Der Piz Piot anhören/? (zu lombardisch piot(t)a für ‚Platte‘ aus dem lateinischen plautus für ‚plattfüssig‘)[1] ist ein Berg südlich von Juf im Kanton Graubünden in der Schweiz mit einer Höhe von 3052 m ü. M. Der Berg besitzt einen Doppelgipfel mit dem höheren Ostgipfel, der über einen leicht eingesattelten First mit dem 500 m entfernten Westgipfel (3037 m) zusammenhängt.

Piz Piot

Piz Piot, aufgenommen von Juferalpa

Höhe 3052 m ü. M.
Lage Kanton Graubünden, Schweiz
Gebirge Oberhalbsteiner Alpen
Dominanz 1,92 km → Piz Mungiroi
Schartenhöhe 135 m ↓ Grat zwischen Piz Piot und Piz Mungiroi
Koordinaten 765184 / 141316Koordinaten: 46° 24′ 10″ N, 9° 35′ 13″ O; CH1903: 765184 / 141316
Piz Piot (Plattagruppe)
Piz Piot (Plattagruppe)
Gestein Schiefer

Lage und Umgebung Bearbeiten

 
Kugelpanorama vom Piz Piot
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Der Piz Piot gehört zur Kette Gletscherhorn - Piz Piot, einer Untergruppe der Oberhalbsteiner Alpen. Auf dem Gipfel treffen sich die Gemeindegrenzen zwischen Avers und Bregaglia. Im Norden des Piz Piot verläuft die Juferalpa, im Nordwesten die Bergalga, im Südwesten wird der Gipfel durch das Val da la Duana und im Südosten durch das Val Maroz umgrenzt. Auf der Nordflanke befindet sich der Piotgletscher.

Vom Ostgipfel fallen ein ziemlich breiter Schutt- und Schrofengrat zum Juferjoch und mehrere Felsrippen in die Val Lunga ab. Vom Westgipfel gehen drei Grate aus: der zum Piotjoch abfallende Nordgrat, der zum Ostgipfel führende First und der Westgrat, welcher sich in weitem Bogen über mehrere Erhebungen zum Piz Mungiroi fortsetzt.[2]

Zu den Nachbargipfeln gehören im Osten der Piz Mäder, im Nordosten der Piz Turba und der Piz Forcellina, im Nordwesten die Grauhörner, das Juferhorn und das Wengahorn, im Südwesten der Piz Mungiroi, der Piz Predarossa und das Gletscherhorn und im Süden der Piz Duan.

Der am weitesten entfernte sichtbare Punkt befindet sich 303 km in südwestlicher Richtung in unmittelbarer Nähe des Monte Argentera in der italienischen Region Piemont.[3]

Talort ist Juf, häufige Ausgangspunkte sind Juf, Juppa und Casaccia.

Routen zum Gipfel Bearbeiten

Sommerrouten Bearbeiten

Über den Nordgrat Bearbeiten

  • Ausgangspunkt: Juf (2116 m) oder Juppa (1980 m)
  • Via: Piotjoch (2821 m), Westgipfel
  1. Von Juf durch die Juferalpa zum Piotjoch
  2. Von Juppa durch das Bergalga, beim Olta Stofel (2074 m) gegen Osten zu P.2746 und dann zum Piotjoch
  • Schwierigkeit: L, bis zum Piotjoch EB
  • Zeitaufwand:
  1. 3 Stunden von Juf
  2. 3½ Stunden von Juppa

Über den Nordostgrat Bearbeiten

  1. Von Juf durch die Juferalpa zum Juferjoch
  2. Von Casaccia Richtung Lägh da la Duäna bis P.2081, dann zum Juferjoch
  • Schwierigkeit: EB
  • Zeitaufwand:
  1. 2¾ Stunden von Juf
  2. 5¼ Stunden von Casaccia

Durch den Kessel von Mungiroi Bearbeiten

  • Ausgangspunkt: Casaccia (1458 m)
  • Via: Lägh da la Duäna (2466 m)
  • Schwierigkeit: EB, bis zum Lägh da la Duäna als Wanderweg weiss-rot-weiss markiert
  • Zeitaufwand: 5¼ Stunden (2 Stunden vom Lägh da la Duäna)

Winterrouten Bearbeiten

Von Juf Bearbeiten

  • Ausgangspunkt: Juf (2116 m)
  • Via: Juferalpa, Piotjoch (2821 m), Westgipfel (3037 m)
  • Expositionen: N, E
  • Schwierigkeit: WS
  • Zeitaufwand: 3½ Stunden

Abfahrt durchs Bergalga Tal Bearbeiten

  • Ziel: Juppa (1980 m)
  • Via: Piotjoch, P.2747, P.2650, Olta Stofel
  • Expositionen: NW
  • Schwierigkeit: ZS+

Panorama Bearbeiten

Galerie Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Manfred Hunziker: Clubführer, Bündner Alpen. Avers (San Bernardino bis Septimer). 1. Auflage. Band III. Verlag des SAC, 1994, ISBN 3-85902-140-0, S. 213–214.
  • Vital Eggenberger: Skitouren Graubünden Süd. Verlag des SAC, 2010, ISBN 978-3-85902-301-7, S. 80–82.
  • Landeskarte der Schweiz, Blatt 1276 Val Bregaglia, 1:25'000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2015.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Piz Piot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S. 115.
  2. Manfred Hunziker: Clubführer, Bündner Alpen. Avers. 1. Auflage. Band III. Verlag des SAC, 1994, ISBN 3-85902-140-0, S. 213.
  3. Berechnetes 360°-Panorama (U. Deuschle; Hinweise) vom Piz Piot