Pinnow (bei Schwerin)

Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern

Pinnow ist eine Gemeinde östlich der Landeshauptstadt Schwerin. Sie wird vom Amt Crivitz mit Sitz in Crivitz verwaltet. In der Nähe des Ortes befindet sich ein Flugplatz.

Wappen Deutschlandkarte
Pinnow (bei Schwerin)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Pinnow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 36′ N, 11° 33′ OKoordinaten: 53° 36′ N, 11° 33′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Crivitz
Höhe: 44 m ü. NHN
Fläche: 18,75 km2
Einwohner: 2038 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 109 Einwohner je km2
Postleitzahl: 19065
Vorwahl: 03860
Kfz-Kennzeichen: LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 112
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Amtsstraße 5
19089 Crivitz
Website: www.gemeinde-pinnow.de
Bürgermeister: Günter Tiroux
Lage der Gemeinde Pinnow im Landkreis Ludwigslust-Parchim
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Karte

Geografie und Verkehr Bearbeiten

Pinnow liegt in der Nähe des Ostufers des Schweriner Sees, östlich des Pinnower Sees und westlich der Warnow. Im Gemeindegebiet befinden sich mit dem Pinnower Kiessee und einem Kiessee bei Pinnow Ausbau, die durch Kiesabbau entstanden sind, zwei weitere große Gewässer. Durch Pinnow fließt die Bietnitz, weitere Fließgewässer sind neben der Warnow im Osten auch der Mühlenfließ im Norden. Im Gemeindegebiet Pinnow gibt es das Naturschutzgebiet Trockenhänge am Petersberg beidseits des Flugplatzes Pinnow. Die höchsten Erhebungen im Gemeindegebiet erreichen 75 m ü. NHN Höhe.

Umliegende Städte sind Schwerin und Crivitz. Zu Pinnow gehören die Ortsteile Godern, Neu Godern und Petersberg. Durch das Gemeindegebiet führt die Bundesstraße 321. Über diese ist der Ort über die Bundesautobahn 14 Anschlussstelle Schwerin-Ost zu erreichen.

Geschichte Bearbeiten

Pinnow wurde im Jahr 1265 erstmals als Pinnowe urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom altslawischen Wort pĭnĭ für Baumstamm ab und bedeutet Ort, wo Baumstämme sind oder Waldort.[2] Im Jahr 1315 fiel Pinnow an das Kloster Rehna. Im 14. Jahrhundert entstand die Kirche als frühgotischer Backsteinbau. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges brannte Pinnow ab und wurde zur Wüstung. Von diesem Rückschlag erholte sich die Gemeinde nur sehr langsam. Von 1815 bis 1918 gehörte Pinnow zum Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, von 1919 bis 1933 zum Freistaat Mecklenburg-Schwerin und von 1934 bis 1952 zum Land Mecklenburg. Nach 1952 kam Pinnow zum Kreis Schwerin-Land im Bezirk Schwerin und 1990 zum Land Mecklenburg-Vorpommern. Am Südostufer des Pinnower Sees entstand in den 1950er Jahren eine ausgedehnte Wochenendsiedlung. Nahe Petersberg entstand der Sportflugplatz. Durch die Nähe zur Landeshauptstadt Schwerin und die landschaftlich schöne Lage entstanden nach 1990 mehrere große Wohngebiete im Dorf.

Zum 1. Januar 2012 wurde Godern nach Pinnow eingemeindet.

Bevölkerung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1990 0450
1995 1127
2000 1720
2005 1643
2010 1524
2015 1933
Jahr Einwohner
2020 2028
2021 2025
2022 2038

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Statistischer Bericht A I des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern)

Politik Bearbeiten

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Pinnow
Blasonierung: „In Gold auf grünem Hügel stehend das rot behaarte und bebartete, blau gekleidete Petermännchen mit blauem Hut nebst silberner Feder, mit silberner Halskrause, silbernem Besatz und silbernen Ärmelstulpen, rotem Gürtel, silbern gespornten roten Stulpenstiefeln, in beiden Händen eine silberne Stelze haltend.“[3]
Wappenbegründung: In dem Wappen soll mit dem auf einem Hügel stehenden Petermännchen die Verbindung des Schweriner Schlossgeistes zum sagenumwobenen Petersberg bei Pinnow versinnbildlicht werden. Jüngeren Volksüberlieferungen zufolge habe Petermännchen seine eigentliche Wohnung in jenem Berge gehabt, sei aber in einer Nacht durch die Luft nach Schwerin hinübergezogen und habe sich im Schloß daselbst angesiedelt.

Das Wappen wurde von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet. Es wurde am 16. Januar 2001 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 233 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Flagge Bearbeiten

Die Gemeinde verfügt über keine amtlich genehmigte Flagge.[4]

Dienstsiegel Bearbeiten

Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE PINNOW“.[4]

Kultur Bearbeiten

Kino in Pinnow ist eine Veranstaltungsreihe im Gemeindezentrum des Programmkinos des mobilen Kinos Filmklub Güstrow mit dem Kultur- und Heimatverein Pinnow. Der Verein ist dabei Mitglied und die regionale Vertretung des Landesverbandes Filmkommunikation Mecklenburg-Vorpommern.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Mühlensee in Godern
 
Dorfkirche in Pinnow

Siehe auch Liste der Baudenkmale in Pinnow (bei Schwerin)

  • Pinnower See und Mühlensee
  • Petersberg (Petermännchenberg)
  • Ensemble Dorfkirche, Alte Schule, Pfarrhaus
    • Gotische, einschiffige Backsteinkirche vom 14. Jahrhundert; Turm nur als Unterbau aus Feldstein mit Walmdach; Nordanbau in Fachwerk; Innen: flache Holzdecke, gotischer Schnitzaltar von um 1500, Kanzelreste von 1592; Sanierung von um 1913 mit neugotischen Elementen.

Sport Bearbeiten

Pinnow verfügt über mehrere Sportvereine:

  • TC Pinnow e.V. (Tennis)
  • SV Petermännchen Pinnow e. V. (Fußball, Tischtennis, Volleyball, Gesundheitssport)
  • Fliegerclub Schwerin/Pinnow e. V. (Fliegen)

Film Bearbeiten

1983 wurden Teile des DEFA-Films Taubenjule (Regie: Hans Kratzert) in Pinnow gedreht.[5]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Pinnow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen Bearbeiten

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 46, 1881, ISSN 0259-7772, S. 3–168, hier S. 104.
  3. Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 204.
  4. a b Hauptsatzung § 2@1@2Vorlage:Toter Link/www.amt-crivitz.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF).
  5. „Neuauflage für die Taubenjule“. Schweriner Volkszeitung, 3. Juli 2016, abgerufen am 4. Oktober 2021.