Placidus Sczygiel

deutscher römisch-katholischer Geistlicher, Franziskaner und Märtyrer

Placidus Sczygiel OFM (* 4. September 1879 in Bogutschütz, Provinz Schlesien; † 11. Dezember 1943 im KZ Dachau) war ein deutscher römisch-katholischer Geistlicher, Franziskaner und Märtyrer.

Leben Bearbeiten

Franz Sczygiel war der Sohn eines Tischlermeisters. Er besuchte zuerst das Gymnasium in Kattowitz. 1897 verließ er das Elternhaus und setzte seine Gymnasialzeit bei den Franziskanern der Sächsischen Franziskanerprovinz im niederländischen Harreveld (heute Teil von Oost Gelre) fort. Dort trat er am 26. März 1900 in den Franziskanerorden ein und erhielt den Ordensnamen Placidus (nach Placidus von Subiaco).

Am 22. Juni 1907 wurde er in Breslau zum Priester geweiht, war zuerst im Kloster der Schlesischen Franziskanerprovinz in Breslau-Carlowitz, ab 1908 auf dem St. Annaberg und ab 1911 in Panewnik (heute Teil von Kattowitz). Den ganzen Ersten Weltkrieg über war er Feldgeistlicher. Ab 1918 wirkte er in Neustadt in Oberschlesien, ab 1920 als Guardian in Panewnik, ab 1921 als Präses in Allenstein, ab 1930 in Groß Borek, ab 1936 in Neisse und ab 1939 wieder in Groß Borek.

Für eine Predigt am 22. Juni 1941 in Richterstal (Seichwitz), Landkreis Rosenberg O.S., wurde er wegen Verächtlichmachung der Wehrmacht denunziert, vor Gericht freigesprochen, aber von der Gestapo in das KZ Dachau gebracht. Dort starb er im Dezember 1943 an einer Lungenentzündung.

Gedenken Bearbeiten

Die deutsche Römisch-katholische Kirche hat Placidus Sczygiel als Märtyrer aus der Zeit des Nationalsozialismus in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen.

Literatur Bearbeiten

  • Helmut Moll und Michael Hirschfeld: Pater Placidus (Franz) Sczygiel. In: Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Hrsg. Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. Bd. 1. Siebte, überarbeitete und aktualisierte Auflage. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2019, S. 932–933.