Übersichtsseite exzellenter Artikel für den Bereich Pharmazie
Die folgenden Artikel finden viele Wikipedianer sehr lesenswert. Wenn Du über einen besonders guten Artikel stolperst, trage ihn bei den Kandidaten für exzellente Artikel ein, um seinen Autoren ein Gute Arbeit, danke! zukommen zu lassen.
 
Jararaca-Lanzenotter, deren Gift unter anderem eine ACE-hemmende Wirkung zeigt

ACE-Hemmer sind Arzneistoffe, die insbesondere in der Therapie des Bluthochdruckes (Hypertonie) und der chronischen Herzinsuffizienz Anwendung finden. Sie sind Hemmstoffe (Inhibitoren) des Angiotensin-konvertierenden Enzyms (Angiotensin Converting Enzyme), das ein Teil einer Blutdruck regulierenden Kaskade ist (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System). ACE-hemmende Inhaltsstoffe wurden zuerst in Schlangengiften gefunden.

Die wichtigsten in der Therapie verwendeten Wirkstoffe dieser Kategorie sind Captopril, Enalapril, Lisinopril und Ramipril. Diese zählen auch aufgrund ihrer therapeutischen Bedeutung zu den umsatzstärksten Arzneistoffen. weiter

 
Kristalline Struktur des arzneilich verwendeten Arsentrioxids (As2O3)

Arsen [aʁˈzeːn] ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol As und der Ordnungszahl 33. Im Periodensystem der Elemente steht es in der 4. Periode und der 5. Hauptgruppe. Es gehört zu den Halbmetallen und weist je nach Modifikation metallische oder nichtmetallische Eigenschaften auf. Umgangssprachlich wird auch das als Mordgift bekannte Arsenik (Arsenoxid) meist einfach „Arsen“ genannt. Arsen kommt selten elementar vor, sondern meistens in Form seiner Sulfide. Manche Arsenverbindungen wirken krebserregend.

Die organische Arsenverbindung Arsphenamin (Salvarsan) war Anfang des 20. Jahrhunderts ein Durchbruch in der Behandlung der Syphilis. Heute werden Arsenverbindungen nur noch äußerst selten arzneilich verwendet, etwa als Arsentrioxid in der Behandlung der PromyelozytenleukämieZum Artikel….

 
Bayer Logo

Die Bayer Aktiengesellschaft (kurz Bayer AG) ist die Holding-Gesellschaft des Bayer-Konzerns, der aus 307 Gesellschaften mit insgesamt 116.800 Mitarbeitern besteht (2015).Schwerpunkt des Konzerns ist die chemische und pharmazeutische Industrie. Drei weitgehend selbständig operierende Teilkonzerne sind Bayer HealthCare, Bayer CropScience und Covestro (vormals Bayer MaterialScience). Wichtige und bekannte Arzneimittel von Bayer HealthCare mit Sitz in Leverkusen sind beispielsweise Aspirin, Lefax, Talcid, Bepanthen, Rennie, Betaferon, Magnevist, Nexavar, Levitra, Diane, Yasmin und Xarelto. – Zum Artikel…

 
Detail aus einem Gemälde von Jacob Cornelisz. van Oostsanen, ca. 1518

Der Begriff Bisamapfel bezeichnet Duftstoffzubereitungen mit Zutaten wie Ambra oder Moschus („Bisam“) sowie die tragbaren, meist annähernd kugelförmigen Behälter, in denen sie aufbewahrt wurden. Bisamäpfel wurden bis ins 17. Jahrhundert hinein zu medizinischen Zwecken verwendet und dienten oftmals gleichzeitig als Schmuck. Besonders während der großen Pestpandemie des 14. Jahrhunderts („Schwarzer Tod“), aber auch bei späteren Epidemien, fanden Bisamäpfel große Verbreitung. Der Lehrmeinung zufolge begünstigte verunreinigte Luft die Ansteckung mit Krankheiten, so dass man ihr durch Räucherungen mit Duftstoffen oder dem Gebrauch des Riechapfels entgegenwirken müsse. – Zum Artikel…

 
Kapillarennetzwerk des Gehirns

Blut-Hirn-Schranke, auch Blut-Gehirn-Schranke, bezeichnet die selektive physiologische Barriere zwischen den Flüssigkeitsräumen des Blutkreislaufs und des Zentralnervensystems. Diese besondere Abgrenzung des Blutes vom extravasalen Raum in Gehirn und Rückenmark ist bei allen Landwirbeltieren (Tetrapoda) ausgebildet und ermöglicht die Aufrechterhltung eigener Milieubedingungen für das Nervengewebe (Homöostase).

Im Wesentlichen wird die Blut-Hirn-Schranke von Endothelzellen gebildet, welche die zerebralen kapillaren Blutgefäße innen auskleiden und über Tight Junctions eng miteinander verknüpft sind. Sie stellt einen hochselektiven Filter dar, über den die vom Gehirn benötigten Nährstoffe zugeführt und die entstandenen Stoffwechselprodukte abgeführt werden können, aber andererseits das Gehirn vor im Blut zirkulierenden Krankheitserregern, Toxinen und Botenstoffen geschützt wird. Die Schutzfunktion der Blut-Hirn-Schranke erschwert die medikamentöse Behandlung einer Vielzahl neurologischer Erkrankungen, da auch viele Wirkstoffe diese Barriere nicht passieren können. Die Überwindung der Blut-Hirn-Schranke ist ein aktuelles Forschungsgebiet, um auch solche Krankheiten behandeln zu können. – Zum Artikel…

 
Chemische Strukturformel von Clotrimazol

Clotrimazol ist ein Arzneistoff zur lokalen Behandlung von Pilzinfektionen (Mykosen) der Haut und Schleimhaut. Es gilt als so genanntes Breitbandantimykotikum, ist also gegen eine Vielzahl unterschiedlicher Pilze wirksam.

Clotrimazol wurde Ende der 1960er Jahre von der Bayer AG durch Karl Heinz Büchel entwickelt und kam in Deutschland nach der Zulassung 1973 unter der Marke Canesten® auf den Markt. Zur äußerlichen Anwendung und für die kurzzeitige vaginale Anwendung ist Clotrimazol in Deutschland rezeptfrei zu beziehen. Es gibt zahlreiche Generika. – Zum Artikel…

 
Fußpilz  – die häufigste Dermatophytose in Mitteleuropa

Die Dermatophytose (Synonym Dermatophytie, von grischisch τὸ δέρμα derma ‚Haut‘ und φυτόν phyton ‚Pflanze‘) oder Tinea (lateinisch für Holzwurm, Motte) ist eine durch spezielle Pilze (Dermatophyten) hervorgerufene Hautpilzerkrankung. Sie ist beschränkt auf keratinhaltige Gebilde wie die Hornschicht der Haut (Epidermomykose), Haare (Trichophytie oder Trichomykose) oder Nägel bzw. Krallen (Nagelpilz, Onychomykose). Dermatophytosen zählen zu den häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt und treten weltweit auf.

Das klinische Erscheinungsbild ist variabel, meist kommen Hautrötung, vermehrte Schuppenbildung und Bläschen vor. Der Erregernachweis ist aufwendig und nur durch Kombination mehrerer Verfahren verlässlich, ohne ihn ist die Diagnose aber nicht sicher zu stellen. Die Behandlung erfolgt meist mit Antimykotika, begleitend sollten hygienische Maßnahmen getroffen werden. – Zum Artikel….

 
DNA

Desoxyribonukleinsäure (Des|oxy|ribo|nukle|in|säure; kurz DNA oder DNS) (lat.-fr.-gr. Kunstwort) ist ein in allen Lebewesen und DNA-Viren vorkommendes Biomolekül und die Trägerin der Erbinformation. Sie enthält die Gene, die über Ribonukleinsäuren (RNA, im Deutschen auch RNS) und Proteine codieren, welche für die biologische Entwicklung eines Organismus und den Stoffwechsel in der Zelle notwendig sind. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird die Desoxyribonukleinsäure überwiegend mit der englischen Abkürzung DNA (deoxyribonucleic acid) bezeichnet; die parallel bestehende deutsche Abkürzung DNS wird hingegen seltener verwendet und ist laut Duden „veraltend“.

Im Normalzustand ist DNA in Form einer Doppelhelix organisiert (siehe Animation rechts). Chemisch gesehen handelt es sich um Nukleinsäuren, lange Kettenmoleküle (Polymer) die aus vier verschiedenen Bausteinen, den Nukleotiden aufgebaut ist. Jedes Nukleotid besteht aus einem Phosphat-Rest, dem Zucker Desoxyribose und einer von vier organischen Basen Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin, oft abgekürzt mit A,T,G und C. – Zum Artikel…

 
Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)

Das Echte Mädesüß (Filipendula ulmaria) ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört. Sie ist in fast ganz Europa heimisch und man findet sie auf nährstoffreichen Feucht- und Nasswiesen, an Gräben und Bachufern sowie in Erlen-Eschenwäldern.

Mädesüß ist eine alte Heilpflanze und medizingeschichtlich interessant, da lange Zeit aus ihren Blütenknospen Salicylaldehyd gewonnen wurde, ein entzündungshemmender Wirkstoff, chemisch verwand mit der synthetisch hergestellten Acetylsalicylsäure. Das Echte Mädesüß, das man damals botanisch noch den Spiersträuchern (Spiraea) zuordnete, hat zur Entwicklung des Markennamens Aspirin beigetragen. Offizinell ist das Mädesüßkraut (Filipendulae ulmariae herba), das im Europäischen Arzneibuch monographiert ist. – Zum Artikel…

 
Bändermodell des Enzyms Triosephosphatisomerase (TIM) der Glykolyse, eine stilisierte Darstellung der Proteinstruktur.

Ein Enzym (altgriechisches Kunstwort ἔνζυμον, énzymon), früher Ferment (lateinisch fermentum), ist ein Stoff, der eine oder mehrere biochemische Reaktionen katalysieren kann. Fast alle Enzyme sind Proteine, die Ausnahme bildet katalytisch aktive RNA, wie z. B. snRNA. Ihre Bildung in der Zelle erfolgt daher, wie auch bei anderen Proteinen, über Proteinbiosynthese an den Ribosomen. Enzyme haben wichtige Funktionen im Stoffwechsel von Organismen: Sie steuern den überwiegenden Teil biochemischer Reaktionen – von der Verdauung bis hin zur Transkription (RNA-Polymerase) und Replikation (DNA-Polymerase) der Erbinformationen. weiter

 
Oberflächenmodell von Erythropoetin

Erythropoetin (eˌʁʏtʁoˈpo.e.tɪn, von altgriech. ἐρυθρός erythros „rot“ und ποιεῖν poiein „machen“, Synonyme: EPO, Erythropoietin, Epoetin, historisch auch: Hämatopoetin) ist ein Glykoprotein-Hormon, das als Wachstumsfaktor für die Bildung roter Blutkörperchen (Erythrozyten) während der Blutbildung (Hämatopoese) von Bedeutung ist. Erythropoetin zählt damit zu den so genannten Erythropoiesis Stimulating Agents (Kurzform: ESA). Als Therapeutikum wird biotechnologisch hergestelltes Erythropoetin vorwiegend bei der Behandlung der Blutarmut von Dialysepatienten, bei denen die Blutbildung infolge eines Nierenversagens gestört ist, und nach aggressiven Chemotherapiezyklen eingesetzt. Daneben erwarb sich EPO durch zahlreiche Dopingskandale insbesondere im Radsport den zweifelhaften Ruf als „Radfahrerdroge“.

 
Gewöhnlicher Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)

Frauenmantel (Alchemilla) ist eine Pflanzengattung der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), die in Europa, Asien und Afrika verbreitet ist und vorwiegend in den Gebirgen wächst. Stark behaarte Formen werden auch als Silbermantel bezeichnet. Die krautigen bis strauchförmigen Pflanzen haben kleine kronblattlose Blüten. Von den etwa 1000 Arten sind rund 300 in Europa heimisch.

Volksmedizinisch werden Zubereitungen aus diversen Frauenmantel-Arten zur Behandlung von Wunden, Blutungen, „Frauenkrankheiten“, Geschwüren, Bauchschmerzen, Nierensteinen, Kopfschmerzen und anderen Beschwerden verwendet. – Zum Artikel…

 
Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis)

Die Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis), auch als Gewöhnliche Nachtkerze bezeichnet, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Nachtkerzen (Oenothera) innerhalb der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Sie zählt in Mitteleuropa zu den eingebürgerten Neophyten, da sie um 1620 als Zierpflanze von Nordamerika nach Europa eingeführt wurde, mittlerweile dort jedoch so weiträumig verbreitet ist, dass sie von den meisten Menschen als einheimische Art wahrgenommen wird.

Naturheilkundlich hat heute vor allem das Nachtkerzenöl eine Bedeutung. Dieses aus den Samen gewonnene Öl wird innerlich zur Behandlung und zur symptomatischen Erleichterung des atopischen Ekzems (Neurodermitis) eingesetzt. Es wird außerdem bei Asthma, Heuschnupfen, Bluthochdruck, Migräne und Rheuma angewendet. Das Öl enthält große Mengen an Linolsäure, die im menschlichen Körper zunächst in gamma-Linolensäure und im Weiteren in das antientzündliche Prostaglandin E1 umgewandelt wird. – Zum Artikel…

 
Einwohner mit privater Krankenversicherung (Arbeitgeber oder selbst), Einwohner mit staatlicher Krankenversicherung (verschiedene Träger) und Einwohner ohne Krankenversicherung – jeweils in Millionen im Jahr 2017

Das Gesundheitssystem der Vereinigten Staaten umfasst alle Personen sowie alle staatlichen und privaten Organisationen und Einrichtungen, deren Aufgabe die Förderung und Erhaltung der Gesundheit sowie die Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen ist. Ebenso umfasst es alle Regelungen, welche die Beziehungen im Gesundheitswesen zwischen Versicherungen, Versicherten, Leistungserbringern und anderen eingebundenen Gruppen betreffen. Früher behandelten einschlägigen Regelungen den Krankenversicherungsschutz der Einwohner grundsätzlich als private Angelegenheit, eine allgemeine Krankenversicherungspflicht gab es nicht. 2010 wurde nach intensiver Reformdiskussion der Patient Protection and Affordable Care Act („Obamacare“) verabschiedet. Mit ihm wurde beginnend ab dem Jahr 2014 eine Versicherungspflicht für die meisten Einwohner eingeführt. Einkommensschwache Einwohner erhalten einen staatlichen Zuschuss zu den Krankenversicherungsbeiträgen, den Krankenversicherungsgesellschaften ist es verboten, Kunden mit Vorerkrankungen zu benachteiligen. – Zum Artikel…

 
Ablauf der Glycolyse

Die Glykolyse (altgriechisch γλυκύς glykys ‚süß‘ und λύσις lysis ‚Auflösung‘) ist der schrittweise Abbau von Monosacchariden (Einfachzuckern) in Eukaryoten, wobei Energie gewonnen wird. Der Name Glykolyse leitet sich von der D-Glucose (Traubenzucker) ab. Bei Bakterien und Archaeen ist die Glykolyse ebenfalls verbreitet. Sie ist ein zentraler Vorgang im Energiestoffwechsel und einer der wenigen Stoffwechselwege, den fast alle Organismen gemeinsam haben, was auf eine sehr frühe Entstehung hinweist.

Der Abbau erfolgt in zehn Einzelschritten. Dabei entstehen aus einem Glucosemolekül zwei Moleküle Brenztraubensäure. Außerdem werden zwei Moleküle des Energieträgers Adenosintriphosphat (ATP) gebildet und zwei Moleküle NAD+ zu NADH reduziert. – Zum Artikel…


 
Strukturmodel eines G-Protein-gekoppelten Rezeptors

G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (englisch G protein-coupled receptor, GPCR) sind biologische Rezeptoren in den Membranen von Zellen und Endosomen, die Signale über GTP-bindende Proteine (kurz G-Proteine) weiterleiten (Signaltransduktion). In der Neurobiologie wird auch der Begriff metabotrope Rezeptoren verwendet, um sie von den ligandengesteuerten Ionenkanälen (ionotropen Rezeptoren) zu unterscheiden.

Die Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren stellt mit mehr als 1000 verschiedenen Mitgliedern die größte Proteinsuperfamilie dar. G-Protein-gekoppelte Rezeptoren spielen eine entscheidende Rolle bei Entzündungsprozessen, der gezielten Zellbewegung (Taxis), dem Transport von Stoffen durch die Zellmembran (Endozytose, Exozytose) sowie bei Zellwachstum und Zelldifferenzierung. Sie sind darüber hinaus als Zielstrukturen für die Wirkung von Hormonen und Neurotransmittern verantwortlich. Einige Viren nutzen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren als Bindungsstellen für den Eintritt in die Zelle (beispielsweise HIV). – Zum Artikel…

 
Hämorrhoiden vom Schweregrad 2

Hämorrhoiden, auch Hämorriden genannt (altgriechisch αἷμα haima ‚Blut‘ und ῥεῖν rhein), sind venöse Gefäßpolster, die ringförmig unter der Enddarmschleimhaut angelegt sind und dem Feinverschluss des Afters dienen. Im alltäglichen Sprachgebrauch sind mit „Hämorrhoiden“ aber meist vergrößerte oder tiefer getretene Hämorrhoiden im Sinne eines Hämorrhoidalleidens gemeint, die Beschwerden verursachen. Diese Beschwerden sind vor allem wiederholte anale Blutungen und anales Nässen, quälender Juckreiz und Stuhlschmieren. Symptomatische Hämorrhoiden sind in der westlichen Welt eine der häufigsten Erkrankungen, aber gesellschaftlich weitgehend tabuisiert. Es handelt sich um eine progressiv voranschreitende Erkrankung, die in vier Schweregrade eingeteilt wird.

Eine Heilung ist nur durch operative Eingriffe möglich. Die mit Salben, Cremes und Zäpfchen praktizierte medikamentöse Behandlung kann allenfalls die Beschwerden lindern. – Zum Artikel…

 
Edward Jenner (1749–1823), Begründer der Immunologie

Die Immunologie oder Immunbiologie ist die Lehre von den biologischen und biochemischen Grundlagen der körperlichen Abwehr von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren und Pilzen sowie von körperfremden Stoffen (biologischen Toxinen, Umweltgiften), und ihrer Störung und Fehlfunktion. Sie ist damit eine Teildisziplin der Biologie. Forschungsgegenstand ist das Immunsystem, ein System von zellulären und molekularen Prozessen, welche die Erkennung und Inaktivierung von Krankheitserregern und körperfremden Substanzen realisieren. Diese Prozesse werden unter dem Begriff Immunantwort zusammengefasst. Aufgrund der zentralen Rolle des menschlichen Immunsystems bei einer Vielzahl von Erkrankungen ist die Immunologie in der Medizin für das Verständnis, die Prävention, die Diagnostik und die Therapie von Krankheiten von großer Bedeutung. – Zum Artikel…

 
Schutzimpfung

Eine Impfung, auch Schutzimpfung oder Vakzination genannt, ist die Verabreichung eines Impfstoffes mit dem Ziel, vor einer (übertragbaren) Krankheit zu schützen. Sie aktiviert das Immunsystems gegen spezifische Stoffe. Impfungen wurden ursprünglich entwickelt als vorbeugende Maßnahme gegen Infektionskrankheiten. Mittlerweile gibt es zudem Immuntherapeutika für die Krebstherapie, die als Krebsimpfstoffe bezeichnet werden.

Man unterscheidet die aktive Immunisierung (Aktiv-Impfung), bei der Lebendimpfstoffe oder Totimpfstoffe als Antigene verabreicht werden, von der passiven Immunisierung (Passiv-Impfung) mit Antikörpern. Derzeit stehen Impfungen gegen eine Vielzahl von viralen und bakteriellen Infektionskrankheiten zur Verfügung. Weitere Impfstoffe gegen bedeutsame Infektionskrankheiten und gegen chronische, Krebs begünstigende Infektionen werden derzeit entwickelt. – Zum Artikel…

 
Lage des Hypothalamus, Sitz der „inneren Uhr“

Als Jetlag (aus dem Englischen von jet ‚Düsenflugzeug‘ und lag ‚Zeitdifferenz‘) wird eine nach Langstreckenflügen über mehrere Zeitzonen auftretende Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus (circadiane Dysrhythmie, gemäß International Classification of Sleep Disorders (ICSD-2): „Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, Typ Jetlag“) bezeichnet.

Die häufigsten Beschwerden des Jetlags sind Schlafstörungen in Form von Ein- und Durchschlafstörungen, Müdigkeit, Schwindelgefühl, Stimmungsschwankungen, Appetitlosigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit bei körperlichen, manuellen und kognitiven Anforderungen. Die propagierte Verwendung von Melatonin-Präparaten zur Linderung von Jetlag-Beschwerden wird kontrovers gesehen. – Zum Artikel….

 
Listeria monocytogenes

Die Listeriose ist eine durch Bakterien der Gattung Listeria verursachte Infektionskrankheit. Der wichtigste Erreger ist Listeria monocytogenes, der weltweit vorkommt und hochansteckend, aber nur mäßig krankheitsauslösend ist.

Die Listeriose kommt beim Menschen vor allem bei Schwangeren und deren ungeborenen Kindern sowie bei Neugeborenen vor, ferner bei Menschen fortgeschrittenen Alters oder mit abgeschwächter Immunabwehr (AIDS-Patienten, Immunsupprimierte). Die Zahl der Listeriosen beim Menschen als Folge von Lebensmittelvergiftungen – mit teils tödlichem Ausgang – ist in den letzten Jahren in Europa angestiegen. Das klinische Bild der Listeriose ist sehr variabel und hängt vor allem vom befallenen Organsystem ab. In der Tierwelt sind vor allem Wiederkäuer (Rinder, Schafe, Ziegen) betroffen. Für die Verbreitung der Erkrankung bei Mensch und Tier spielen vor allem verdorbene und verschmutzte Lebens- beziehungsweise Futtermittel eine Rolle.

Die Listeriose ist in Deutschland seit 2001 eine meldepflichtige Krankheit. – Zum Artikel…

 
Kaliumpermanganat

Mangan [maŋˈɡaːn] ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Mn und der Ordnungszahl 25. Im Periodensystem steht es in der 7. Nebengruppe (Gruppe 7), der Mangangruppe. Mangan ist ein silberweißes, hartes, sehr sprödes Übergangsmetall und ähnelt in einigen Eigenschaften dem Eisen. Mangan kommt in der Natur vorwiegend als Braunstein vor und wird in großen Mengen abgebaut. Wirtschaftliche Bedeutung haben Mangan und seine Verbindungen in der Stahlindustrie (Stahlhärtung) und als Kathodenbestandteil in Alkali-Mangan-Batterien.

Mangan ist ein für alle Lebewesen essentielles Element und Bestandteil von verschiedenen Enzymen. Die Gesamtmenge an Mangan im menschlichen Körper beträgt etwa 10 bis 40 mg, der tägliche Bedarf liegt bei etwa 1 mg und die durchschnittliche Manganzufuhr in Deutschland bei ca. 2,5 mg. Mangan wird vom Menschen über den Dünndarm aufgenommen und vor allem in Leber, Knochen, Nieren und der Bauchspeicheldrüse gespeichert. Innerhalb von Zellen befindet sich das Element vor allem in Mitochondrien, Lysosomen und im Zellkern. In den Sternzellen des Gehirns liegt Mangan an Proteine gebunden vor, hauptsächlich an die Glutamat-Ammonium-Ligase. – Zum Artikel…

 
Die Öffnung des Schädels (Trepanation) als frühzeitliche Behandlungsmethode der Migräne

Die Migräne (von altgriechisch ἡμικρανία hēmikrānía ‚halber Schädel‘) ist eine neurologische Erkrankung, unter der rund 10 % der Bevölkerung leiden. Sie tritt bei Frauen etwa dreimal so häufig auf wie bei Männern und hat ein vielgestaltiges Krankheitsbild. Dieses ist bei Erwachsenen typischerweise gekennzeichnet durch einen periodisch wiederkehrenden, anfallartigen, pulsierenden und halbseitigen Kopfschmerz, der von zusätzlichen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit (Photophobie) oder Geräuschempfindlichkeit (Phonophobie) begleitet sein kann. Bei manchen Patienten geht einem Migräneanfall eine Migräneaura voraus, während der insbesondere optische oder sensible Wahrnehmungsstörungen auftreten. Es sind aber auch motorische Störungen möglich. Die Diagnose wird nach Ausschluss anderer Erkrankungen als Ursachen üblicherweise mit Hilfe einer Anamnese gestellt. – Zum Artikel…

 
Beerenfrüchte der Schwarzen Tollkirsche (Atropa belladonna)

Die Nachtschattengewächse (Solanaceae) sind eine Familie der bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida). Zu ihr gehören etwa 90 bis 100 Gattungen, die Zahl der zugehörigen Arten wird mit ungefähr 2.700 angegeben. Die größte Gattung innerhalb der Familie sind die Nachtschatten (Solanum), zu denen zirka 1.000 bis 2.300 Arten gezählt werden. Innerhalb der Familie gibt es sowohl wichtige Nahrungspflanzen als auch Zierpflanzen, durch den Gehalt an Alkaloiden und Steroiden gelten sie auch als bedeutende Arznei-, Rausch- und Kultpflanzen. Charakteristische Merkmale der Nachtschattengewächse sind vor allem die fünfzähligen Blüten mit verwachsenen Kelchblättern, teilweise verwachsenen Kronblättern, fünf Staubblättern und meist zwei miteinander verwachsenen Fruchtblättern; die Früchte sind meist Beeren oder Kapselfrüchte.

Vor allem die Alkaloide und einige Steroide als charakteristische sekundäre und primäre Pflanzenstoffe innerhalb der Familie sind pharmazeutisch von Bedeutung. Dazu gehören unter anderem Nikotin, Hyoscyamin, Atropin, Scopolamin und Capsaicin, sowie das β-Sitosterol. – Zum Artikel….

 
Klassischer Syntheseweg für Paracetamol

Paracetamol ist ein schmerzstillender und fiebersenkender Arzneistoff aus der Gruppe der Nichtopioid-Analgetika. Es wird zur symptomatischen Behandlung von Erkältungsbeschwerden und Schmerzen eingesetzt und dabei teilweise auch mit anderen Arzneistoffen kombiniert, meistens im Rahmen der Selbstmedikation. Seit ihrer Einführung in den 1950er Jahren, fast 70 Jahre nach der erstmaligen Herstellung dieses Wirkstoffs durch den US-amerikanischen Chemiker Harmon Northrop Morse, zählen Arzneimittel mit Paracetamol – neben jenen, die Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen enthalten – weltweit zu den gebräuchlichsten Schmerzmitteln. Seit 1977 steht Paracetamol auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der WHO. − Zum Artikel…

 
Gestörtes Schlafmuster eines RLS-Patienten (rot), das durch ständige Aktivitäten im zentralen Nervensystem geprägt ist. Im Vergleich dazu die Schlafstadien eines Gesunden (blau).

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS), englisch für Syndrom der ruhelosen Beine, ist eine neurologische Erkrankung mit Gefühlsstörungen und Bewegungsdrang in den Beinen, Füßen und weniger häufig in den Armen, oftmals einhergehend mit unwillkürlichen Bewegungen. Die Abkürzung RLS – manchmal aufgelöst zu „Rastloser Schlaf“ – setzt sich auch im Deutschen umgangssprachlich zunehmend als Krankheitsname durch. Das Syndrom wird zu den extrapyramidalen Hyperkinesien gerechnet, nach dem Klassifikationssystem für Schlafstörungen International Classification of Sleep Disorders (ICSD-2) gehört es zu den schlafbezogenen Bewegungsstörungen.

Therapeutisch gibt es verschiedenen Ansätze, wobei neben der dopaminergen Behandlung (Levodopa, Dopaminagonisten) die off-label Gabe von Opioiden oder Eisenpräparaten in Frage kommt sowie auch nicht-medikamentöse Maßnahmen. – Zum Artikel….

 

Serotonin, auch 5-Hydroxytryptamin (5-HT) oder Enteramin, ist ein Gewebshormon und Neurotransmitter, das unter anderem im Zentralnervensystem, Darmnervensystem, Herz-Kreislauf-System und im Blut vorkommt. Der Name dieses biogenen Amins leitet sich von seiner Wirkung auf den Blutdruck ab: Serotonin ist eine Komponente des Serums, die den Tonus (Spannung) der Blutgefäße reguliert. Es wirkt außerdem auf die Magen-Darm-Tätigkeit und die Signalübertragung im Zentralnervensystem. weiter ...

 
Teestrauch

Theophyllin (von lat. thea ‚Tee‘ und altgr. φύλλον phýllon ‚Blatt‘) ist ein vom Xanthin abgeleiteter Naturstoff aus der Gruppe der Purinalkaloide. Der Name leitet sich von Teeblättern ab, aus denen Albrecht Kossel 1888 als Erster kleine Mengen dieser Substanz isolieren konnte. In geringer Menge kommt Theophyllin auch in Kaffeebohnen, Kolanüssen und Guaraná vor und ist ein Abbauprodukt des Coffeins im Stoffwechsel des Menschen. Theophyllin wird therapeutisch als Arzneistoff gegen Bronchialasthma und andere Bronchialerkrankungen eingesetzt. Ferner steigert Theophyllin auch die Leistung des Herzens und wirkt harntreibend. weiter

 
Röntgenbild einer fortgeschrittenen Lungentuberkulose

Die Tuberkulose (kurz Tb, TB, Tbc oder TBC; von lateinisch tuberculum‚ kleine Geschwulst‘) ist eine weltweit verbreitete bakterielle Infektionskrankheit. Sie wird durch verschiedene Arten der Mykobakterien verursacht und befällt beim Menschen am häufigsten die Lungen. Sie führt die weltweite Statistik der tödlichen Infektionskrankheiten an. Nach dem Global tuberculosis report der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben 2012 etwa 1,3 Millionen Menschen an Tuberkulose, von denen 320.000 zusätzlich HIV-positiv waren.

Die Beschreibung des Erregers Mycobacterium tuberculosis durch Robert Koch 1882 war ein Meilenstein der Medizingeschichte. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch Tröpfcheninfektion von erkrankten Menschen in der Umgebung. Nur etwa fünf bis zehn Prozent der mit Mycobacterium tuberculosis Infizierten erkranken tatsächlich im Laufe ihres Lebens, betroffen sind besonders Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder genetisch bedingter Anfälligkeit. Zur Therapie können verschiedene, speziell gegen Mykobakterien wirksame Antibiotika zum Einsatz kommen. Sie müssen zur Vermeidung von Resistenzentwicklungen und Rückfällen unbedingt in Kombination und nach Vorgabe der WHO über mindestens ein halbes Jahr, also weit über das Bestehen der Beschwerden hinaus, eingenommen werden. – Zum Artikel…

 
Urin im Becher

Der Urin (lateinisch urina), auch Harn genannt, ist ein flüssiges bis pastöses Ausscheidungsprodukt der Wirbeltiere. Er entsteht in den Nieren und wird über die ableitenden Harnwege nach außen geleitet. Die Ausscheidung des Urins dient der Regulation des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts sowie der Beseitigung von Stoffwechselabbauprodukten (Metaboliten).

Menschlicher Urin ist eine zumeist gelbe Flüssigkeit. Zahlreiche Krankheiten wirken sich auf seine genaue Zusammensetzung aus, über die eine Urinuntersuchung Aufschluss gibt. Mit Hilfe des Urinstatus können Frühsymptome dreier großer Krankheitsgruppen erkannt werden: Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege, Kohlenhydratstoffwechselstörungen (Diabetes mellitus), sowie Leber- und hämolytische Erkrankungen. – Zum Artikel…