Porta Inclyta

ehemaliges Stadttor in Trier

Die Porta Inclyta war ein im 2. Jahrhundert n. Chr. errichtetes Stadttor der Stadtmauer des Römischen Trier. Das Tor stand an einem der Brückenköpfe der Römerbrücke und ist wie die Porta Media nur durch Fundamentreste nachgewiesen, ohne dass deren genaue Zuordnung geklärt ist. Der Oberbau ist dem mittelalterlichen Steinraub zum Opfer gefallen. Besonders prächtig war laut der um 1050 entstandenen Hystoria Treverorum und der auf ihr fußenden Überlieferung in den gesta Treverorum der Stadtzugang gestaltet,[1] den man sehen konnte, wenn man über die Römerbrücke in die Stadt kam – „bei Nacht erleuchtet wie die Sonne, der Mond und die Sterne, geschmückt mit Gold und kunstvoll gefertigten Edelsteinen“, wie die Hystoria Treverorum preist.

Porta Inclyta im Stadtmodell des römischen Trier (Rheinisches Landesmuseum Trier)

Die Lage des vermutlich im Zuge des mittelalterlichen Stadtmauerbaus im 12. Jahrhundert abgerissenen Tores ist bis heute nicht gesichert, da seit dem 19. Jahrhundert beiderseits der Mosel entsprechende Fundamente ausgegraben wurden.[2] So kann das vermutlich der Porta Nigra ähnliche Tor auf der linken oder der rechten Moselseite gestanden haben.

Literatur Bearbeiten

  • Klaus-Peter Goethert: Römerbauten in Trier: Porta Nigra, Amphitheater, Barbarathermen, Thermen am Viehmarkt, Kaiserthermen (= Edition Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Führungsheft 20). Schnell & Steiner, Regensburg 2003, ISBN 3-7954-1445-8, S. 10 f.

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Gesta Treverorum 3: Quarta porta versus occidentem constructa est ad littus Mosellae quae mira sui operositate et turrium incomparabili pulchritudine ceteras portas excelluit et ob hoc inclytae portae vocabulum sumpsit. („Ein viertes Tor wurde im Westen am Moselufer erbaut, das durch seine wunderbar sorgfältige Ausführung und die unvergleichliche Schönheit seiner Türme die anderen Tore übertraf und deswegen den Namen »berühmtes Tor« erhielt.“) Siehe Georg Waitz (Hrsg.): Gesta Treverorum. In: Monumenta Germaniae Historica. Abteilung I: Scriptores. Band 8. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1848, S. 111–200, hier S. 132 Z. 2–4 (Digitalisat); zur Überlieferung in der Hystoria Treverorum siehe ebenda S. 145 Z. 44–48 (Digitalisat).
  2. Siehe etwa Hans Graeven: Berichte über die Tätigkeit der Provinzialmuseen in der Zeit vom 1 .April 1903 bis 31. März 1904. b) Trier. In: Bonner Jahrbücher. Band 113, 1905, S. 155–160, hier S. 156 (Digitalisat).

Koordinaten: 49° 45′ 7″ N, 6° 37′ 30,7″ O