Pierre Pica

französischer Linguist

Pierre Pica (* 5. Januar 1951 in Nizza) ist ein französischer Linguist und wissenschaftlicher Mitarbeiter (Chargé de Recherche) am CNRS (Centre National de Recherche Scientifique) in Paris. Sein Spezialgebiet ist die theoretische Linguistik und insbesondere der Vergleich der Syntax.

Pierre Pica 2011

Leben und Forschung Bearbeiten

Pica hat seine Forschungen auf den Begriff der Parameter der Linguistik konzentriert. Er hat auch gezeigt, dass die jeweiligen Eigenschaften der Reflexivpronomen aus ihrer morphologischen Eigenschaft abgeleitet werden. Derzeit studiert er die Unterscheidung zwischen den internen und externen Aspekten der Fakultät für Sprachwissenschaften und arbeitet auch an einer feinkörnigen Unterscheidung zwischen Kompetenz und Performance. Seit etwa 2000 hat Pica seine Arbeit über Munduruku (eine indigene Sprache in Pará in Brasilien) intensiviert. U.a. hat er in Zusammenarbeit mit Stanislas Dehaene und Elizabeth Spelke eine Studie über numerische Ausdrücke und Zählung im Munduruku entwickelt.[1] Diese Studie unterstreicht die Bedeutung dieser Daten für die Untersuchung der Wechselwirkung der Sprachfähigkeit und des präverbalen 'Kernwissens'. Diese Forschung steht im Gegensatz zu der Hypothese im Zusammenhang mit dem von Sapir und Whorf abgeleiteten Relativismus, welcher dazu neigt, das Wissen und die Kultur zum Teil auf einen kleinen Satz von universellen Prinzipien und Intuitionen zu reduzieren. Die Forschungen haben zu einer Reihe von Publikationen in der Zeitschrift Science geführt.[2]

2018 wurde er zum Mitglied der Academia Europaea gewählt.[3]

Schriften Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Pierre Pica, Alain Lecomte: Theoretical Implications of the Study of Numbers and Numerals in Mundurucu. In: Philosophical Psychology. Band 21, Nr. 4, August 2008, S. 507–522 (free.fr [PDF; abgerufen am 25. Februar 2023]).
  2. P. Pica, Cathy Lemer, V. Izard & S. Dehaene, (2004) « Exact and approximate Arithmetic in an Amazonian Indigene Group » Science, 306, pp. 499–503
  3. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea