch für zivile Zwecke eine Ortungsgenauigkeit in der Größenordnung von oft besser als 10 Meter sicher. Die Genauigkeit lässt sich durch Differenzmethoden (Differential-GPS / DGPS) in der Umgebung eines Referenzempfängers auf Werte im Zentimeterbereich oder besser steigern. GPS hat sich als das weltweit wichtigste Ortungsverfahren etabliert und wird in Navigationssystemen weitverbreitet genutzt.


Kalenderwoche 24

Sänger ist ein Konzept für einen Raumgleiter von Eugen Sänger. Es wurde von 1961 bis 1974 bei der Firma Junkers als Studie für Raumgleiter entwickelt. Das Konzept besteht ähnlich dem Space Shuttle aus zwei Stufen. Die untere Stufe ist eine horizontal startende Trägereinheit, die das eigentliche Raumschiff auf 30 km Höhe in die Stratosphäre bringt. Der Vorteil dieses Konzepts ist, dass die Unterstufe mit einem luftatmenden Antrieb - wie bei einem Jet - ausgestattet werden kann und daher den zur Verbrennung benötigten Oxidator nicht mitbefördern muss. Die Oberstufe selbst hat in jedem Fall einen konventionellen Raketenantrieb. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der Steuerung der Unterstufe, die eine sehr flexible Wahl des Zielorbits ermöglicht. Der Sänger sollte zwei Astronauten befördern können. Die Fähre wurde nicht verwirklicht, erfuhr jedoch als Sänger II eine kurze Wiederbelebung.


Kalenderwoche 25

Die Versuchsstelle des Heeres Peenemünde (kurz: Heeresversuchsanstalt (HVA) Peenemünde) war eine 1936 in Peenemünde im Norden der Insel Usedom errichtete Heeresversuchsanstalt. Auf den Raketenstartplätzen wurde insbesondere die erste funktionsfähige Großrakete Aggregat 4 (A4, Propagandaname „V2“) unter Leitung von Walter Dornberger und Wernher von Braun entwickelt und getestet. 1938 wurde sie durch die Versuchs-, später Erprobungsstelle der Luftwaffe „Peenemünde-West“ ergänzt. Ab 1943 befand sich auf dem Gelände eine KZ-Außenstelle. Insgesamt wurden etwa 1400 KZ-Zwangsarbeiter festgehalten, zeitweise sogar noch mehr. Peenemünde und die Heeresversuchsanstalt wurden am 4. Mai 1945 von sowjetischen Truppen besetzt. Heute befindet sich das Historisch-Technisches Museum Peenemünde auf einem Teil des Geländes.


Kalenderwoche 26

Die Mercury-Redstone 4 (MR-4) war der zweite US-amerikanische Weltraumflug im Rahmen des Mercury-Programms. Das Erreichen der Erdumlaufbahn war noch nicht geplant, vielmehr sollte ein suborbitaler Flug durchgeführt werden. Als Astronauten für die zweite suborbitale Mercury-Mission wählte die NASA Virgil „Gus“ Grissom aus. Die Mission fand am 21. Juli 1961 statt. Nach zwei Minuten und 22 Sekunden schaltete das Triebwerk ab und das Raumschiff löste sich von der Redstone-Rakete. Die Geschwindigkeit betrug zu diesem Zeitpunkt 2 km/s. Für etwa fünf Minuten war das Raumschiff mit dem Astronauten in Schwerelosigkeit. Grissom befand sich nach der Wasserung noch in der Kapsel, als der Sprengsatz der Luke ausgelöst wurde und der Lukendeckel fort flog. Die Landekapsel versank, der Astronaut Virgil Grissom konnte sich nur schwimmend retten.


Kalenderwoche 27

Robert Hutchings Goddard (* 5. Oktober 1882 in Worcester, Massachusetts † 10. August 1945 in Baltimore, Maryland) war ein amerikanischer Wissenschaftler und Raketenpionier. Ähnlich wie Hermann Oberth machte sich auch Robert Goddard frühzeitig Gedanken über Raumflüge zum Mond und zum Mars. Wegen seiner kühnen Raumflugvisionen wurde er jedoch als Phantast abgetan und geriet in Bezug auf die Raumfahrt fast völlig in Vergessenheit. Bereits um 1918 entwickelte er militärische Feststoffraketen und auch den Prototyp der Bazooka. Ab 1916 beschäftigte sich Goddard mit der Entwicklung von Flüssigkeitsraketen. Beim fünften Start erreichte seine Rakete bereits eine Höhe von 610 Metern und flog mit etwa 800 km/h. Später konnte er diese Leistungen noch steigern. Seine volle Bedeutung für die Technik und Raumfahrt wurde aber erst posthum anerkannt.


Kalenderwoche 28

Die Mikojan-Gurewitsch MiG-105 Spiral wurde 1965 im Rahmen des Programms Spiral 50-50 durch die Sowjetunion mit dem Ziel des Baus eines Raumfahrzeuges mit wiederverwendbaren Komponenten entwickelt. Sie diente als Experimentalstudie für Raumgleiter in Tragrumpf-Bauweise. Ein Überschallträgerflugzeug sollte die Hilfsrakete mit dem darauf befestigten Raumgleiter auf den Rücken nehmen und bis in eine Höhe von 20.000 bis 24.000 Metern bringen. Bei einer Geschwindigkeit von Mach 4 sollte die zweistufige Hilfsrakete zünden und den Raumgleiter in einen niedrigen Orbit in 130 km Höhe bringen. Von dort aus sollte der Raumgleiter, der mit einem Haupt- und einem Hilfstriebwerk ausgestattet war, aus eigener Kraft bis in einen Orbit von über 200 km fliegen können. Die Entwicklung von Spiral wurde 1978 zugunsten der Entwicklung der Raumfähre Buran eingestellt.


Kalenderwoche 29

Apollo 11 war eine Raumfahrtmission im Rahmen des Apollo-Programms der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA und der erste bemannte Flug zum Mond, der eine Landung und eine sichere Rückkehr auf die Erde zum Ziel hatte. Die Mission verlief erfolgreich und erfüllte die Ankündigung des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy aus dem Jahre 1961, noch vor dem Ende des Jahrzehnts einen Menschen zum Mond und wieder sicher zurück zur Erde zu bringen. Die drei Astronauten Neil Armstrong, Edwin „Buzz“ Aldrin und Michael Collins starteten am 16. Juli 1969 mit einer Saturn-V-Rakete vom Kennedy Space Center in Florida und erreichten am 19. Juli eine Mondumlaufbahn. Am nächsten Tag landeten Armstrong und Aldrin in der Mondfähre Eagle, während Collins im Mondorbit zurückblieb. Wenige Stunden später betrat Armstrong als erster Mensch den Mond.


Kalenderwoche 30

Aggregat 4 (A4) war die Typenbezeichnung der weltweit ersten voll funktionsfähigen, ferngesteuerten Großrakete, die in Deutschland entwickelt und produziert wurde. Sie kam im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz. Bekannt wurde diese Boden-Boden-Rakete unter dem ihr von Joseph Goebbels im Oktober 1944 gegebenen Propagandanamen Vergeltungswaffe 2, kurz „V2“; die Starteinheiten von Wehrmacht und SS nannten sie schlicht „Das Gerät“. Von der nationalsozialistischen Propaganda wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges zusätzlich der Begriff Wunderwaffe geprägt. Oft wurde zunächst auch die Bezeichnung Geheimwaffe verwendet. Die Aggregat 4 wurde als ballistische Artillerie-Rakete großer Reichweite konzipiert und 1944/45 in großer Zahl eingesetzt. Sie war außerdem das erste von Menschen konstruierte Objekt, das die Grenze zum Weltraum durchstieß.


Kalenderwoche 31

Echo 1 ist der Name eines großen Ballonsatelliten, der am 12. August 1960 als erster Nachrichten- und geodätischer Satellit gestartet wurde. Der mit dünnem Aluminium überzogene Ballon aus dem Polyester-Kunststoff Mylar (einer nur Bruchteile von Millimeter starken Folie) wurde erst „aufgeblasen“, als die Endhöhe von etwa 1500 km erreicht war. Die Kugel war zunächst 30 Meter groß, bereits nach einem Jahr war der Durchmesser auf 18 Meter geschrumpft. Der stark reflektierende Ballon konnte etwa acht Jahre lang als heller Stern 1. Größe gesehen werden und diente der passiven Weiterleitung von Signalen im Radio- und Funkverkehr. Dies gelang erstmals zwischen zwei Erdfunkstellen in New Jersey und Kalifornien über fast 4000 km. Gegen Ende seiner Lebenszeit – kurz vor dem Verglühen im Jahr 1968 – war die Bahnhöhe von 1500 auf etwa 1000 km gesunken.


Kalenderwoche 32

Neil Alden Armstrong (* 5. August 1930 bei Wapakoneta, Ohio; † 25. August 2012 in Cincinnati, Ohio) war ein US-amerikanischer Testpilot und Astronaut. Seine Mutter war Tochter des deutschen Auswanderers Martin Engel. Seit seiner Jugend faszinierte ihn die Fliegerei. Er hatte drei Semester Flugzeugtechnik an der Purdue University absolviert, als ihn die Navy im Januar 1949 zum Militärdienst einzog und ihn zum Kampfpiloten ausgebildete. Nach Jahren als Testpilot bewarb er sich für die zweite NASA-Astronautengruppe und wurde 1962 mit acht anderen zukünftigen Raumfahrern der Öffentlichkeit vorgestellt. Sein erster Raumflug, Gemini 8, fand im März 1966 statt. Drei Jahre Später startete er als Kommandant der Mission von Apollo 11, die mit Buzz Aldrin und Michael Collins zum Mond flog. Am 21. Juli 1969 betrat er als erster Mensch den Mond.


Kalenderwoche 33

X-38 ist die Bezeichnung eines Prototyps für einen antriebslosen aerodynamischen Auftriebskörper, der im Notfall die Evakuierung der Internationalen Raumstation ermöglichen sollte. Die Planungen sahen vor, den Gleiter permanent an der Raumstation angedockt zu lassen. Bei einem Notfall wäre die Besatzung in den X-38 gestiegen, hätte von der ISS abgekoppelt und die Umlaufbahn verlassen. Die X-38 sollte über kein eigentliches Antriebssystem verfügen, sondern Steuerfunktionen mit einem mit Stickstoff betriebenen Düsensystem durchführen. Der mit einem Hitzeschild ausgestattete Gleiter wäre in die Erdatmosphäre eingetreten und durch den Luftwiderstand abgebremst worden. In den erdnahen Luftschichten hätte ein stufenweise entfalteter Gleitschirm dem Gleiter die Landung ermöglicht. Das Projekt X-38 wurde 2002 aus Finanzierungsmangel eingestellt.


Kalenderwoche 34

Mars Pathfinder war eine Mars-Sonde der NASA. Sie brachte den ersten Mars-Rover Sojourner erfolgreich auf die Marsoberfläche. Die Sonde landete im Juli 1997 in einem ehemaligen Überschwemmungsgebiet namens „Ares Vallis“, das sich in der nördlichen Hemisphäre befindet und eines der felsigsten Gebiete auf dem Mars ist. Die Bewegungsfreiheit des Sojourner erlaubte es, viel mehr Gesteins- und Bodenproben zu analysieren, als es einer traditionellen Sonde möglich gewesen wäre. Bis zur letzten Übertragung im September 1997 sendete Mars Pathfinder 16.500 von der Landeeinheit und 550 vom Rover aufgenommene Bilder sowie mehr als 15 chemische Analysen von Boden und Gestein zur Erde zurück, außerdem ausführliche Wetterdaten. Die neuesten Forschungsergebnisse und Bilder wurden erstmals sofort im damals noch jungen World Wide Web veröffentlicht.


Kalenderwoche 35

Sojus 31 ist die Missionsbezeichnung für den Flug eines Sojus-Raumschiffs zur sowjetischen Raumstation Saljut 6. Es war der sechste Besuch eines Sojus-Raumschiffs bei dieser Raumstation und der 50. Flug im Sojusprogramm. Sigmund Jähn flog damit im Rahmen des Interkosmos-Raumfahrtprogramms als erster Deutscher ins All. Während der Mission wurden zahlreiche wissenschaftliche Experimente durchgeführt. Dazu zählten wissenschaftlich-technische Experimente mit der Multispektralkamera MKF 6 zur Erdfernerkundung, materialwissenschaftliche Experimente, Experimente zur Kristallisation, Formzüchtung und Rekristallisation sowie medizinische Experimente. Das Raumschiff wurde von der vierten Besuchsmannschaft Saljut 6 EP-4 zur Raumstation gebracht und diente der zweiten Langzeitbesatzung Saljut 6 EO-2 zur Rückkehr.


Kalenderwoche 36

Voyager 1 ist eine Raumsonde der NASA zur Erforschung des äußeren Planetensystems und des interstellaren Raums. Sie wurde am 5. September 1977 von Cape Canaveral aus gestartet. Ihre identische Schwestersonde Voyager 2 startete bereits 16 Tage früher auf einer anderen Flugbahn. Voyager 1 flog zunächst die Planeten Jupiter und Saturn an und bewegt sich seitdem auf die äußere Grenze des Sonnensystems zu. Die Mission der Voyager 1 gilt als einer der größten Erfolge der NASA und der Raumfahrt allgemein, da die Sonde ihre geplante Lebenserwartung bereits weit übertroffen hat und noch heute regelmäßig Daten zur Erde sendet. Außerdem ist sie das am weitesten von der Erde entfernte von Menschen gebaute Objekt überhaupt und wird diesen Status auf absehbare Zeit auch behalten. Von der Erde aus betrachtet befindet sich Voyager 1 im Sternbild Schlangenträger.


Kalenderwoche 37

Die Landsat-Satelliten sind eine Serie von zivilen Erdbeobachtungssatelliten der NASA zur Fernerkundung der kontinentalen Erdoberfläche sowie der Küstenregionen. Sie dienen hauptsächlich der Kartierung natürlicher Ressourcen und der Erfassung von Veränderungen, welche durch natürliche Prozesse und menschliches Handeln verursacht werden. Seit 1972 sind acht[veraltet] Satelliten (davon ein Fehlstart) dieser Serie gestartet worden, die sich auf drei Baureihen verteilen. Die Fernerkundungsplattform zeichnet dabei mit verschieden Sensoren Fernerkundungsdaten auf. 1965 begann die NASA mithilfe von Instrumenten, die auf Flugzeugen platziert wurden, mit der methodischen Fernerkundung der Erdoberfläche. Im Jahr 1970 erhielt die NASA schließlich die Erlaubnis zum Bau eines Satelliten. Bereits zwei Jahre später wurde Landsat 1 gestartet und konnte mit der Fernerkundung beginnen.


Kalenderwoche 38

Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski (17. September 1857 in Ischewskoje; Oblast Rjasan; † 19. September 1935 in Kaluga) wird zu den Wegbereitern der Raumfahrt gezählt. Er war der Begründer der modernen Kosmonautik. Ziolkowski ist der wohl bekannteste Amateurforscher auf diesem Gebiet. Sein technischer Weitblick wurde allerdings erst gegen sein Lebensende bekannt und zur Anregung für viele spätere Wissenschaftler und Techniker. Gipfelpunkt seiner Arbeit war die Raketengrundgleichung, die er 1903 in der russischen Zeitschrift Wissenschaftliche Rundschau veröffentlichte. Neben Arbeiten zum Flüssigkeitsraketentriebwerk, Kühlung der Brennkammer und Steuerung der Rakete mittels Strahlruder und Kreiselsteuerung stellte er mit der Raketengrundgleichung auch das Prinzip der Mehrstufenrakete auf eine wissenschaftliche Basis.


Kalenderwoche 39

Gemini 4 war ein bemannter Weltraumflug im Rahmen des Gemini-Programms. Im Gegensatz zum relativ kurzen Flug von Gemini 3 sollte Gemini 4 mehrere Tage dauern. Im Verlauf des Fluges sollte zum ersten Mal ein US-amerikanischer Astronaut das Raumschiff verlassen. Dazu war die Entwicklung eines neuen Raumanzugs notwendig. Diese Mission zeigte, dass das Gemini-Raumschiff auch für längere Flüge geeignet war. Mit einer Flugdauer von vier Tagen und zwei Stunden war man zwar noch hinter den vier Tagen und 23 Stunden zurück, die Waleri Bykowski zwei Jahre zuvor in Wostok 5 vorgelegt hatte, aber längere Flugdauern waren prinzipiell möglich und sollten schon mit Gemini 5 bewiesen werden. Der Außenbordeinsatz von White kam zwar einige Monate später als der von Leonow, dafür aber offensichtlich mit weniger Problemen.


Kalenderwoche 40

Sergei Pawlowitsch Koroljow (* 12. Januar 1907 in Schytomyr, Russisches Kaiserreich; † 14. Januar 1966 in Moskau) war ein sowjetischer Konstrukteur von Raketen und einer der bedeutensten Weltraumpioniere in der Geschichte der Raumfahrt. Nach anfänglichen Arbeiten an Flugzeugen und Raketen wurde er 1938 im Zuge des Großen Terrors verhaftet und zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg er zum Chefkonstrukteur des sowjetischen Raketenprogramms innerhalb des Wissenschaftlichen Forschungsinstituts auf. Zu den größten Erfolgen Koroljows gehörten die Konstruktion der R-7 und der Start des Sputnik 1, vor allem aber der erste Weltraumflug eines Menschen im Jahr 1961. Einige seiner Entwicklungen wie die Sojus-Rakete und das Sojus-Raumschiff werden in verbesserter Form noch heute genutzt.


Kalenderwoche 41

Die Redstone war die erste US-amerikanische ballistische Rakete. Sie basierte auf der Technologie der deutschen A4-Rakete und wurde wesentlich mit Beteiligung deutscher Raketentechniker unter Wernher von Braun entwickelt. Redstone sollte eine Boden-Boden-Rakete für die US Army werden. Ihre grundlegende Konstruktion war Mitte 1952 abgeschlossen. Die Rakete konnte einen nuklearen Fusionssprengkopf von 3.000 kg und einer Sprengkraft bis zu 3,75 Mt TNT-Äquivalent über 320 km tragen. Am 20. August 1953 hatte die Rakete ihren ersten Testflug. Aufgrund der erprobten Technologie konnten relativ kurzfristig nach dem Sputnikschock Trägerraketen abgeleitet werden, mit deren Hilfe eine Reihe von Weltraummissionen gestartet wurden. Dazu gehörten der erste US-amerikanische Satellit Explorer 1 und die ersten bemannten suborbitalen Raumflüge mit Mercury-Raumschiffen.


Kalenderwoche 42

Unter dem Motto Mars to Stay ist der Vorschlag gemacht worden, dass die ersten zum Mars gesandten Astronauten für unbegrenzte Zeit auf dem Planeten bleiben sollten. Dadurch könnten die Kosten des Marsfluges verringert und eine ständige Besiedlung des Mars gewährleistet werden. Besonders entschieden setzt sich der ehemalige Apollo-Astronaut Buzz Aldrin für diesen Vorschlag ein. Er tat sich mehrfach mit dem Wahlspruch „Vergesst den Mond! Auf zum Mars!“ hervor. Die Oberfläche des Mars biete alle Rohstoffe, die notwendig sind, um eine menschliche Gemeinschaft auf Dauer zu erhalten. Der Mars sei in dieser Hinsicht dem Mond überlegen. Deshalb sei eine dauerhafte Siedlung auf dem Mars der fruchtbarste Weg, um sicherzustellen, dass die Menschheit sich zu einer Raumfahrt-treibenden Art entwickelt und sich über mehrere Himmelskörper ausbreitet.


Kalenderwoche 43

Der Gemini Digital Computer (GDC) war der in den Raumschiffen des Gemini-Programms eingesetzte Computer und damit der erste in einem bemannten Raumfahrzeug eingesetzte Digitalrechner. Die Gemini-Missionen dienten zum Test der kritischen Rendezvous- und Kopplungsmanöver der Mondmissionen. Solche Manöver setzen einen genauen Eintritt in die Erdumlaufbahn, komplexe Manöver bei der Annäherung an das Rendezvousziel und genau abgestimmte Manöver beim Rendezvous voraus. Ebenfalls wurde, um eine höhere Sicherheit während des Starts mit der Titan-II-Trägerrakete zu erreichen, ein Reservesystem für das Leitsystem der Titan II benötigt. Darüber hinaus wollte man eine größere Genauigkeit beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre erreichen und die vor dem Start durchzuführenden Systemprüfungen automatisieren.


Kalenderwoche 44

Die Cape Canaveral Space Force Station ist ein Raketenstartgelände der U.S. Air Force am Cape Canaveral in Florida, nördlich von Cocoa Beach. Während des Zweiten Weltkriegs wurde dieses Gebiet von der Air Force als Flugplatz benutzt. In den 1950er Jahren fanden hier erste Raketenstarts statt. Die ersten bemannten Raumflüge der USA wie Mercury, Gemini sowie Apollo 7 starteten von Rampen auf diesen Startkomplex. Seit dem Flug von Apollo 8 im Dezember 1968 starten jedoch alle bemannten Raketen der USA im direkt angrenzenden Weltraumbahnhof Kennedy Space Center.


Kalenderwoche 45

Die Familie der Saturn-Raketen gehörte zu den leistungsstärksten Trägersystemen der Raumfahrt. Sie wurden unter Leitung von Wernher von Braun für die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA im Rahmen des Apollo-Programms entwickelt. Es existierten die Saturn I, Saturn IB und Saturn V. Letztere war das größte Mitglied der Familie und wurde für die Flüge zur bemannten Mondlandung verwendet. Sie war die stärkste Rakete, die bis heute gebaut und eingesetzt wurde. Sie konnte bis zu 133 Tonnen in den niedrigen Erdorbit und 50 Tonnen auf einen Kurs Richtung Mond beschleunigen. Der letzte Start einer Saturn V erfolgte im Mai 1973, als die Raumstation Skylab eine Erdumlaufbahn gebracht wurde. Der letzte Start einer Saturn IB erfolgte im Juli 1975 im Rahmen des Apollo-Sojus-Test-Projekts.


Kalenderwoche 46

Das Konzentrationslager Mittelbau-Dora wurde während des Zweiten Weltkrieges als Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald mit der Tarnbezeichnung Arbeitslager Dora am Südhang des Kohnsteins nördlich der Kreisstadt Nordhausen errichtet. Die Häftlinge des Konzentrationslagers wurden von der SS hauptsächlich im Stollenvortrieb und den untertage gelegenen Werksanlagen der Mittelwerk GmbH eingesetzt, wo vor allem die Großrakete Vergeltungswaffe 2 sowie die Flugbombe Vergeltungswaffe 1 produziert wurde. Das Mittelwerk im Kohnstein war die größte untertage gelegene Rüstungsfabrik des Zweiten Weltkrieges. Während der 18 Monate, die das Lager existierte, verstarben 20.000 Häftlinge aufgrund der inhumanen Arbeits- und Lebensbedingungen. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Lagergelände die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora.


Kalenderwoche 47

Dyna-Soar war ein Projekt der US Air Force mit dem Ziel, einen Raumgleiter zu entwickeln, der sowohl als Aufklärer und Bomber als auch für Rettungsaktionen im All, Satellitenwartung und Sabotage feindlicher Satelliten genutzt werden könnte. Der auch als X-20 bezeichnete Flugkörper sollte eine Besatzung von einem Mann haben. Als Trägerrakete für orbitale Flüge war eine Titan-III vorgesehen. Das Projekt begann 1957. Es sollte in drei Stufen durchgeführt werden, einem Rettungsgleiter (Dyna-Soar I), einem Aufklärungsgleiter (Dyna-Soar II) und einem strategischen Bomber (Dyna-Soar III). Erste Gleitflüge für Dyna-Soar I sollten 1963 durchgeführt werden, Dyna-Soar III sollte 1974 voll funktionsfähig sein. Das Projekt wurde 1963, nachdem es 660 Millionen US-Dollar gekostet hatte, beendet, da alle Raumfahrtkapazitäten im Mondlandeprogramm zusammengeführt werden sollten.

Kalenderwoche 48

Apollo 8 war der zweite bemannte Raumflug des amerikanischen Apollo-Programms und der erste bemannte Flug zum Mond und damit zu einem anderen Himmelskörper. Die drei Astronauten Frank Borman, William Anders und James Lovell waren die ersten Menschen, die mit eigenen Augen die Rückseite des Mondes sahen. Apollo 8 startete am 21. Dezember 1968 vom Kennedy Space Center in Florida und erreichte drei Tage später, am 24. Dezember 1968, die Mondumlaufbahn. Große Bekanntheit erlangte die Fernsehübertragung aus dem Mondorbit, während der die drei Astronauten die ersten Zeilen der biblischen Schöpfungsgeschichte als Weihnachtsbotschaft verlasen. Nach zehn Umkreisungen des Mondes leiteten die Astronauten am frühen Morgen des 25. Dezember die Rückkehr zur Erde ein, wo die Rückkehrkapsel am 27. Dezember im Pazifischen Ozean wasserte.


Kalenderwoche 49

Mars Science Laboratory (kurz MSL) bezeichnet eine NASA-Mission und deren Komponenten zur Erforschung des Mars hinsichtlich seiner aktuellen und vergangenen Eignung als Biosphäre. Hierzu wurde auf der Oberfläche ein weitgehend autonomer Rover mit dem Namen Curiosity (englisch für Neugier) abgesetzt, der mit zehn Instrumenten zur Untersuchung von Gestein, Atmosphäre und Strahlung ausgerüstet ist. Zu deren Analyse kommen neben einer großen Zahl unterschiedlicher Spektrografen auch Kameras und meteorologische Instrumente zum Einsatz, welche die Messdaten für die Auswertung zur Erde schicken. Mit einer Masse von 900 kg und der Größe eines kompakten Kleinwagens ist Curiosity bislang das mit Abstand schwerste von Menschen geschaffene Objekt auf der Marsoberfläche und löste die Viking-Sonden mit je knapp 600 kg in diesem Aspekt ab.


Kalenderwoche 50

Eugene Andrew „Gene“ Cernan (* 14. März 1934 in Chicago, Illinois; † 16. Januar 2017 in Houston, Texas) war ein US-amerikanischer Astronaut. Bis heute ist er der letzte Mensch, der auf dem Mond gewesen ist. Cernan hatte sich im Sommer 1963 bei der NASA als Astronaut beworben, und obwohl er weniger Flugerfahrung als andere Bewerber hatte und kein Testpilot war, war er im Oktober 1963 zusammen mit 13 anderen als dritte Astronautengruppe der NASA der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Am 3. Juni 1966 startete Cernan mit Gemini 9 zu seinem ersten Raumflug. Beim folgenden Flug, Apollo 10, war er als Pilot der Mondlandefähre tätig. Sein dritter und letzter Flug, Apollo 17, fand im Dezember 1972 statt. Es handelte sich um die letzte bemannte Mondlandung des Apollo-Programms. Am 14. Dezember 1972 verließ Cernan als letzter Mensch die Mondoberfläche, die bis heute nicht wieder von Menschen betreten wurde.


Kalenderwoche 51

STS-118 (englisch Space Transportation System) ist die Missionsbezeichnung für den 20. Flug des US-amerikanischen Space Shuttles Endeavour (OV-105) der NASA. Es war die 119. Space-Shuttle-Mission sowie nach fast fünfjähriger Pause der erste Flug dieses Orbiters; bedingt durch das Unglück der Columbia im Februar 2003 (STS-107). Es war der letzte Flug eines Spacehab-Moduls. STS-118 wurde am 8. August 2007 gestartet. Die Endeavour transportierte außerdem den S5-Träger zur Internationalen Raumstation (ISS), welcher von den Astronauten bei einem Außenbordeinsatz montiert wurde. Während vier Ausstiegen wurden Aufbau- und Wartungsarbeiten am Äußeren der ISS durchgeführt. Erstmals wurde von der Endeavour ein neues Energieübertragungssystem eingesetzt, durch welches der Orbiter während der Kopplung Strom von der Raumstation erhielt.


Kalenderwoche 52

Bei der Atlas V handelt es sich um eine US-Trägerrakete für mittlere bis schwere Nutzlasten. Sie stellt das modernste Mitglied der Atlas-Raketenfamilie dar. Die Atlas V wurde von Lockheed Martin entwickelt und anfangs auch gebaut; der Jungfernflug wurde im August 2002 erfolgreich absolviert. Die Starts wurden bis Ende 2006 durch das US-russische Unternehmen International Launch Services vermarktet, anschließend wurde dieses Geschäft aber vollständig an die United Launch Alliance, einem Joint Venture zwischen Lockheed Martin und Boeing, übertragen. Seitdem wird die Atlas V fast nur noch für Aufträge der US-Regierung angeboten, da sich das kommerzielle Geschäft in den vorangegangenen Jahren als nicht profitabel erwies. Zu den bekanntesten Nutzlasten gehört der Mars Reconnaissance Orbiter, New Horizons und der Raumgleiter Boeing X-37.


Kalenderwoche 53

Gemini 7 (GT-7) war ein bemannter Weltraumflug im Rahmen des US-amerikanischen Gemini-Programms. Gemini 7 sollte ein Langzeitflug werden. Borman und Lovell sollten einen neuen Raumanzug testen. Zum ersten Mal sollte es möglich sein, den Anzug während bestimmter Phasen abzulegen. Der neue Anzug war aber nicht für lange Zeiten im Vakuum ausgelegt. Sollte ein Leck im Raumschiff auftreten, müsste die Mission abgebrochen und eine Notlandung eingeleitet werden. Der Flug von Gemini bedeutete einen neuen Langzeitrekord in der bemannten Raumfahrt, der erst 1970 von Sojus 9 gebrochen werden sollte. Es zeigte sich, dass sich die Astronauten ohne medizinische Probleme länger in der Schwerelosigkeit aufhalten konnten, als für einen Mondflug benötigt wurde. Auch die Rückkehr in die irdische Schwerkraft erfolgte ohne langwierige Umgewöhnung.