Plan (eigene Schreibweise: PLAN) gilt als eine der wichtigsten Literatur- und Kulturzeitschriften, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich gegründet wurden.[1] Obwohl die Zeitschrift nur von Oktober 1945 bis Anfang 1948 mit insgesamt 18 Heften in 2 Jahrgängen bestand[2] (mit Ausnahme von drei Heften, die bereits 1938 entstanden)[Anm. 1], nimmt sie einen besonderen Platz in der österreichischen Literaturgeschichte ein. Hier finden sich z. B. die Debüts von Ilse Aichinger, Friederike Mayröcker, Milo Dor und Hans Heinz Hahnl. Auch Paul Celan veröffentlichte im letzten Heft einige Gedichte.

Plan

Beschreibung österreichische Literatur- und Kulturzeitschrift
Verlag Müller, Wien
Erstausgabe Oktober 1945
Einstellung 1948
Herausgeber Otto Basil

Geschichte Bearbeiten

Der Herausgeber Otto Basil (1901–1983) und seine Redaktion machten das österreichische Publikum mit Kunstströmungen bekannt, die im Nationalsozialismus verboten waren, vor allem dem Surrealismus. Künstler wie Ernst Fuchs, Edgar Jené, Fritz Wotruba, Susanne Wenger und Albert Paris Gütersloh wurden abgedruckt.

Der Plan ist gekennzeichnet vom Bemühen um eine bessere Zukunft, ohne die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu vernachlässigen. Vor allem anhand von Personen wie Josef Nadler, Josef Weinheber und Arnolt Bronnen wurden Fragen der moralischen Verantwortung gestellt.

Der Kontakt mit Emigranten wie Erich Fried, Theodor Kramer, Josef Kalmer und Ernst Waldinger wurde gesucht und Texte von ihnen abgedruckt.

Das Erscheinungsbild der Zeitschrift ähnelt dem der Fackel von Karl Kraus, der Vorbild für Otto Basil war. Den Heften ist an ihrem säurehaltigem Papier und der sparsamen Machart die materielle Notlage der direkten Nachkriegszeit anzusehen.

Literatur Bearbeiten

  • Ruth V. Gross: „Plan“ and the Austrian Rebirth. Portrait of a Journal. (englisch) 1. Auflage. Studies in German literature, linguistics, and culture, Band 6. Camden House, Columbia SC 1982, ISBN 0-938100-03-3.
  • Volker Kaukoreit (Hrsg.), Wendelin Schmidt-Dengler (Hrsg.): Otto Basil und die Literatur um 1945. Tradition – Kontinuität – Neubeginn. Profile, Magazin des Österreichischen Literaturarchivs, Band 2 (= Jahrgang 1.1998). Zsolnay, Wien 1998, ISBN 3-552-04894-4.
  • Ingrid Pfeiffer: Scheideweg der Worte. Literatur in österreichischen Zeitschriften 1945–1948. Steinbauer, Wien 2006, ISBN 3-902494-17-4.
  • Hermann Schreiber: Die Zeitschrift „Plan“ und das viergeteilte Wien. In: Aus dem Antiquariat. Zeitschrift für Antiquare und Büchersammler. AdA. Neue Folge 8 (2010) Nr. 2, MVB Marketing und Verlagsservice des Buchhandels, Frankfurt am Main, S. 73–78.[3]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. PLAN. 1938, 1945–1948. In: Österreichische Literaturzeitschriften 1945–1990, Österreichische Nationalbibliothek.
  2. Plan. Kunst, Literatur, Kritik. Erscheinungsverlauf: 1.1945/47 – 2.1947/48. Müller, Wien, Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund, Permalink Deutsche Nationalbibliothek.
  3. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund,
    Permalink Deutsche Nationalbibliothek.

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Die erste Nummer der Kulturzeitschrift Plan ist Ende 1937 erschienen. Maßgeblich beteiligt am Entstehen der ersten Nummer waren: Basil, Jene, Leskoschek, Eichholzer, Neumann, (Herausgeberkollektiv). – In: Günter Eisenhut (Hrsg.): Moderne in dunkler Zeit. Widerstand, Verfolgung und Exil steirischer Künstlerinnen und Künstler 1933 – 1945. Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum, 24. März – 30. Juni 2001. Droschl, Graz 2001, ISBN 3-85420-564-3, S. 263, Berna.